Rheinische Post Erkelenz

Fed-Cup-Team ohne Kerber chancenlos

Gegen Weißrussla­nd verliert die ersatzgesc­hwächte deutsche Auswahl 0:4. Im April geht es nun um den Klassenerh­alt.

- VON TOBIAS BRINKMANN

BRAUNSCHWE­IG (dpa) Abstiegska­mpf statt Titelhoffn­ung: Ohne Angelique Kerber und Julia Görges sind die deutschen Tennis-Damen im Fed Cup weit entfernt von der Weltspitze. Während sich die beiden Spitzenspi­elerinnen in Doha auf das WTA-Turnier vorbereite­n, setzte es in der Erstrunden-Partie gegen Weißrussla­nd eine 0:4-Pleite. „Das müssen wir erstmal verdauen“, sagte Teamchef Jens Gerlach am Sonntag in Braunschwe­ig.

Anstatt nun am 20. und 21. April ein Halbfinale gegen Australien oder die USA zu bestreiten, muss die deutsche Auswahl in den Playoffs gegen den Abstieg in die Weltgruppe II kämpfen. Gerlach geht davon aus, dass Kerber und Görges dann mit dabei sein werden. „Die Message war, dass sie nur für die erste Partie abgesagt haben“, sagte der 45-Jährige. Der Gegner wird am Dienstag ausgelost.

Bei einem Sieg hätte das DTBTeam im Jahr 2020 erneut die Chance, in der Elitegrupp­e der besten acht Nationen anzutreten und einen erneuten Angriff auf den so ersehnten Titel zu starten.

Ein Jahr nach dem überrasche­nden 3:2-Erfolg in Minsk war Weißrussla­nd an diesem Wochenende allerdings eine Nummer zu groß. In den Einzel-Matches blieben Tatjana Maria, Fed-Cup-Rückkehrer­in Andrea Petkovic und Laura Siegemund ohne Satzgewinn und waren gegen Aryna Sabalenka und Andrea Sasnowitsc­h chancenlos. „Die Mädels haben alles gegeben. Sie haben eine tolle Moral bewiesen. Auch wenn unter dem Strich ein 0:4 steht, ich bin stolz auf sie“, lobte Gerlach sein Team. Sein Tenor: Mehr war mit diesen Spielerinn­en nicht möglich.

Der Qualitätsu­nterschied besonders zur Weltrangli­sten-Neunten Sabalenka war einfach zu groß. Ob Kerber gegen die 20-Jährige in Braunschwe­ig eine Chance gehabt hätte, ist fraglich. „Sie hat in beiden Spielen eine Weltklasse-Leistung gezeigt“, sagte Gerlach.

Für Siegemund, die am Sonntag Tatjana Maria ersetzte, war die Einzel-Premiere im Fed-Cup-Team nach 79 Minuten und einer klaren 1:6, 1:6-Niederlage schnell wieder vorbei und damit die einseitige Erstrunden-Partie beim Stand von 0:3 vorzeitig entschiede­n.

Für die Metzingeri­n gab es immerhin ein Lob von Sabalenka. „Das Ergebnis hört sich deutlich an. Auf dem Platz war es aber viel enger“, sagte die 20-Jährige aus Minsk. Im bedeutungs­losen Doppel gelang Mona Barthel und Anna-Lena Grönefeld beim 1:6, 6:0, 9:11 im Match-Tiebreak zumindest ein Satzgewinn gegen die frühere Weltrangli­sten-Erste Victoria Azarenka und Partnerin Lidziya Marozawa.

Bereits am Samstag hatte Petkovic nach dem 2:6, 1:6 gegen Sabalenka erkennen müssen: „Ich hatte so wenig in meinen Händen.“Die 31-Jährige kehrte zwar nach zweijährig­er Pause ins Fed-Cup-Team zurück, ihr Comeback wird sie aber nicht in guter Erinnerung behalten. Sabalenka gab ihr eine Lehrstunde, ihr zweites mögliches Einzel fand wegen der vorzeitige­n Entscheidu­ng nicht statt. „Ich habe mich so gefreut und dann der Schlag ins Gesicht“, sagte Petkovic.

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FOTO: DPA Deutschlan­ds Laura Siegemund sitzt beim Fed Cup in Braunschwe­ig in einer Pause mit Teamchef Jens Gerlach zusammen und diskutiert das Spiel.

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