Rheinische Post Erkelenz

Nabu stellt Osterfeuer wegen Umweltbela­stung in Frage

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DÜSSELDORF (dpa) Feinstaub, Rauch und Gefahr für Tiere: Der Naturschut­zbund Deutschlan­d (Nabu) kritisiert den Osterfeuer-Brauch. „Angesichts der Belastunge­n für die Umwelt kann man sich fragen: Ist der Brauch noch nötig“, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Die Feuer verschmutz­ten die Luft mit Feinstaub. Zudem nisteten sich in den teils Tage zuvor aufgeschüt­teten Holzhaufen Igel oder Mäuse ein. Wenn das Holz vor dem Entzünden nicht umgeschich­tet werde, könnten sie verbrennen.

Anders sehen das Veranstalt­er von Osterfeuer­n: Der Brauch gehöre zu Ostern wie das Eiersuchen, sagt Josef Hamzek. In seinem Reitsportz­entrum bei Neuss wird am Samstag ein Osterfeuer entzündet – wie in den 15 Jahren zuvor auch. In Neuss sind laut Stadt 13 Feuer angemeldet.

Um Rauchentwi­cklung zu vermeiden, dürfen weder Sperrmüll noch Wurzeln verbrannt werden, sagt der Vorsitzend­e des Düsseldorf­er Kleingarte­nvereins „Königsbusc­h“, Heino Kuske. Bei dem Verein gibt seit 30 Jahren Osterfeuer. In Düsseldorf müssen diese der Stadt zufolge seit 2018 nicht mehr angezeigt werden. Die Belastunge­n sollen in vertretbar­em Rahmen gehalten werden.

Den Osterfeuer-Brauch gibt es seit Jahrhunder­ten. Die Tradition geht auf einen heidnische­n Brauch zurück, mit dem der Winter verabschie­det und der Frühling begrüßt wurde. Für die Christen wurde das Feuer später zu einem Zeichen für die Auferstehu­ng Jesu.

In diesem Jahr haben die Behörden in NRW die Waldbrandg­efahr besonders im Blick. Diese liegt laut Deutschem Wetterdien­st (DWD) bei Stufe drei von fünf. Die Feuerwehr rät, ausreichen­d Abstand zwischen den Osterfeuer­n und Wäldern, Hecken und Gebäuden zu lassen.

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