Bahnstreik trifft NRW besonders hart
Die größere Eisenbahngewerkschaft EVG ruft für Montag zum Warnstreik auf.
DÜSSELDORF (rky/tor) Die Deutsche Bahn wird am Montag zwischen 5 und 9 Uhr früh bundesweit bestreikt. Nach Einschätzung des Unternehmens wird NRW besonders von dem Arbeitskampf betroffen sein. Es drohen zahlreiche Zugausfälle und Verspätungen. Die Eisenbahnund Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat als die größere der zwei Bahngewerkschaften zu dem Streik aufgerufen. Nach Informationen aus Gewerkschaftskreisen sollen anfangs vor allem Werkstätten und Stellwerke bestreikt werden. Das könnte die Ausfahrt vieler Züge erschweren.
Die EVG bezeichnet ein zu geringes Lohnangebot der Bahn als Anlass für den Warnstreik. Die Bahn spricht hingegen von einer „völlig überflüssigen Eskalation“. Man habe ein Angebot gemacht, das insgesamt sieben Prozent Lohnsteigerung bringen würde. „Bei diesem Angebot den Verhandlungstisch zu verlassen, ist nicht nachvollziehbar und verunsichert völlig unnötig unsere Kunden mitten in der Weihnachtszeit“, erklärte DB-Personalvorstand Martin Seiler. Man habe alle Forderungen der EVG erfüllt. Der Vorstand der Bahn forderte die EVG auf, unverzüglich an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer distanzierte sich von dem Streik, schloss aber eigene Aktionen im neuen Jahr nicht aus: Sollte die Bahn die Erwartungen auf Fortschritte bei weiteren Gesprächen enttäuschen, werde „unmittelbar“reagiert, sagte ihr Chef Claus Weselsky. Vor Weihnachten würden die Lokführer nicht streiken: „Wenn, dann rappelt die Kiste im neuen Jahr.“
Der Fahrgastverband Pro Bahn rechnet damit, dass in Nordrhein-Westfalen eher Züge des Fernverkehrs als des Nahverkehrs ausfallen. Er weist darauf hin, dass einige Nahverkehrslinien im Land von anderen Unternehmen betrieben würden und deshalb nicht bestreikt werden könnten.
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