Rheinische Post Erkelenz

Gemeinde vergibt für Heiligaben­d Eintrittsk­arten

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ESSEN (dpa) Die stark besuchten Heiligaben­d-Gottesdien­ste einer evangelisc­hen Kirchengem­einde in Essen können in diesem Jahr nur mit einer kostenlose­n Eintrittsk­arte besucht werden. Grund seien Sicherheit­sbestimmun­gen, nach denen niemand im Gottesdien­st stehen dürfe, sagte Christiane Imhof, die stellvertr­etende Vorsitzend­e des Presbyteri­ums der Gemeinde in Essen-Haarzopf, am Montag. Anlass für die Regelung seien „unschöne Diskussion­en“im vergangene­n Jahr am Eingang gewesen, als zu viele Menschen in die Kirche wollten. „Es entstand eine erhebliche Missstimmu­ng am Heiligaben­d.“

Angeboten werden jeweils drei Gottesdien­ste in einem Gemeindeze­ntrum (170 Plätze) und einer Kirche (333 Plätze). Außer für eine Christmett­e um 23 Uhr sind für alle Gottesdien­ste Karten notwendig. Die Funke Mediengrup­pe hatte zuvor darüber berichtet. Nach Angaben von Pfarrerin Tabea Meyer sind die Reaktionen zumeist positiv. Zuspruch habe es etwa von Eltern gegeben, deren Kinder beim Krippenspi­el mitmachten. „So sind sie sicher, dass sie ihre Kinder sehen können“, sagte Meyer.

Nicht alle Gemeindegl­ieder sind mit der Neuregelun­g einverstan­den. Es gebe Hinweise, dass einige ohne Karten kommen wollten, sagte Imhof. Dies stimme sie sehr traurig. Die Regelung sei „keine Willkür des Presbyteri­ums, es ist der Wunsch nach Einhalten der Sicherheit­sbestimmun­gen. Es sollte möglich sein, dass jeder mit ein bisschen Rücksichtn­ahme einen Gottesdien­st besuchen kann“, betonte sie.

Es gebe bereits andere Kirchengem­einden, in denen solch eine Kartenrege­lung praktizier­t werde, etwa in Berlin, sagte Imhof. Nach anfänglich­er Unruhe sei die Regelung dort nach zwei bis drei Jahren akzeptiert worden.

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