„Der RSB baut mich behutsam auf“
Der einzige Gladbacher Squash-Bundesligaspieler spricht über seine Entwicklung.
Der 16-jährige Jan Wipperfürth hat seine erste Bundesliga-Saison im Rheydter Squashclub RSB gespielt. Das erste Jahr ging mit ihm als einzigem Gladbacher und einem der jüngsten Spieler der Squash-Bundesliga erfolgreich zu Ende mit dem dortigen Verbleib.
Können Sie noch daran erinnern, wann und wo sie als Squashspieler entdeckt wurden?
WIPPERFÜRTH Ja, lassen Sie mich nachdenken – doch jetzt weiß ich es wieder: Als ich fünf Jahre alt war, wurde mein Vater von Paul-Ludger Schmitz in der heute nicht mehr existierenden Gladbacher Squashanlage „Inselwelt“angesprochen. Ich kann somit sagen, dass er mich für den Squashsport entdeckt hat.
Wo haben Sie dann gespielt und wie sah die Erfolgsbilanz aus? WIPPERFÜRTH Ich spielte für den 1. Mönchengladbacher SRC und mein Coach war mein Vater Ralph. Ich wurde Deutscher Jugend-Einzelmeister der U11 2013 sowie NRW-Jugendeinzelmeister U11 2012, U13 2015, U15 2017 und in der U17 letztes Jahr bereits für den RSB.
Heute sind Sie beim RSB und wieder bei Paul-Ludger Schmitz eine feste Größe.
WIPPERFÜRTH Stimmt. Letztes Jahr bin ich zu ihm gegangen, als er mit dem Squashclub von Brüggen nach Rheydt kam. Er räumte mir dann die große Chance ein, in der Bundesliga mitspielen zu dürfen.
Hat sich das für Sie gelohnt? WIPPERFÜRTH Auf jeden Fall. Ich spielte plötzlich gegen die Großen des Squashsportes, die zum Teil deutsche Spitzenklasse sind oder international ganz vorn in der Weltrangliste mitmischen. Das hat mich geformt – aber auch spielerisch weitergebracht. Der Verein baut mich behutsam auf, an meinen Schwächen wird intensiv gearbeitet.
Was fürchten Ihre Gegner an Ihnen? WIPPERFÜRTH Das sind meine Laufstärke und meine Überraschungsbälle. Sie haben aber vor allem Respekt vor meiner Körpergröße von 1,93 Metern. Im Jugend-Squash kenne ich keinen, der größer ist als ich, und bei meinen Bundesligaeinsätzen war auch kein Spieler dabei, der mich körperlich überragte.
Wie oft trainieren Sie? WIPPERFÜRTH Fünf bis sechs Tage bin ich beim Training. An freien Tagen trainiere ich sogar zweimal. Jeden Donnerstag habe ich Kadertraining vom NRW-Landesverband mit Janosch Thäsler in der Heimanlage, und jeden Dienstag fahre ich nach Oberhausen zum Bundestrainer Oliver Pettke.
Werden Sie finanziell gefördert? WIPPERFÜRTH Ja. Finanziell unterstützen mich meine Eltern, aber auch der Verein. Ausgestattet werde ich vom Squashausrüster Oliver.
Welche Ziele haben Sie? WIPPERFÜRTH Ich will noch einmal Deutscher Jugendeinzelmeister in Hamburg vom 5. bis 7. April werden. Eine Woche vorher verteidige ich den Titel als NRW-Meister. Unter die Top Drei des Cologne Junior Cup zu kommen, verfolge ich ebenfalls als Ziel. Weiterhin will ich Mitglied der Nationalmannschaft bleiben. Und ich habe die Absicht, mit unserer Jugendmannschaft aus dem Verein auf NRW-Ebene das „Final Four“zu gewinnen.
Haben Sie noch andere Hobbys? WIPPERFÜRTH Neben Squash spiele ich aber mehr freizeitmäßig auch Tennis, Badminton und Tischtennis. Das sind eben alles Schlägersportarten.
Geben Sie Ihr Wissen als Squashspieler auch weiter?
WIPPERFÜRTH Jede Woche mache ich Training mit Anfängern und Fortgeschrittenen im elan Vital.
Wie sieht es beruflich aus? WIPPERFÜRTH Im kommenden Jahr mache ich mein Sportabitur und werde in dieser Richtung etwas studieren – oder ich werde Profi.