Rheinische Post Erkelenz

Tote und Verletzte bei Attentat am Straßburge­r Weihnachts­markt

Ein Bewaffnete­r hat am Dienstagab­end das Feuer auf dem Weihnachts­markt in der Straßburge­r Innenstadt eröffnet. Mindestens zwei Menschen starben. Der Täter flüchtete.

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STRASSBURG (rtr/dpa/ap) Am Rande des Weihnachts­marktes von Straßburg hat am Dienstagab­end ein Mann mindestens zwei Menschen erschossen. Der französisc­he Nachrichte­nsender BFMTV sprach sogar von vier Toten. Bis zu acht weitere Personen wurden verletzt, wie der französisc­he Innenminis­ter Christophe Castaner erklärte. Einige seien in kritischem Zustand. Der Schütze, der ersten Meldungen zufolge eine automatisc­he Waffe benutzte, war nach Angaben der Behörden auf der Flucht. Die Staatsanwa­ltschaft eröffnete Ermittlung­en wegen einer möglichen terroristi­schen Tat.

Innenminis­ter Castaner sagte, der Schütze sei identifizi­ert worden und wegen mehrerer Straftaten der Polizei bekannt. Der Angreifer sollte Medienberi­chten zufolge eigentlich am Dienstagmo­rgen verhaftet werden. Wie der Sender France Info unter Berufung auf Polizeique­llen berichtete, war der Mann jedoch nicht zu Hause. Demnach wird ihm versuchter Mord vorgeworfe­n. Es handele sich um einen 29-Jährigen. Der Präfekt der Region Straßburg erklärte, der Schütze sei bereits als möglicher Extremist eingestuft worden.

Das Innenminis­terium forderte die Menschen auf, ihre Häuser nicht zu verlassen. „Unsere Sicherheit­sund Rettungsdi­enste sind mobilisier­t“, erklärte Castaner. Die örtlichen Behörden erklärten bei Twitter, die Menschen sollten das Gebiet um die Polizeiwac­he meiden, die sich in der Nähe des Weihnachts­marktes befindet. Fernsehbil­der zeigten zahlreiche Polizeibea­mte und Polizeifah­rzeuge, die den Weihnachts­markt sicherten.

Das Europäisch­e Parlament wurde aus Sicherheit­sgründen abgeriegel­t. Sprecher Jaume Duch sagte, niemand könne das Gebäude bis auf Weiteres verlassen. Am Abend blieb unklar, wie viele Menschen sich im Parlament aufhielten. Kommission­spräsident Jean-Claude Juncker erklärte, er sei in Gedanken bei den Opfern: „Straßburg ist wie keine andere Stadt ein Symbol für den Frieden und die europäisch­e Demokratie.“

Zeugen sagten, sie hätten an mehreren Orten in der Innenstadt Schüsse gehört. Premiermin­ister Édouard Philippe twitterte, der Zwischenfa­ll sei noch nicht beendet. Präsident Emmanuel Macron unterbrach eine Sitzung im Präsidente­npalast, um die Lage zu beobachten, wie sein Büro mitteilte.

Der Sprecher der Bundesregi­erung, Steffen Seibert, äußerte sich erschütter­t über den Angriff. „Welches Motiv auch immer hinter den Schüssen steckt: Wir trauern um die Getöteten und sind mit unseren Gedanken und Wünschen bei den Verletzten. Hoffentlic­h gerät niemand mehr in Gefahr“, schrieb er am Dienstagab­end auf Twitter. Auch der CSU-Europapoli­tiker Manfred Weber drückte sein Mitgefühl aus. „Meine Gedanken sind bei den Opfern“, schrieb der Vorsitzend­e EVP-Fraktion.

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FOTO. DPA Polizisten und Rettungskr­äfte sind am Dienstagab­end am Rande des Straßburge­r Weihnachts­marktes im Einsatz.

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