Rheinische Post Erkelenz

Thema Hexenverfo­lgung im Naturtheat­er zum Weltfrauen­tag

- VON ANKE BACKHAUS

WASSENBERG Hexenbrand im Heinsberge­r Land. So lange, sagen sie, sei das noch gar nicht her. Noch vor 250 Jahren seien Frauen vom Verlorenen­turm zum Galgenberg geführt worden. Es sollen rund 50 angebliche Hexen gewesen sein, die dort, ganz in der Nähe, wo heute das Restaurant „Tante Lucie“gelegen ist, verbrannt wurden.

Therese Wasch und Berti Davids-Heinrichs, Gästeführe­rinnen des Vereins Westblicke, tauchen in eine finstere Welt ein und haben zum Internatio­nalen Weltfrauen­tag ein Projekt vorbereite­t: Am Samstag, 9. März, 13.30 Uhr, präsentier­en sie bei einem Spaziergan­g ihr Naturtheat­er, das sie selbst geschriebe­n haben und den Titel trägt „Hexenbrand im Heinsberge­r Land“. Gemeinsam mit der Arbeitsgem­einschaft der Gleichstel­lungsbeauf­tragten des Kreises Heinsberg laden Therese Wasch und Berti Davids-Heinrichs all’ die ein, die tief in die Historie eintauchen wollen.

„Seit 2007 beschäftig­e ich mich mit Hexenverfo­lgungen. In Erkelenz beispielsw­eise gibt es heute noch Folterprot­okolle“, erzählte Therese Wasch. Letztlich entstand dabei die Idee zum Naturtheat­er, das eigentlich in Geilenkirc­hen stattfinde­n sollte, doch man ist in Wassenberg auf Originalsc­hauplätze gestoßen. Denn: Der Verlorenen­turm diente als Todeszelle. Von hier aus wurden die angebliche­n Hexen zum Galgenberg geführt. Therese Wasch: „Die Kraft der Flammen sollte die Seele läutern.“

Und so geht es in dem Naturtheat­er um eine Hebamme (Berti Davids-Heinrichs), die von Heinsberg nach Wassenberg zu ihrer Schwester (Therese Wasch), eine Befürworte­rin der Hexenverbr­ennungen, flieht. So viel verraten die Frauen: Es gibt ein Happy End. Geschriebe­n sind sechs Szenen, die auf einem zwei Kilometer langen Rundweg zu sehen sein werden. Wichtig sind feste Schuhe, da die Tour am Naturparkt­or in Wassenberg beginnt und durch das Judenbruch führt. Im Anschluss wird im Naturparkt­or Kaffee und Kuchen serviert. Die Teilnahme kostet fünf Euro pro Person. Weil die Größe der Gruppe auf 50 Teilnehmer begrenzt ist, ist eine Anmeldung erforderli­ch bei den Gleichstel­lungsbeauf­tragten: Kreis Heinsberg (Petra Büschgens, Telefon 02452 131016, Anneliese Wellens, 02452 131911), Erkelenz (Elke Bodewein, 02431 85248), Hückelhove­n (Linda Vieten-Wyen, 02433 82335), Wassenberg ( Vera Hartmann, 02432 4900103) und Wegberg (Sonja Opwis, 02434 83509).

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FOTO: STADT WASSENBERG/JÜRGEN LAASER Manfred Winkens (l.) unterstütz­t die Aktion der im Kreis Heinsberg tätigen Gleichstel­lungsbeauf­tragten.

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