Zakaria erlebt ein Déjà-vu
Auch bei seinem letzten Startelfeinsatz in Freiburg kassierte Gladbach früh das 0:1 und verlor
LEIPZIG Zum ersten Mal seit dem neunten Spieltag stand Denis Zakaria am Sonntag wieder in der Startelf. Damals erlebte Borussias Schweizer ein frühes Gegentor seiner Mannschaft, bei der 1:3-Niederlage beim SC Freiburg hatten die Gastgeber schon nach wenigen Sekunden einen Elfmeter herausgeholt. Nun kehrte Zakaria gegen RB Leipzig zurück in die Anfangself und erlebte ein Déjà-vu: Nach rund 125 Sekunden lag der Ball bei den Borussen im Tor, Timo Werner hatte gemeinsam mit Marcel Sabitzer die Gladbacher Abwehr ausgehebelt und zum 1:0 der Hausherren getroffen. Am Ende erhöhte der deutsche Nationalstürmer unmittelbar vor der Pause auf 2:0 für die Hausherren, dabei blieb es. Zakaria hatte bei seiner Rückkehr in die erste Elf erneut eine Auswärtsniederlage mit zwei Treffern Unterschied erlebt.
„Wir haben wieder den gleichen Fehler gemacht mit dem frühen 0:1. Das ist dann immer schwer, gegen eine Mannschaft wie Leipzig zurückzukommen. Das war unser großer Fehler im Spiel“, sagte der 21-Jährige und ergänzte: „Wir müssen aus unseren Fehlern lernen. Es ist das dritte Gegentor in den ersten zwei, drei Minuten. Wir können nicht jedes Spiel mit einem Rückstand anfangen. Das müssen wir besser machen.“
Zakaria hatte sein Startelf-Comeback gegeben, da Jonas Hofmann mit einer Muskelverletzung im Hüftbeuger ausgefallen war. So rückte der Schweizer auf die Achter-Position im Mittelfeld und sollte von dort das Spiel strukturieren und ankurbeln. Das gelang Zakaria indes weniger gut als Hofmann, der mit seiner läuferischen Präsenz eine der großen Säulen Borussias in dieser Saison ist.
Eine andere ist Matthias Ginter, der Nationalverteidiger fällt aber mit Frakturen der Augenhöhle und des Kiefers bis zur Winterpause aus, weshalb Tony Jantschke wieder in der Innenverteidigung begann. Beim zweiten Gegentor kurz vor der Pause war er plötzlich ganz alleine hinten und konnte mit seiner Grätsche gegen den ihm entgegen sprintenden Yussuf Poulsen das Unheil nicht mehr verhindern. „Wir haben gesehen, woran wir arbeiten müssen“, sagte Trainer Dieter Hecking. „Man sieht, was passiert, wenn eine Achse nicht da ist. Matthias Ginter, Jonas Hofmann und Chris Kramer können wir auch nicht eben mal so aus dem Ärmel schütteln“, ergänzte er.
Zakaria ist zwar auch lauf- und zweikampfstark, es liegt ihm aber mehr, mit weiten Schritten aus der Tiefe zu kommen und so die Offensive zu unterstützen, als sie zu strukturieren. So erzielte er auch seinen Treffer zum 4:1-Endstand eine Woche zuvor beim Heimsieg über Hannover 96. Gerade eingewechselt, lief er zweimal aus dem Mittelfeld nach vorne, hatte zwei gute Schusschancen, der zweite Versuch war drin.
Auch gegen Hannover hatte Borussia früh zurückgelegen, die Partie aber noch drehen können. Das gelang diesmal nicht, weil Leipzig gut verteidigte und den Gladbachern nicht die rechten Lösungen einfallen wollten. Auch die totale Offensive, zu der Hecking am Ende griff, wodurch Zakaria von der „Acht“auf die „Sechs“nach hinten ging, fruchtete nicht mehr. „Wir wollten hinten raus mit frischen Kräften und einer Systemumstellung noch einmal Druck aufbauen. Das ist dann nicht immer einfach, auch für die Spieler, die dann reinkommen“, sagte Borussias Trainer.
Die besten Chancen hatte noch vor dem letztlich entscheidenden 0:2 Lars Stindl gehabt, der Kapitän scheiterte aber zweimal an Leipzigs Torwart Peter Gulacsi. „Wir haben Chancen, das 1:1 zu machen, machen es aber nicht“, sagte Zakaria und fügte hinzu: „Dann kriegst du das zweite Tor und es wird richtig schwer. Es gibt solche Tage, da will einfach nichts reingehen. Wir hatten heute keinen guten Tag.“Es war ein Déjà-vu, auf das Zakaria gern verzichtet hätte. „Wir müssen uns verbessern, um gegen Stuttgart ein gutes Spiel zu machen“, sagte der Schweizer. Die Partie findet kommenden Sonntag zu Hause statt. Dann hätten die Borussen nichts gegen ein Déjà-vu, denn bislang haben sie alle Heimspiele gewonnen in dieser Saison. Auch in dieses Spiel gehen die Gladbacher dank der Niederlage von Frankfurt gegen Wolfsburg (1:2) als Tabellenzweiter.