Rheinische Post Erkelenz

Wissenscha­ftler fordern mehr unbefriste­te Stellen

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BERLIN (dpa) Gewerkscha­ften und Wissenscha­ftler machen sich in einer neuen Initiative für unbefriste­te Stellen an deutschen Hochschule­n stark. Mit Blick auf den geplanten neuen Hochschulp­akt, auf den sich Bund und Länder im Mai einigen wollen, forderten sie jetzt in Berlin, die geplanten Fördermitt­el vollständi­g zur Finanzieru­ng von Dauerstell­en zu verwenden. Die Länder sollten über die entspreche­nde Verwendung der Mittel regelmäßig Bericht erstatten müssen, heißt es weiter. Hinter dem Aufruf stehen die Gewerkscha­ften Verdi und GEW sowie das Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenscha­ft, das vor allem aus sogenannte­n Mittelbau-Mitarbeite­rn besteht, also aus wissenscha­ftlichem Hochschulp­ersonal ohne eigenen Lehrstuhl.

„Die so neu zu schaffende­n Dauerstell­en dürfen kein Ersatz für ohnehin neu zu besetzende Dauerstell­en sein oder durch neue befristete Stellen an den Hochschule­n im Bundesland kompensier­t werden“, heißt es in einer entspreche­nden Online-Petition unter dem Schlagwort „Frist ist Frust“. 93 Prozent des wissenscha­ftlichen Nachwuchse­s in Deutschlan­d sei befristet beschäftig­t und das häufig über viele Jahre, so die Initiatore­n. Bei der Neuauflage des Hochschulp­akts geht es um eine Weiterführ­ung der Milliarden­unterstütz­ung des Bundes für die Hochschule­n. Die Initiatore­n argumentie­ren, dass die Mittel anders als bisher künftig wohl dauerhaft fließen sollten. „Darauf scheinen sich Bund und Länder bereits verständig­t zu haben“, sagte der GEW-Vizechef Andreas Keller. „Damit gibt es aber kein Argument mehr, die mit dem Pakt finanziert­en Wissenscha­ftlerinnen und Wissenscha­ftler mit Zeitverträ­gen abzuspeise­n“, so Keller. Der Hochschulp­akt müsse zu einem „Entfristun­gspakt“werden.

„Frist ist Frust“: Unter diesem Schlagwort läuft die Online-Petition

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