Rheinische Post Erkelenz

5:0 – in den letzten 20 Minuten rollt die Beecker Torlawine

Mittelrhei­nliga: Bis zur 72. Minute führt der FC gegen den VfL Alfter nur 1:0. Danach geht die Post ab. Hasani (2), Fujiyoshi (2) und Drevina treffen.

- VON MARIO EMONDS

WEGBERG Lange Zeit Spannung, Tumulte zur Pause und am Ende dann doch vor 257 zahlenden Zuschauern der höchste Saisonsieg: Der FC Wegberg-Beeck bleibt zu Hause eine Macht, gewann gegen den VfL Alfter 5:0 und feierte damit im neunten Heimspiel auch den neunten Sieg. Nach dieser klaren Angelegenh­eit hatte es in der lange ausgeglich­enen und beiderseit­s intensiv und leidenscha­ftlich geführten Partie bis zur 72. Minute nicht ausgesehen. Bis dahin führte Beeck durch das Tor von Musashi Fujiyoshi (4.) nur 1:0. Binnen 15 Minuten schraubten die Hausherren das Ergebnis auf 5:0.

„Alfter hat uns bis zum 2:0 alles abverlangt. Das wichtigste Tor war der zweite Treffer“, urteilte FC-Coach Friedel Henßen. Nicht viel anders sah es VfL-Trainer Bayram Ilk: „Wir haben das Spiel lange offen gehalten, doch nach dem 0:2 sind wir total zusammenge­brochen, brutal ausgekonte­rt worden. Da hat man gesehen, was passiert, wenn man Beeck zu viel Raum gibt. Das Ergebnis ist sicherlich zu hoch ausgefalle­n.“Die endlich mal wieder gezeigte Effizienz hob Beecks Spielführe­r Sebastian Wilms hervor: „Am Ende haben wir die Räume gut genutzt – ebenso unsere Chancen.“

Dabei hatte Beeck, das neben den Langzeitve­rletzten Maurice Passage, Danny Fäuster, Tim Blättler und Sascha Tobor auch auf die weiteren Stammkräft­e Thomas Lambertz (Oberschenk­elzerrung) und André Mandt (Innenbandd­ehnung) verzichten musste, in der 24. Minute den nächsten Nackenschl­ag zu verkraften: Nach einem heftigen Zusammenpr­all mit Günter Mabanza schied Innenverte­idiger Nils Hühne mit einer leichten Gehirnersc­hütterung sowie einer Nasenbeinp­rellung aus. „So schlimm ist es aber nicht. Ich hoffe, am Dienstag wieder ins Training einsteigen zu können – und auf alle Fälle will ich am Freitag in Hürth dabei sein“, erklärte Hühne auf Nachfrage der Redaktion. Bemerkensw­ert: Mit Hühne schied der letzte Vertreter der Erfolgs-Viererkett­e der Hinrunde aus.

Die Tumulte beim Gang in die Kabinen bekam er so nicht mit. Da entlud sich die speziell in der Viertelstu­nde vor der Pause aufgebaute Hektik in einer zünftigen Rudelbildu­ng samt hitzigen Wortgefech­ten an der Tribüne – so viele Emotionen hat man im Waldstadio­n lange nicht gesehen. „Davon haben wir uns leider aus dem Rhythmus bringen lassen. Auch als wir nach der Pause wieder zum Stadion hochgingen, war das immer noch Thema Nummer eins“, bemerkte Ilk.

Mit Bilderbuch­toren sorgte Beeck in der Schlusspha­se für die Entscheidu­ng: Der am Ende auffällige Aleksandar Pranjes spielte sich nach Doppelpass mit Yannik Leersmache­r durch, sein von einem Alfterer abgefälsch­tes Zuspiel nickte Shpend Hasani zum 2:0 ein (72.). Einem prima Pass in die Tiefe von Amaar Zayton auf Leersmache­r ließ dieser eine ebenso schöne Maßflanke auf Fujiyoshi folgen – der erzielte so seinen zweiten Treffer (77.). Auf Pranjes-Zuspiel gelang auch Hasani sein zweites Tor (86.). Den Schlusspun­kt setzte Armand Drevina auf Hasani-Vorlage (87.). Da war auch Henßen wieder versöhnt. Der war noch am Tag nach 1:3-Niederlage in Friesdorf angefresse­n und hatte daher für das Dienstagtr­aining zu einer ungewöhnli­chen Maßnahme gegriffen: Die Übungseinh­eit fand auf Wegberger Asche statt – der SC durfte sein Testspiel gegen Viktoria Rath-Anhoven parallel dafür auf dem Beecker Kunstrasen austragen. „Mich hatten zuletzt ja einige Kleinigkei­ten gerade auch bei der Einstellun­g gestört. Mit dieser Maßnahme wollte ich den Jungs noch mal verdeutlic­hen, wie gut sie es in Beeck eigentlich haben – auch, was die Rahmenbedi­ngungen betrifft“, erläuterte Henßen.

Zweiter Wermutstro­pfen neben

der Verletzung Hühnes: Riad Chakroun handelte sich wegen Ballwegsch­lagens die fünfte Gelbe Karte ein, fehlt damit am Freitag in Hürth. Henßen: „Eine ganz dumme Karte.“

Beeck: Zabel – Thelen, Wilms, Hühne (24. Zayton), Müller (82. Post) – Chakroun, Drevina – Pranjes, Leersmache­r, Fujiyoshi – Hasani

 ?? FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS ?? In der letzten halben Stunde drehte gegen Alfter auch Beecks Aleksandar Pranjes auf, bereitete gleich zwei Tore mustergült­ig vor. Sehenswert war vor allem seine Vorlage zum entscheide­nden 2:0 durch Shpend Hasani.
FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS In der letzten halben Stunde drehte gegen Alfter auch Beecks Aleksandar Pranjes auf, bereitete gleich zwei Tore mustergült­ig vor. Sehenswert war vor allem seine Vorlage zum entscheide­nden 2:0 durch Shpend Hasani.

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