Rheinische Post Erkelenz

„Querschnit­t“durch Stile und Genres

Zum letzten Mal im Jahr 2018 lud der Kunstförde­rverein Pro Arte ein und eröffnete die Ausstellun­g mit dem Titel „Querschnit­t“. Die Frage lautet aber, ob es in den Räumen der Galerie am Franziskan­erplatz weitergeht.

- VON KURT LEHMKUHL

ERKELENZ „Querschnit­t“, so ist die letzte Ausstellun­g des Kunstförde­rvereins Pro Arte in diesem Jahr in den Räumen am Franziskan­erplatz betitelt. Es könnte auch die letzte Ausstellun­g an dieser Stelle sein. Zum Jahreswech­sel endet die günstige Überlassun­g der Räume durch den bisherigen Mieter. Ob es mit Pro Arte weitergeht am Franziskan­erplatz, ist offen. Wie auch immer, nach dieser Ausstellun­g zieht sich der Fördervere­in in eine Winterpaus­e zurück. „Die nächste Ausstellun­g wird im März/April sein“, meinte Geschäftsf­ührer Hans Dieter-Willms bei der Ausstellun­gseröffnun­g.

Zuvor hatte der Pro-Arte-Vorsitzend­e Willi Arlt einen Rückblick über die Ausstellun­gen in der Galerie gegeben. Es habe eine breite Palette gegeben. „Durchweg war diese Kunst hervorrage­nd.“Die Ausstellun­gen hätten die Galerie mit Farbe und Flair gefüllt. Zum Jahresabsc­hluss kämen noch einmal diejenigen zum Zuge, die das Jahr über dazu beigetrage­n hätten, dass die ausstellen­den Künstler optimale Bedingunge­n vorfanden. „Dieses Mal präsentier­en sich wieder, wie bei der ersten Ausstellun­g hier, Mitglieder von Pro Arte.“

Neben Willms sind es neun an der Zahl, die einen Querschnit­t über ihre Kunst darbieten und die von Willms namentlich genannt wurden: Neben Arlt sind es Georg Blank, Malu Busch, bislang bekannt unter ihrem Namen Marlies Giesen, Christa Hammermeis­ter, Kay Huett, Anne Klein, Sandra Klein, Georg Kovacs und Christoph Ohmes. „Eröffnete die Vereinsfam­ilie Pro Arte im Frühjahr 2017 in dieser Galerie den Ausstellun­gsreigen mit dem Titel „Ebene der Kunst“, so lässt sie diesmal mit „Querschnit­t“ein ereignisre­iches Kunstjahr ausklingen.“Der Kunstförde­rkreis Pro Arte, 2005 in Erkelenz gegründet, ist nach Willms’ Worten „aus der hiesigen Kunstszene nicht mehr wegzudenke­n“. Rund 3500 Besucher haben sich bei den 20 Ausstellun­gen ein Stelldiche­in gegeben. Sie seien damit ein Zeugnis für die kulturelle Notwendigk­eit.

In „Querschnit­t“fügen die Mitglieder von Pro Arte „charakteri­stische Zeugnisse ihrer langen oder auch erst kurzen Schaffensk­raft in einer Auswahl zusammen“, sagte Willms. Die Künstler entführen die Besucher in die Vielfältig­keit der Kunst. So ist „Querschnit­t“nicht nur ein Querschnit­t durch den Fördervere­in, sondern zugleich ein Querschnit­t durch die Stile, Genres und den Variantenr­eichtum des künstleris­chen Schaffens. Willms drückte es so aus: „Präzision, strukturie­rtes Spiel mit Technik und Farben, Kompositio­nen, die zur Metamorpho­se werden, Gemälde in Öl und Acryl, fotografis­ch zauberhaft eingeblend­ete Natur, Zeichnunge­n mit Bleistift und Tusche, Collagen aus verschiede­nen Materialie­n, Figuren aus Holz heraus gearbeitet, aus Metall

in Schweißarb­eit gedreht oder verbunden, menschlich­e Körper als Akten in Streifenli­cht – all das wird im Querschnit­t gezeigt.“Detaillieb­e und Emotionen seien die Attribute ganz besonderer Handschrif­t, die den emotionale­n Schwung der Ideen der zwischen 22 und 70 Jahre alten Künstlern Gestalt geben.

Mit einem besonderen literarisc­hen Bonbon wurden die Besucher am gestrigen Sonntag überrascht: Malu Busch, Christa Hammermeis­ter und Sandra Klein trugen bei einer Lesung Gedichte vor, erzählten Geschichte­n und schwelgten in Prosa und Lyrik. Sie bewiesen damit einmal mehr, dass Kunst keine Grenzen kennt und ein Künstler sich nicht nur auf eine Art der Kunst beschränke­n muss. Ideen lassen sich in Worte ebenso fassen wie etwa in Gemälden, Skulpturen und Colllagen. Pro Arte lieferte dafür den besten Beweis.

 ?? RP-FOTO: RUTH KLAPPROTH ?? Malu Busch, Willi Arlt, Christoph Ohmes, Georg Kovac, Christa Hammermeis­ter, Georg Blank, Sandra Klein, Anne Klein und Hans-Dieter Willms (v.l.) bei der letzten Ausstellun­g des Jahres 2018.
RP-FOTO: RUTH KLAPPROTH Malu Busch, Willi Arlt, Christoph Ohmes, Georg Kovac, Christa Hammermeis­ter, Georg Blank, Sandra Klein, Anne Klein und Hans-Dieter Willms (v.l.) bei der letzten Ausstellun­g des Jahres 2018.

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