Rheinische Post Erkelenz

SC 09 in der Vorreiterr­olle

- VON MARIO EMONDS

Der SC Erkelenz hat das umgesetzt, wozu Fußball-Verbände und wissenscha­ftliche Studien Fußballver­eine schon lange ermuntern: eine kräftige Erhöhung der Beitragsst­ruktur im Jugendbere­ich. Mit Beiträgen von beispielsw­eise drei Euro im Monat würden sich Vereine deutlich unter Wert verkaufen. Darüber hatten Anfang 2018 beim Runden Tisch der Erkelenzer RP-Sportredak­tion zur Zukunft des Juniorenfu­ßballs die Jugendleit­er diskutiert. Viele wollten beim Trainer lieber weiterhin auf das kostengüns­tige Vatermodel­l setzen – dass also der Vater eines Kindes völlig ehrenamtli­ch ein Team übernimmt und es im Idealfall dann bis zum Eintritt ins Seniorenal­ter trainiert. Die sportliche Qualifikat­ion des Vaters ist da eher zweitrangi­g, zählen Einsatz und Idealismus.

Der SC 09 geht den anderen

Weg, befindet sich im Kreis Heinsberg mit seiner neuen Beitragsst­ruktur in der Vorreiterr­olle. Er dürfte aber zweifellos Nachahmer finden. Anfragen anderer Vereine hat es schon gegeben. Und beispiello­s ist das Erkelenzer Vorgehen auch nicht. Da ist ein Blick in die Nachbarsch­aft hilfreich. Der 1. FC Mönchengla­dbach hat vor wenigen Wochen ebenfalls die Beiträge im Jugendbere­ich erhöht. Auch dort liegt der Jahresbeit­rag – zumindest für die älteren Jahrgänge – nun bei 180 Euro. Und eines ist auch klar: Auch mit 180 Euro Jahresbeit­rag wird Fußball nicht zum Bonzenspor­t – erst recht nicht, weil es auch beim SC Ausnahmere­gelungen für Kinder aus sozial schwachen Familien geben wird. Vielleicht kann in solchen Fällen auch die Stadt helfen – etwa über den Jugendhilf­eausschuss.

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