Überraschungsgäste besuchen Hilfarther Chreskenkesmaat
Die Bergkapelle Sophia-Jacoba als Aktive der Bergmannstradition tritt beim Hilfarther Chreskenkesmaat erstmals im Hort der Korbmacher-Tradition auf.
HILFARTH Zuerst waren Maria und Josef allein im Stall, dann kam das Jesuskind dazu, dann Hirten, ein Engel, drei Könige, zwei Herbergswirte – zusammen 16 Personen plus drei namenlose Schafe. Eine halbe Stunde später beherbergte der Stall gut 30 Personen mit Instrumenten an den Lippen. Die erste Gruppe spielt seit zehn Jahren die „lebende Krippe“im Korbmachermuseum in Hilfarth – für die zweite war es die ultimative Premiere: Die Bergkapelle Sophia-Jacoba als Aktive der Bergmannstradition trat erstmals im Hort der Korbmacher-Tradition auf, dankbar von deren Vorsitzendem Heinz Knur begrüßt und den Zuhörern in Regen und Wind mit Applaus bedacht.
Gelegenheit zu den Darbietungen war der „Chreskenkesmaat“im ehemaligen Wirtschaftsgebäude des früheren Franziskanerinnen-Klosters, den der Verein der Rurtalkorbmacher alljährlich am zweiten Adventswochenende anbietet. Der Innenhof des rundum geschlossenen Wirtschaftsgebäudes wird dann zum Ziel aller Generationen, die quasi auf einem Fleck Weihnachtsmarkt-Angebote, deftige Winterspeisen, Glühwein mit „Schuss“, Kaffee, Kuchen, Krippenspiel und Musik erleben können. Für Letzere sorgt schon traditionell der Instrumentalverein Hilfarth mit einer starken Bläsergruppe, die ebenfalls im Hof für weihnachtliche Stimmung sorgt. Vorweihnachtliche Lieder in Kombination mit echt Hilfarther Stücken boten am Samstagabend dann die langjährigen Lokalmatadoren Arndt und Klaus Holten.
Drei Schafe als Krippenbegleitung hatte der Ur-Hilfarther Lambert Hensen aus seinem Wohnort Genhof mitgebracht – denen die unmittelbar benachbarten Bergkapellen-Musik keinen Stress, sondern Vergnügen bereitete. Sie sind’s gewöhnt, können sie doch regelmäßig den Proben des Posaunenchors Hilfarth/Schwanenberg lauschen.
Am Samstagnachmittag leiteten die Kleinen des städtischen wie auch die des katholischen Kindergartens die Darbietungen ein mit Liedern und einem Singspiel. Wie immer sorgten die Korbmacher-Frauen für Kuchen aus dem eigenen Herd, der in der geschmackvoll dekorierten Cafeteria im Obergeschoss der Scheune in gemütlich-warmer Atmosphäre genossen werden konnte.
In Parterre darüber hinaus der kleine, aber feine Weihnachtsmarkt mit stilsicher-geschmackvollen Angeboten zu Dekoration aber auch zum täglichen Gebrauch. Draußen, unter einem großen Weihnachts- baum trotzen Terrassenheizstrahler und Feuerkörbe stilecht Regen und kaltem Wind.
Und der Sonntag hatte auch noch eine Überraschung parat: Der Aachener Weihbischof Johannes Bündgens erfüllte sich den Wunsch, das Museum der im Korbmacherhandwerk tätig gewesenen Menschen von innen zu sehen. Und den Wunsch erfüllten ihm wiederum die Betreiber des Museums intensiv, er zollte ihnen Respekt für das ausschließlich in Eigenarbeit entstandene Schmuckstück, wobei das Gebäude der katholischen Kirche gehört. Entspannung fand der Bischof von der von ihm am Morgen vorgenommenen Firmung in St. Lambertus bei der Vorführung der „Lebendigen Krippe“.