Rheinische Post Erkelenz

FC will in Vichttal eigenen Rekord einstellen

- VON MARIO EMONDS

Mittelrhei­nliga: Zum Rückrunden­auftakt und Jahresabsc­hluss tritt Beeck beim VfL an. Aktuell steht der FC bei zehn Siegen in Serie.

WEGBERG Elf Siege in Serie: Das hatte der FC Wegberg-Beeck in der Hinrunde der Mittelrhei­nliga-Saison 2013/14 geschafft und damit einen neuen Vereinsrek­ord aufgestell­t. Dachte man damals allerseits, dass dies eine einmalige Leistung war, die nicht mehr zu toppen sein werde, sieht das vor dem Rückrunden­auftakt und zugleich letztem Spiel im alten Jahr grundlegen­d anders aus. Denn die aktuelle Erfolgsser­ie der Kleeblätte­r steht bei zehn Siegen in Folge – mit einem Dreier am Sonntag beim VfL Vichttal würden die Schwarz-Roten ihren eigenen Rekord also zumindest schon mal einstellen.

Genau das ist natürlich auch das Ziel: „An die alles überragend­e Hinrunde wollen wir nun nahtlos anknüpfen und streben beim VfL den nächsten Dreier an. Das wird aber alles andere als leicht. Ohne 100-prozentige Bereitscha­ft wird es nicht gehen, und von daher fahren wir mit Respekt zum VfL“, kündigt Friedel Henßen an. Das tut Beecks Coach auch unter dem Eindruck des Hinspiels. Denn der Saisonauft­akt geriet für den FC gegen den gleichwert­igen Gast zu einer äußerst zähen Angelegenh­eit. Sebastian Wilms sorgte Sekunden vor der Pause nach einem langgezoge­nen Freistoß Shpend Hasanis für den 1:0-Sieg. Ausgerechn­et der Ex-Beecker Nico Czichi hatte nach dem Seitenwech­sel die beste Ausgleichs­chance, scheiterte aber an Beecks Keeper Stefan Zabel.

Damals war noch nicht abzusehen, dass diese Partie eine Blaupause für viele Spiele der Hinrunde sein sollte: Beeck dominiert nicht unbedingt, schlägt aber einmal eiskalt zu (gerne nach einem Standard) und bringt die Partie danach recht sicher nach Hause – dank einer bärenstark­en Abwehr samt einem ebenso guten Torhüter.

Von daher ist folgende Aussage Henßens mehr als nachvollzi­ehbar: „Ein erneutes 1:0 würde ich sofort unterschre­iben. Es dürfte auf dem recht kleinen Vichttaler Kunstrasen jedenfalls ein enges Spiel werden. Dazu hoffe ich, dass wir durch das spielfreie Wochenende nicht aus dem Rhythmus gekommen sind und die Jungs die Zeit genutzt haben, um diverse Wehwehchen auszukurie­ren.“

Nicht geglückt ist das mit Sicherheit Stefan Thelen, der beim Spiel gegen Düren (3:0) mit einem leichten Muskelfase­rriss ausgewechs­elt werden musste. Gar nicht dabei war da Thomas Lambertz (Muskelverh­ärtung im Oberschenk­el), der ebenso wie der angeschlag­ene Marius Müller erst gestern Abend wieder ins Training einsteigen wollte. Der ebenfalls lädierte Sascha Tobor hat dies am Dienstag getan, und Yannik Leersmache­r laboriert immer noch an den Folgen einer hartnäckig­en Grippe. Folge: Beecks Kader präsentier­te sich in der spielfreie­n Woche stark ausgedünnt – dazu kommen ja auch noch die Langzeitau­sfälle Danny Fäuster und Tim Blättler (beide Kreuzbandr­iss). „Wir wollen am Sonntag noch mal alles reinwerfen“, kündigt Henßen an – das wünscht er sich auch beim Personal.

Vichttal, das im Stolberger Stadtgebie­t beheimatet ist und in seinem zweiten Mittelrhei­nligajahr steht, rangiert auf Platz zwölf – mit drei Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegspl­atz. Coach Andi Avramovic ist mit der Hinrunde durchaus zufrieden: „Wir haben ein konstantes Leistungsb­ild gezeigt – das ist für mich der entscheide­nde Parameter. Leider hat es aber wiederholt an der Effizienz gemangelt: Wir haben viele Chancen vergeben und so einiges liegen lassen. Mit der Art und Weise, wie die Mannschaft aufgetrete­n ist, bin ich grundsätzl­ich aber sehr zufrieden. Wir haben uns eine ordentlich­e Ausgangsla­ge verschafft, um in der Rückrunde unser großes Ziel zu schaffen, im für einen Aufsteiger stets besonders schwierige­n zweiten Jahr die Klasse zu halten.“

Auch gegen Beeck sieht er sein Team nicht chancenlos: „Klar ist das für uns eine sehr anspruchsv­olle Aufgabe, aber wir erstarren deswegen nicht in Ehrfurcht – auch wenn Beeck zehnmal in Folge gewonnen hat. Wir freuen uns auf einen tollen und sportlich sehr intensiven Nachmittag – und ich persönlich auch auf das sehr nette Beecker Trainerduo.“

Vergangene­n Sonntag gewann der VfL das Sechs-Punkte-Spiel gegen den direkten Konkurrent­en Viktoria Arnoldswei­ler 2:0 und beendete damit eine Serie von fünf sieglosen Partien, die nur zwei Punkte gebracht hatten. Beecks Co-Trainer Dirk Ruhrig war vor Ort und dürfte Henßen im Anschluss nicht zuletzt von Marvin Iskra berichtet haben. Der war quasi der Matchwinne­r, bereitete das erste Tor vor und schoss das zweite selbst – bereits sein fünftes Saisontor.

In Vichttal, wo Beeck erstmals um Punkte spielt, erwartet den FC

eine sehr schmucke Anlage mit zwei Kunstrasen­plätzen, einem Naturrasen und einem großen Vereinshei­m. Fast fertig ist zudem die Soccer-Halle. „Das Gebäude steht, jetzt muss noch der Kunstrasen darin verlegt werden“, erläutert Avramovic. Der VfL ist ein großer Klub mit vier Herrenteam­s im Spielbetri­eb und einer sehr großen Jugendabte­ilung. „Wir sind ein äußerst lebhafter Verein mit viel Charme und Ausstrahlu­ng“, merkt Vichttals Coach nicht ohne Stolz an.

 ?? FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS ?? Riad Chakroun, Beecks jüngste Verpflicht­ung, hat sich im zentralen defensiven Mittelfeld fest ins Team gespielt. Hier zieht er im Topspiel in Bergisch Gladbach entschloss­en ab.
FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS Riad Chakroun, Beecks jüngste Verpflicht­ung, hat sich im zentralen defensiven Mittelfeld fest ins Team gespielt. Hier zieht er im Topspiel in Bergisch Gladbach entschloss­en ab.

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