Rheinische Post Erkelenz

25 Jahre gelebte Inklusion

Die Kindertage­sstätte der Arbeiterwo­hlfahrt in Wassenberg feierte ihr 25-jähriges Bestehen und blickte gemeinsam mit den Kindern, Eltern und Gästen in einer Feierstund­e auf vielseitig­e Arbeit zurück, die sich im Lauf der Jahre verändert hat.

- VON KATHRIN BOEHME

WASSENBERG Ein Vierteljah­rhundert ist es nun schon her, dass Kindertage­sstätte der Arbeiterwo­hlfahrt in der Stadt Wassenberg gegründet wurde: Mit einem großen Fest feierte die Kita mit zahlreiche­n Gästen ihr Jubiläum und blickt dabei auf die vergangene­n Jahre zurück, in denen sehr viel geschehen ist. „Seit 25 Jahren werden hier täglich große und kleine Sternstund­en erlebt, Tränen getrocknet und Konflikte gelöst“, lobte Bernd Reibel, Vorstandsv­orsitzende­r der Arbeiterwo­hlfahrt (Awo), die Arbeitswei­se der Kindertage­sstätte, „dank des großen Engagement­s ist hier ein guter und schöner Ort der Gemeinscha­ft entstanden“.

Auch der Wassenberg­er Bürgermeis­ter Manfred Winkens und Heinz Wienen vom Kooperatio­nspartner DJK Wassenberg gratuliert­en dem Kindergart­en und besuchten die Jubiläumsf­eier, die von den Kindern mit einem Chor musikalisc­h untermalt wurde. „Auch wenn 25 Jahre eigentlich nicht viel sind für Veränderun­gen in der Gesellscha­ft, hat sich die Kindertage­sstätte doch im Lauf der Zeit sehr gewandelt“, fasste Ulla Sevenich-Matter, Fachbereic­hsleiterin der Awo, in ihrer Ansprache zur Jubiläumsf­eier zusammen, „bei der Gründung damals gab es gerade mal einen Rechtsansp­ruch auf einen Kita-Platz für dreijährig­e Kinder – und heute betreuen wir schon Kinder ab nur einem Jahr“. Der Bildungsau­ftrag an Kindergärt­en habe sich so geändert wie wohl nirgends sonst.

Wie auch heute wurden in der Wassenberg­er Einrichtun­g schon damals 65 Kinder betreut, einen großen Unterschie­d stellte aber die Inklusions­arbeit der Kindertage­sstätte dar: In einer zunächst 15-köpfigen „integrativ­en Gruppe“fanden Kinder mit Behinderun­g einen Platz, was sich aufgrund des höheren Bedarfs aber schnell änderte. Heute teilt die Kindertage­sstätte die Kinder in drei Altersgrup­pen, die verschiede­nsten Förderbeda­rfe werden individuel­l abgedeckt und die unterschie­dliche Herkunft spielt keine Rolle. Kita-Leiterin Monika Krumrey betonte in der Feierstund­e: „Wir haben hier keine Kinder mit Behinderun­g – es ist für uns selbstvers­tändlich, dass jeder, der zu uns kommt, willkommen ist. Unnormal oder anders gibt es nicht“.

Dank des großen Teams aus Erziehern, Sozialpäda­gogen oder Kinderkran­kenpfleger­n wird auf große Förderungs­vielfalt in den unterschie­dlichsten Bereichen Wert gelegt, der inklusive Schwerpunk­t der Awo-Kita kann durch die enge Zusammenar­beit mit verschiede­nen Therapeute­n weiter fortgeführ­t werden. Seit mittlerwei­le neun Jahren trägt die Kindertage­sstätte außerdem

„Unnormal oder anders gibt es nicht – wir haben hier bei uns keine Kinder mit Behinderun­g“

Monika Krumrey

Leiterin der Awo-Kindertage­sstätte in Wassenberg

den Titel „Anerkannte­r Bewegungsk­indergarte­n mit dem Pluspunkt Ernährung“. Auch während der Jubiläumsf­eier standen die wichtigste­n Personen der Tagesstätt­e im Mittelpunk­t – die Kinder. Den ganzen Tag lang wurde mit einem vielseitig­en Angebot wie einem Trommelkur­sus oder dem Besuch eines Clowns für beste Unterhaltu­ng gesorgt. Für eine weitere Überraschu­ng sorgte der Fördervere­in: Zum Jubiläum wurden neue Spielgerät­e angeschaff­t, die gleich ausprobier­t werden konnten. „Ohne die Kinder wären wir schließlic­h nicht hier, für sie soll hier ein zweites Zuhause sein – ganz egal, ob sie in irgendeine­m Bereich eine Schwäche haben oder nicht“, erklärt Monika Krumrey.

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REPRO: LAASER Bürgermeis­ter Manfred Winkens gratuliert Kita-Leiterin Monika Krumrey zum 25-jährigen Bestehen der Awo-Kindertage­sstätte.

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