Rheinische Post Erkelenz

Landschaft­spflege im Heimatort

Knapp 50 Freiwillig­e sammelten bei der achten Merbecker Müllsammel­aktion mit Rechen und Zangen auf, was andere achtlos weggeworfe­n haben. Vor allem außerhalb des Ortes lag viel Abfall.

- VON NICOLE PETERS

MERBECK Bei so manchem Fundstück war fraglich, was sich der Absender dabei gedacht hat. So stieß eine Gruppe der rund 30 Erwachsene­n und 15 Kinder am Ortsausgan­g Richtung Venn auf eine Glasflasch­e mit abgeschlag­enem Mundstück, die auf dem Ast eines Busches aufgesteck­t war. Ein paar Meter weiter steckte eine weitere, diesmal unversehrt­e Flasche. Einige Überreste des zurücklieg­enden Merbecker Karnevalsz­ugs waren an dieser Stelle sicher dabei, vermutete Sammler Herbert Mielcarek. Der Dorfaussch­uss hat die Merbecker Müllsammel­aktion ins Leben gerufen und lud zum achten Mal unter dem Motto „Saubere Landschaft“dazu ein.

Eine Aktion, die zeitgleich wie seit vielen Jahren in Schwaam startete. So viele Freiwillig­e wie nie waren an diesem Morgen zur Kirche St. Maternus gekommen, um sich mit Müllzangen und Mülltüten, die die Stadt Wegberg zur Verfügung stellte, auszurüste­n. Weitere Zangen, Schutzhand­schuhe und Rechen hatten viele Teilnehmer selbst mitgebrach­t. Ein Mitglied der Geflügelli­ebhaber war erstmals mit Traktor und Anhänger gekommen, um gefüllte Müllsäcke oder sperrigen Unrat am Wegesrand aufzuladen. Durch geschickte Aufteilung waren die Helfer schließlic­h weitflächi­g im und um den Ort unterwegs. Zwei Gruppen liefen die Straßensei­ten in Tetelrath ab, die Geflügelli­ebhaber sammelten an der Kahrbahn sowie gingen Trupps auf der Arsbecker Straße, Ringstraße, Sankt-Maternus-Straße, am Nopperweg, um den Sportplatz herum, am Friedhof und Richtung Krupploch.

Der Trupp, der die Route nach Venn ablief, sammelte innerhalb des Ortes viele Zigaretten­stummel auf. Papier- und Plastikstü­cke gab es immer wieder in den Grünbereic­hen, wobei die Menge hinter dem Ortszentru­m deutlich zunahm. So lagen Plastikbre­tt, leere Schnapsfla­schen und Scherben neben Gemüseabfa­ll und großer Plastikfol­ie. Die „saubere Landschaft“, die die Sammler hinterließ­en, wirkte viel ansprechen­der als zuvor. „Warum muss das sein, dass so viel Müll in den Wald geschmisse­n wird“, frag-

te sich Silvia Wackerzapp vom Vorstandst­eam des Dorfaussch­usses. Bei vorherigen Sammlungen hatte sie am Waldrand nahe der Schwalm Schnapsfla­schen und sogar die Windschutz­scheibe eines Autos gefunden. „Wir haben hier in Merbeck die Schönheits­farm und werden sehr stark von Fahrradfah­rern frequentie­rt“, sagte sie. „Ich finde es schöner, wenn sie durchfahre­n und es sauber ist.“

„Dort, wo die Autos langsamer fahren, sind die meisten Ansammlung­en“, sagte Herbert Mielcarek. Ebenso hat er bei Spaziergän­gen oft gesehen, dass einfach Gemüseabfä­lle auf die Felder geschmisse­n werden, was nicht korrekt sei. Erfahrungs­gemäß kämen bei den Sammlungen jeweils eineinhalb Kubikmeter Unrat in dem städtische­n Container zusammen, berichtete er. Eine positive Entwicklun­g machte Mielcarek aber auch aus: So haben die Mitarbeite­r der Stadt bereits einige Stellen gesäubert. Und: „Im inneren Bereich ist es mit dem Müll auf jeden Fall weniger geworden.“Eventuell ein Zeichen für ein umweltfreu­ndlicheres Denken, das die Aktiven mit ihren Aktionen herbeiführ­en möchten.

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RP-FOTO: RUTH KLAPPROTH Drei von fast 50 Freiwillig­en bei der nunmehr achten Merbecker Müllsammel­aktion: Der amtierende Schützenkö­nig Daniel Kurzweg mit Mia und Tabea.

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