FC will in Vichttal eigenen Rekord einstellen
Mittelrheinliga: Zum Rückrundenauftakt und Jahresabschluss tritt Beeck beim VfL an. Aktuell steht der FC bei zehn Siegen in Serie.
WEGBERG Elf Siege in Serie: Das hatte der FC Wegberg-Beeck in der Hinrunde der Mittelrheinliga-Saison 2013/14 geschafft und damit einen neuen Vereinsrekord aufgestellt. Dachte man damals allerseits, dass dies eine einmalige Leistung war, die nicht mehr zu toppen sein werde, sieht das vor dem Rückrundenauftakt und zugleich letztem Spiel im alten Jahr grundlegend anders aus. Denn die aktuelle Erfolgsserie der Kleeblätter steht bei zehn Siegen in Folge – mit einem Dreier am Sonntag beim VfL Vichttal würden die Schwarz-Roten ihren eigenen Rekord also zumindest schon mal einstellen.
Genau das ist natürlich auch das Ziel: „An die alles überragende Hinrunde wollen wir nun nahtlos anknüpfen und streben beim VfL den nächsten Dreier an. Das wird aber alles andere als leicht. Ohne 100-prozentige Bereitschaft wird es nicht gehen, und von daher fahren wir mit Respekt zum VfL“, kündigt Friedel Henßen an. Das tut Beecks Coach auch unter dem Eindruck des Hinspiels. Denn der Saisonauftakt geriet für den FC gegen den gleichwertigen Gast zu einer äußerst zähen Angelegenheit. Sebastian Wilms sorgte Sekunden vor der Pause nach einem langgezogenen Freistoß Shpend Hasanis für den 1:0-Sieg. Ausgerechnet der Ex-Beecker Nico Czichi hatte nach dem Seitenwechsel die beste Ausgleichschance, scheiterte aber an Beecks Keeper Stefan Zabel.
Damals war noch nicht abzusehen, dass diese Partie eine Blaupause für viele Spiele der Hinrunde sein sollte: Beeck dominiert nicht unbedingt, schlägt aber einmal eiskalt zu (gerne nach einem Standard) und bringt die Partie danach recht sicher nach Hause – dank einer bärenstarken Abwehr samt einem ebenso guten Torhüter.
Von daher ist folgende Aussage Henßens mehr als nachvollziehbar: „Ein erneutes 1:0 würde ich sofort unterschreiben. Es dürfte auf dem recht kleinen Vichttaler Kunstrasen jedenfalls ein enges Spiel werden. Dazu hoffe ich, dass wir durch das spielfreie Wochenende nicht aus dem Rhythmus gekommen sind und die Jungs die Zeit genutzt haben, um diverse Wehwehchen auszukurieren.“
Nicht geglückt ist das mit Sicherheit Stefan Thelen, der beim Spiel gegen Düren (3:0) mit einem leichten Muskelfaserriss ausgewechselt werden musste. Gar nicht dabei war da Thomas Lambertz (Muskelverhärtung im Oberschenkel), der ebenso wie der angeschlagene Marius Müller erst gestern Abend wieder ins Training einsteigen wollte. Der ebenfalls lädierte Sascha Tobor hat dies am Dienstag getan, und Yannik Leersmacher laboriert immer noch an den Folgen einer hartnäckigen Grippe. Folge: Beecks Kader präsentierte sich in der spielfreien Woche stark ausgedünnt – dazu kommen ja auch noch die Langzeitausfälle Danny Fäuster und Tim Blättler (beide Kreuzbandriss). „Wir wollen am Sonntag noch mal alles reinwerfen“, kündigt Henßen an – das wünscht er sich auch beim Personal.
Vichttal, das im Stolberger Stadtgebiet beheimatet ist und in seinem zweiten Mittelrheinligajahr steht, rangiert auf Platz zwölf – mit drei Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Coach Andi Avramovic ist mit der Hinrunde durchaus zufrieden: „Wir haben ein konstantes Leistungsbild gezeigt – das ist für mich der entscheidende Parameter. Leider hat es aber wiederholt an der Effizienz gemangelt: Wir haben viele Chancen vergeben und so einiges liegen lassen. Mit der Art und Weise, wie die Mannschaft aufgetreten ist, bin ich grundsätzlich aber sehr zufrieden. Wir haben uns eine ordentliche Ausgangslage verschafft, um in der Rückrunde unser großes Ziel zu schaffen, im für einen Aufsteiger stets besonders schwierigen zweiten Jahr die Klasse zu halten.“
Auch gegen Beeck sieht er sein Team nicht chancenlos: „Klar ist das für uns eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, aber wir erstarren deswegen nicht in Ehrfurcht – auch wenn Beeck zehnmal in Folge gewonnen hat. Wir freuen uns auf einen tollen und sportlich sehr intensiven Nachmittag – und ich persönlich auch auf das sehr nette Beecker Trainerduo.“
Vergangenen Sonntag gewann der VfL das Sechs-Punkte-Spiel gegen den direkten Konkurrenten Viktoria Arnoldsweiler 2:0 und beendete damit eine Serie von fünf sieglosen Partien, die nur zwei Punkte gebracht hatten. Beecks Co-Trainer Dirk Ruhrig war vor Ort und dürfte Henßen im Anschluss nicht zuletzt von Marvin Iskra berichtet haben. Der war quasi der Matchwinner, bereitete das erste Tor vor und schoss das zweite selbst – bereits sein fünftes Saisontor.
In Vichttal, wo Beeck erstmals um Punkte spielt, erwartet den FC
eine sehr schmucke Anlage mit zwei Kunstrasenplätzen, einem Naturrasen und einem großen Vereinsheim. Fast fertig ist zudem die Soccer-Halle. „Das Gebäude steht, jetzt muss noch der Kunstrasen darin verlegt werden“, erläutert Avramovic. Der VfL ist ein großer Klub mit vier Herrenteams im Spielbetrieb und einer sehr großen Jugendabteilung. „Wir sind ein äußerst lebhafter Verein mit viel Charme und Ausstrahlung“, merkt Vichttals Coach nicht ohne Stolz an.