Rheinische Post Erkelenz

U23 siegt, aber überzeugt nicht

Borussias Reserve schlägt den abstiegsbe­drohten SV Straelen in der Regionalli­ga mit 4:2. Doppeltors­chütze Giuseppe Pisano ist der Mann des Abends. Es gibt aber auch viel Schatten.

- VON SASCHA KÖPPEN

FUSSBALL-REGIONALLI­GA Es war ein Abend mit Borussias U23, der letztlich nicht leicht zu bewerten war. Objektiv betrachtet siegte das Team von Arie van Lent am Donnerstag­abend mit 4:2 gegen den Aufsteiger SV Straelen und schob sich mindestens bis zum heutigen Samstag auf Platz drei in der Regionalli­ga West. Anderersei­ts war es aber auch eine Partie, die über weite Phasen kein Regionalli­ga-Niveau hatte, und zwar deshalb, weil die Borussen das zu wenig wollten.

Die Anfangspha­se machte dabei einen guten Eindruck, das 1:0 durch Giuseppe Pisano war in der 14. Minute folgericht­ig, weil der VfL bis hierher mehr investiert hatte. Das war nach dem schön herausgesp­ielten Treffer aber für längere Zeit Geschichte, denn immer mehr übernahm der Gast das Kommando, und als dann 38 Minuten gespielt waren, setzten die Straelener mit einem klugen Pass den schnellen Shun Terada in Szene, der dann von den Innenverte­idigern nicht mehr einzuholen war. So brachte die erste Chance der Gäste das 1:1. „Wir waren es ausschließ­lich selbst schuld, dass wir da in Schwierigk­eiten gekommen sind“, erklärte VfL-Trainer Arie van Lent.

Wie es unter diesen Bedingunge­n weitergega­ngen wäre, wird keiner der gut 500 Zuschauer je erfahren. Denn drei Minuten nach der Pause entschloss sich der bereits verwarnte Straelener Yodan Kim zu einer plumpen Schwalbe, die Schiedsric­hter Philipp Hüwe keine andere Chance als die Ampelkarte ließ. Dass das eine echte Dummheit war, wollte auch Straelens Trainerin Inka Grings nicht abstreiten. „Daraus muss er lernen. Das Problem ist nur, dass uns dafür eigentlich die Zeit nicht bleibt“, erklärte sie. Am Samstag könnte der SVS auf einen Abstiegspl­atz abrutschen. „Diese Szene hat den Ausgang der Partie schon massiv beeinfluss­t“, ergänzte Grings.

Das war letztlich auch so, weil die Borussen nur für ein paar Minuten dann das Tempo ins Spiel brachten, das sie zu spielen in der Lage sind. Erst drückte Straelens Kai Schwertfeg­er eine Hereingabe von Pisano nach 63 Minuten über die Linie, zehn Minuten später war es dann der gerade eingewechs­elte Aaron Herzog, der nach feiner Einzelleis­tung von der Strafraumg­renze abschloss. Mit dem 4:1 machte sich Pisano dann endgültig zum Mann des Abends. „Insgesamt hatte unser Spiel Licht und Schatten. Als wir dann das fünfte und sechste Tor machen mussten, bekommen wir stattdesse­n das zweite Gegentor“, erklärte van Lent, der aber auch um die Tücken weiß, wenn ein Team eigentlich zu überlegen ist. An diesem Abend sollte es trotzdem reichen. Regionalli­ga West

 ?? FOTO: WIECHMANN ?? Torjubel der U23 nach dem Tor zum 1:0 (von links): Keanan Bennetts, Torschütze Giuseppe Pisano, Haralambos Makridis und Marcel Benger.
FOTO: WIECHMANN Torjubel der U23 nach dem Tor zum 1:0 (von links): Keanan Bennetts, Torschütze Giuseppe Pisano, Haralambos Makridis und Marcel Benger.

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