Rheinische Post Erkelenz

20. April 1902

Marie und Pierre Curie isolieren Radium

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Radium ist eines der seltensten natürlich vorkommend­en Elemente der Erde. Es gehört zu den Erdalkalim­etallen, sein Aggregatzu­stand ist unter normalen Bedingunge­n fest, es schmilzt erst bei Temperatur­en ab etwa 700 Grad Celsius. Das Ehepaar Pierre und Marie Curie entdeckte dieses Element 1898 bei seinen Forschunge­n zu den zuvor von Henri Becquerel entdeckten Strahlungs­phänomenen. Sie wiesen zudem Polonium nach, das Element, das sie nach Marie Curies Heimatland Polen benannten. In den folgenden Jahren konzentrie­rte Marie Curie sich in ihrer Arbeit darauf, Radium nun auch zu isolieren. Sie benötigte dafür große Mengen Pechblende. Das Mineral, aus dem bereits 1789 Uran isoliert worden war, wurde aus Tschechien nach Paris geliefert – bis zu einer Tonne Pechblende konnte Curie beschaffen. Am 20. April 1902 gelang es ihr endlich, erste Kleinstmen­gen Radium zu isolieren. Es dauerte noch drei Monate, bis die Menge ausreichte, um die Atommasse dieses Elements zu bestimmen. Schon im folgenden Jahr erhielt sie zum ersten Mal einen Nobelpreis: Sie teilte sich den Preis in Physik mit ihrem Ehemann und Henri Becquerel. Die Akademie ehrte die Forscher für ihre Erkenntnis­se zu den später Radioaktiv­ität genannten Strahlenph­änomenen. 1911 wurde Curie der Nobelpreis allein verliehen. Pierre Curie war 1906 bei einem Unfall gestorben. Sie bekam den Preis in Chemie für die Entdeckung und Erforschun­g der Elemente Radium und Polonium.

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