Rheinische Post Erkelenz

„Gemeinwohl wichtiger als Einzelinte­ressen“

- VON KURT LEHMKUHL

FDP beim Kreisparte­itag vor allem mit zufrieden mit dem Straßen- und Ortsausbau. MdL Stefan Lenzen lobte Fortschrit­te im Bildungsse­ktor, äußerte sich aber nicht zum Plangebiet Garzweiler II.

KREIS HEINSBERG/HÜCKELHOVE­N Die Vertreter aus den Ortsverbän­den sind mit der politische­n Arbeit des FDP-Kreisverba­nds Heinsberg zufrieden. Da auch die finanziell­e Basis solide ist, stimmten sie beim Kreisparte­itag im Saal Sodekamp-Dohmen in Hückelhove­n-Hilfarth der Entlastung des Kreisvorst­ands ohne Gegenstimm­e zu. Im Mittelpunk­t des Parteitags standen die Berichte des Kreisvorsi­tzenden Klaus Wagner und des Landtagsab­geordneten Stefan Lenzen, die auch aus dem Kreistag berichtete­n. Die Vertreter der rund 180 FDP-Mitglieder aus dem Kreis Heinsberg sahen keinen Anlass, nach den Berichten in eine Diskussion einzutrete­n. Insofern hatten Wagner und Lenzen mit ihrer Meinung auch die Meinung ihrer Parteifreu­de widergespi­egelt.

Wagner lobte nicht nur die gute Zusammenar­beit zwischen Partei und Fraktion, er lobte auch die gute Zusammenar­beit auf Kreisebene mit der CDU, mit der die FPD zu

wesentlich­en Teilen das neue Leitbild des Kreises Heinsberg erarbeitet hatte. Der konstrukti­ven Mitarbeit der FDP sei auch zu verdanken, dass das Haushaltsz­iel der soliden Finanzen erreicht wird. Voran gehe es im Kreisgebie­t mit dem Straßenaus­bau. Erstaunt gab sich Wagner darüber, dass nach vielen Jahren der gemeinsame­n Projektera­rbeitung die Ortsumgehu­ng Hückelhove­n und Hilfarth von der SPD in Frage gestellt werde. Das Gemeinwohl habe Vorrang vor den Einzelinte­ressen, das gelte auch für die L364n, für die es Waldersatz­flächen für Aufforstun­gen geben werde. Bei der Energiewen­de und dem Kohleausst­ieg setzt Wagner auf eine vorsichtig­e Haltung. „Wir werden abwarten, wie sich das entwickelt.“Allerdings müsse die ständige Verunsiche­rung der Menschen im Bereich des Plangebiet­s Garzweiler II endlich vorbei sein. Das ständige Hin und Her sei ihnen nicht zumutbar.

Kein Wort zum Ergebnis der Kohlekommi­ssion und den Auswirkung­en auf die Landespoli­tik und für die Situation im Erkelenzer Osten fand der Heinsberge­r MdL Stefan Lenzen. Dieser freute sich vielmehr darüber, dass die jetzige Regierung aus CDU und FDP viel mehr Geld für den Ortsausbau und den Straßenbau im Kreisgebie­t zur Verfügung stelle als die rot-grüne Vorgängerr­egierung und ebenso bei der Integratio­nsarbeit vorgehe.

Mit Genugtuung registrier­te Lenzen, dass eine der ersten Talentschu­len in NRW in der Hauptschul­e In der Schlee in Hückelhove­n eingericht­et werde. „Wir engagieren uns da, wo Bildung am nötigsten ist.“Im weiteren Sinne der Verbesseru­ngen auf dem Bildungsse­ktor gehören auch der Kita-Pakt und das NRW-weit geltende Azubiticke­t; Maßnahmen, mit denen die Regierung innerhalb kurzer Zeit das verwirklic­he, wozu die Vorgängerr­egierung in sieben Jahren nicht in der Lage gewesen sei.

Das Gefühl für die Heimat müsse positiv dargestell­t werden. Dafür gehe die Regierung ebenso in die Offensive wie für den Ausbau der Digitalisi­erung in NRW. Die Digitalisi­erung sei das Thema der Zukunft, meinte Lenzen, der zuversicht­lich die Zielrichtu­ng für die FPD ausgab: „Wir wollen den Kreis Heinsberg zum Digitalkre­is Nummer eins in NRW machen.“

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