Rheinische Post Erkelenz

Viel Potenzial bei der Nutzung von Fußweg, Rad und ÖPNV

Der Abschlussb­ericht zur Mobilitäts­erhebung für den Kreis Heinsberg aus dem Jahr 2018 wurde vorgestell­t und erläutert.

- VON NICOLE PETERS

HEINSBERG Julian Scheer vom beauftragt­en Ingenieurb­üro „Planersoci­etät“Dortmund berichtete, dass sich 985 Haushalte mit über 2400 Personen an der Erhebung beteiligte­n: Somit konnten 0,83 Prozent der Bevölkerun­g im Kreis Heinsberg befragt werden. Die Auswertung ergab, dass 89 Prozent der Haushalte gegenüber 92 Prozent in 2012 über mindestens ein Auto verfügen. Im Durchschni­tt gibt es 1,6 Autos pro Haushalt und pro Fahrzeug und Jahr werden 16.500 Kilometer zurückgele­gt. 89 Prozent verfügen über mindestens ein Fahrrad. Relativ hoch ist zudem die Anzahl der Pedelecs und E-Bikes, die vor allem in den vergangene­n Jahren stark zugenommen hat: Die Befragung hatte zudem ergeben, dass die Bewohner täglich rund 808.000 Wege unternehme­n und dabei über 8,5 Millionen Personen-Kilometer zurücklege­n. Das am stärksten genutzte Verkehrsmi­ttel an einem normalen Werktag ist mit einem Anteil von 67 Prozent (2012: 68 Prozent) das Auto – hierbei 56 Prozent als Fahrer (2012: 55 Prozent) und elf Prozent als Mitfahrer (2012: 13 Prozent). Bus und Bahn nutzten sieben Prozent (2012: neun Prozent), Fahrrad und Fußweg 13 Prozent (2012: beim Fahrrad zehn Prozent und zu Fuß 13 Prozent).

„Kreisweit befindet sich durchschni­ttlich in 377 Metern Entfernung die nächste Bushaltest­elle, was ein sehr gutes Niveau ist“, führte Julian Scheer weiter aus, „und 17 Prozent der Befragten gegenüber 14 Prozent im Jahr 2012 verfügen über eine Zeitkarte.“Der Rückgang der ÖPNV-Nutzung sei mit der Abnahme der Schülerzah­l zu begründen, da mehr Erwerbstät­ige und Studierend­e gewonnen werden konnten. Ein großes Potenzial liege in der aktiven Bewältigun­g kurzer Strecken bis zwei oder fünf Kilometer zu Fuß oder mit dem Rad, schlussfol­gerte er. Ebenso könnte bei Stammkunde­n und Gelegenhei­tsfahrern die Häufigkeit der Nutzung von Bus und Bahn gesteigert werden.

Udo Winkens, Geschäftsf­ührer der WestVerkeh­r GmbH, knüpfte mit seiner Darstellun­g zur Nutzung des anrufbasie­rten MultiBusse­s inhaltlich an die Studie an. Der Bus fährt kreisweit Montag bis Freitag von 20 bis 22 Uhr, Samstag von 6.30 bis 22 Uhr sowie Sonn- und Feiertag von 9 bis 22 Uhr. Ein Fahrradbus­angebot ist im Jahr 2016 integriert worden. Dessen Nutzung habe sich 2018 lediglich geringfügi­g im Vergleich zum Vorjahr verändert, sagte Winkens. Voraussich­tlich ab April könne der MultiBus online gebucht werden. Die Entscheidu­ng über den Antrag der Kreistagsf­raktion Bündnis 90/Die Grünen, die kreisweite­n MultiBus-Bedienzeit­en über den heutigen Bestand von 22 Uhr hinaus auszudehne­n, wurde auf die nächste Sitzung des Ausschusse­s vertagt.

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