Dirk Ruhrig blecht stets mit großer Freude
Das 3:0 gegen Düren zum Hinrundenfinale war bereits Beecks neunter Zu-Null-Sieg der Saison – der Co-Trainer muss daher kräftig zahlen.
WEGBERG Stefan Zabel schien am späten Freitagabend nicht mehr sonderlich viel vorzuhaben. „Jetzt darf ich ins Bett“, merkte der Torhüter des FC Wegberg-Beeck nach dem 3:0-Sieg gegen den 1. FC Düren nach getaner Arbeit ebenso trocken wie erleichtert an. Seinen Job hatte er wieder tadellos verrichtet. Mit drei starken Paraden hatte er gehörigen Anteil am bereits neunten Zu-NullSieg der Saison – Co-Trainer Dirk Ruhrig, der traditionell für jedes ZuNull eine Kiste Bier spendiert, muss in dieser Spielzeit gehörig blechen. Was der aber naturgemäß sehr gerne tut: „Ich hätte wirklich nix dagegen, wenn ich das in dieser Saison noch 14 Mal tun muss“, merkte er auf Nachfrage grinsend an – und schob nach: „Und sollten wir in der nächsten Saison wieder Regionalliga spielen, erhöhe ich selbstverständlich wieder auf zwei Kisten pro zu Null.“
13 Siege, ein Remis, damit 40 Punkte aus 14 Spielen, nur fünf Gegentore, vorzeitig Herbst- und Wintermeister: Die Kleeblätter haben eine Hinrunde für die Geschichtsbücher gespielt. „So eine Halbserie ist einmalig, wird wohl auch keiner von uns noch einmal spielen – jedenfalls nicht auf diesem Niveau“, bewertete Kapitän Maurice Passage die beispiellose Erfolgsserie.
Der Kick gegen Düren war dabei ein Spiegelbild der gesamten Hinrunde: Der Gegner ist lange Zeit gleichwertig, doch dann schlägt Beeck eiskalt zu, nutzt gleich seine erste Chance – in diesem Fall sogar ein Doppelschlag kurz vor der Pause durch zwei Krümeltore: Beide Schüsse von Beecks japanischem Wirbelwind Musashi Fujiyoshi wären sicherlich nicht ins Tor gegangen, doch den ersten fälschte ein Dürener, den zweiten dann Armand Drevina maßgeblich ab.
Was Beecks kreuzbandrissgeschädigten Vizekapitän Danny Fäuster, nun Stammgast am Spielfeldrand, zu dieser Bemerkung veranlasste: „Und wenn ich dafür 20 Euro ins Phrasenschwein stecken müsste, es ist so: Wenn man oben steht, hat man einfach auch das nötige Glück. Ich würde im weiteren Saisonverlauf aber liebend gerne auf ein wenig Glück verzichten, wenn wir das dafür dann in der nächsten Saison in der Regionalliga hätten – sofern wir aufsteigen.“Und Beecks Coach Friedel Henßen befand: „Aus dem
Nichts haben wir die beiden ersten Tore gemacht. Doch auch das ist eine Qualität – ebenso unsere starke Defensive samt eines überragenden Keepers.“
Dürens Trainer Bernd Lennartz tat sich – aus seiner Sicht verständlich – ein wenig schwer mit der Einordnung der Partie: „Es war ein komisches Spiel. So unzufrieden war ich mit der Leistung meiner Elf gar nicht. Drei Tore schlechter habe ich uns jedenfalls nicht gesehen.“
Und dann war da noch Riad Chakroun, der das Tor zum 3:0-Endstand erzielte – sein erster Treffer im FCDress. Vor wenigen Tagen erst hatte Henßen dem Spanier Beecks Stadionsprecher Romulus Timar mit den Worten „das ist der, der immer die Tore durchsagt“vorgestellt. Worauf Chakroun schelmisch fragte: „Warum gibst du nicht mal meinen Namen durch?“Das konnte Timar nun erstmals tun.