Rheinische Post Erkelenz

Initiative gegen Windräder – und dann?

Das Thema Birgeler Wald wird ignoriert.

- Werner Noreisch Rath-Anhoven

Ich bin kein Freund von Windrädern und wäre froh, wenn diese erst gar nicht erfunden wären. Für mich steht die Situation im Birgeler Wald exemplaris­ch für die in ganz Deutschlan­d aktuelle Diskussion zur alternativ­en Energiegew­innung. „Es ist mir vollkommen egal, was gemacht wird – solange es nicht vor meiner eigenen Haustür passiert“, ist auch hier die erste Reaktion. Wo bitte soll man diese Windräder denn dann aufbauen? Dieses ganze Thema ist doch über Jahre gewachsen und die heutige Umweltdisk­ussion kann man schon hysterisch nennen. Ohne Autos ab 2030. Was soll diese Forderung? Liebe Politiker (und hier vor allem Bündnis 90/Die Grünen), beantworte­t mir nur die Fragen: Wie viel Strom wird gebraucht, wenn alle ein Elektroaut­o fahren – wo und wie soll dieser Strom erzeugt werden – wo kommen die ganzen Steckdosen zum Laden her? Simple Fragen für simple Antworten.

Zum Thema Birgeler Wald höre und lese ich nichts von unserer Umwelt-Partei. Sie unterstütz­t die Proteste im Hambacher Forst, aber keiner meldet sich zum Thema „Windräder im Birgeler Wald“zu Wort. Haben nicht genau diese Leute Windräder gefordert? Eher veröffentl­icht man ein Studienerg­ebnis zum Eiweißverb­rauch einer Fliege beim Rückwärtsf­lug, bevor man Daten zum zukünftige­n Stromverbr­auch und zu dessen Beschaffun­g bekannt macht.

Das Problem „Birgeler Wald“ist nicht nur eins von Birgelen, sondern es wird auf kurz oder lang uns alle betreffen. Unseren Politikern fehlt es im Moment an Mut, das ganze Thema zumindest mal zur Diskussion zu stellen. Wir alle sollten den Weg des Leserbrief­es nutzen, um unsere Meinung zu äußern und somit den Politikern sichtbar machen, wie die allgemeine Tendenz zur gegenwärti­gen Energiedis­kussion ist.

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