SC 09 in der Vorreiterrolle
Der SC Erkelenz hat das umgesetzt, wozu Fußball-Verbände und wissenschaftliche Studien Fußballvereine schon lange ermuntern: eine kräftige Erhöhung der Beitragsstruktur im Jugendbereich. Mit Beiträgen von beispielsweise drei Euro im Monat würden sich Vereine deutlich unter Wert verkaufen. Darüber hatten Anfang 2018 beim Runden Tisch der Erkelenzer RP-Sportredaktion zur Zukunft des Juniorenfußballs die Jugendleiter diskutiert. Viele wollten beim Trainer lieber weiterhin auf das kostengünstige Vatermodell setzen – dass also der Vater eines Kindes völlig ehrenamtlich ein Team übernimmt und es im Idealfall dann bis zum Eintritt ins Seniorenalter trainiert. Die sportliche Qualifikation des Vaters ist da eher zweitrangig, zählen Einsatz und Idealismus.
Der SC 09 geht den anderen
Weg, befindet sich im Kreis Heinsberg mit seiner neuen Beitragsstruktur in der Vorreiterrolle. Er dürfte aber zweifellos Nachahmer finden. Anfragen anderer Vereine hat es schon gegeben. Und beispiellos ist das Erkelenzer Vorgehen auch nicht. Da ist ein Blick in die Nachbarschaft hilfreich. Der 1. FC Mönchengladbach hat vor wenigen Wochen ebenfalls die Beiträge im Jugendbereich erhöht. Auch dort liegt der Jahresbeitrag – zumindest für die älteren Jahrgänge – nun bei 180 Euro. Und eines ist auch klar: Auch mit 180 Euro Jahresbeitrag wird Fußball nicht zum Bonzensport – erst recht nicht, weil es auch beim SC Ausnahmeregelungen für Kinder aus sozial schwachen Familien geben wird. Vielleicht kann in solchen Fällen auch die Stadt helfen – etwa über den Jugendhilfeausschuss.