Dialekt des Ortes sorgt für viel Gelächter
Männer aus dem Morgenland bestaunt. Als Erzählerin war wieder Doris Mertens im Einsatz, die die ungewöhnliche Neufassung auf Hochdeutsch schilderte, während die Akteure auf der Jugendheim-Bühne ausschließlich in Brachelener Platt kommunizierten.
Der eigene Dialekt des Ortes sorgte für viel Gelächter in den Publikumsreihen. Dabei wollten die Hobbymimen die Weihnachtsgeschichte keineswegs ins Lächerliche ziehen, wie Regisseur Dieter Wolff deutlich machte. „Wir sind alle katholisch erzogen. Die Geschichte ist uns ernst und wichtig“, betonte er in seiner kurzen Ansprache. Dennoch habe man sich entschieden, zahlreiche in Vergessenheit geratene Redewendungen in die Dialoge einzubauen und das Publikum zum Schmunzeln zu bringen. „Lachen Sie sich kaputt“, forderte Wolff die Besucher auf. Für viel Gelächter sorgte auch der Auftritt von Gerda Häusler, die in ihrer Paraderolle als „Asbach Bärb“vielen bekannt ist. In der fünften Jahreszeit hat sie die Jecken in ihrer schrägen Kostümierung schon oft zum Lachen gebracht.
Eine Flasche mit hochprozentigem Inhalt in der Hand, die Haare unordentlich frisiert – so torkelte „Asbach Bärb“beim Krippenspiel über die Bühne, um von ihrem ungeliebten Ehemann Pitter zu erzählen: „Der säuft wie ein Loch.“Aus ursprünglich drei Akten bei der gelungenen
Premiere im vergangenen Jahr sind inzwischen fünf geworden. Man habe den Besuchern, die die rund einstündige Aufführung bereits gesehen hätten, etwas Neues bieten wollen, so Regisseur Dieter Wolff. Außerdem sei der Eintrittspreis von drei auf vier Euro erhöht worden. „Da müssen wir schon etwas mehr bieten.“
Viele hätten sich 2017 „positiv beschwert“, als sie keine Karten mehr bekommen hätten. Die 480 Tickets für vier ausverkaufte Vorstellungen seien schnell vergriffen gewesen. Mit viel Applaus wurden die Mitglieder des Heimat- und Naturvereins für ihre humorvolle Darstellung belohnt.
Zu den Zielsetzungen des im April 2016 in Brachelen gegründeten Vereins gehöre neben dem Erhalt des alten Brachelener Dialekts auch das Theaterspielen, so Regisseur Dieter Wolff. Für den 29. September 2019 steht übrigens schon das sechste Heimat- und Apfelfest im Terminkalender des Ortes.