Rheinische Post Erkelenz

U23 bäumt sich beim 0:0 gegen das Schlusslic­ht nicht auf

Trainer Arie van Lent war nach der Regionalli­ga-Nullnummer gegen Herkenrath stinksauer. Sein Team hatte nahezu alles vermissen lassen.

- VON SASCHA KÖPPEN

FUSSBALL-REGIONALLI­GA Um 15.50 Uhr war Arie van Lent am Samstagnac­hmittag bedient. Wütend stapfte er vom Platz, wollte sich nach dem 0:0 gegen das abgeschlag­ene Schlusslic­ht TV Herkenrath zunächst kaum äußern. „Muss ich dazu wirklich noch etwas sagen? Da stehen einige auf dem Platz, die sich schon für Profis halten. Dann sollen die das mal weiter glauben“, erklärte der Coach. In der Tat hatte das Gezeigte zuvor nur recht wenig mit Regionalli­ga-Niveau zu tun.

Die Partie gegen das Schlusslic­ht verlief von der ersten Minute an ähnlich wie die gegen Kaan-Marienborn vor zwei Wochen. Die Herkenrath­er standen tief, beließen nur ihren Stürmer in Nähe der Mittellini­e. Die Borussen taten sich schwer, ein Mittel gegen diese dichte Deckung zu finden. Der Weg über die Außenbahne­n, der Erfolg hätte verspreche­n können, wurde viel zu selten gewählt. Und bis auf einen Distanzsch­uss von Aaron Herzog etwa nach einer Viertelstu­nde, der knapp über den Querbalken strich, gab es nicht eine einzige Tormöglich­keit. Die beste Chance der ersten Hälfte erspielten sich dann sogar die Gäste, die nach einem Abspielfeh­ler der Borussen schnell umschaltet­en – und plötzlich stand Kevin Dabo frei vor Keeper Franz Langhoff. Der jedoch parierte den ersten Schuss glänzend, und anstatt danach das praktisch leere Tor zu treffen, setzte Dabo den Ball an die Latte (37.).

Auch acht Minuten nach dem Wechsel waren es wieder die Herkenrath­er, die durch Michael Hasemann eine Riesenchan­ce zur Führung hatten. Zwar legten die Borussen kurzzeitig ein wenig an Engagement zu, blieben aber weiter erschrecke­nd harmlos, machten aberwitzig viele Fehler im Spielaufba­u. Gefahr gab es wieder nur durch die Herkenrath­er. Ein Distanzsch­uss von Essengue Tchakoumi strich eine Viertelstu­nde vor dem Ende hauchdünn am Borussen-Tor vorbei.

Auf der Bank bekundete auch Amateurdir­ektor Roland Virkus seinen Unmut über die gezeigte Leistung, doch die Borussen ließen das Spiel bis zum Abpfiff ohne Aufbäumen über sich ergehen. Zu den Höhepunkte­n des zweiten Durchgange­s gehörte der Umstand, dass die Herkenrath­er sich mangels Aufwärm-Leibchen selbige bei den Borussen leihen mussten.

Gerade ein Mentalität­s-Spieler wie Thomas Kraus, der eine Gelbsperre abzusitzen hatte, wurde schmerzlic­h vermisst. „Das Schlimmste war für mich eigentlich, dass wir nach der Pause gar nicht wirklich versucht haben, uns angemessen zu wehren. Wir hätten durchaus verlieren können, und eigentlich haben wir uns hier eher wie ein Absteiger präsentier­t“, resümierte der Coach.

Borussia U23: Langhoff – Egbo, Lieder, Pazurek, Hoffmanns – Benger – Herzog, Ferlings (80. Theoharous), Mutsafic (63. Bennetts) – Steinkötte­r (46. Pisano), Makridis. Zuschauer: 316.

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FOTO: DIETER WIECHMANN Borussias U23, hier mit Louis Ferlings gegen Baris Sarikaya (links) und Hajdar Shala, tat sich sehr schwer gegen Herkenrath.

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