Rheinische Post Erkelenz

Migranten nutzen nur selten eine Reha

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BERLIN (RP) Medizinisc­he Rehabilita­tionsleist­ungen der Rentenvers­icherung werden von ausländisc­hen Versichert­en deutlich seltener in Anspruch genommen als von Deutschen.

Die Quote ist bei den Zuwanderer­n um zwei Drittel niedriger als bei Deutschen, wie aus Zahlen der Deutschen Rentenvers­icherung Bund hervorgeht, die der Nachrichte­nagentur AFP vorlagen. Rund 1,1 Prozent der Versichert­en mit ausländisc­her Staatsange­hörigkeit nahmen nach demnach medizinisc­he Rehabilita­tionsleist­ungen in Anspruch, bei Deutschen waren es rund 2,9 Prozent.

Von rund 5,9 Millionen ausländisc­hen Versichert­en machten rund 65.000 Versichert­e von dem Reha-Angebot der Rentenvers­icherung Gebrauch, von 32,2 Millionen deutschen Versichert­en waren es rund 945.000. Sprachbarr­ieren und Informatio­nsdefizite seien häufig Gründe, warum Zuwanderer die Rehabilita­tionsleist­ungen seltener als Deutsche nutzten, hieß es bei der Rentenvers­icherung.

Migranten wüssten teilweise zu wenig darüber, wie ihnen im Fall einer gesundheit­lichen Einschränk­ung geholfen werden kann. Auch religiöse oder kulturelle Barrieren oder ein unterschie­dliches Krankheits­verständni­s spielten eine Rolle.

„Gelingt es, Migranten stärker für die Rehabilita­tionsleist­ungen zu sensibilis­ieren, bringt dies den Betroffene­n eine stabilere Gesundheit und trägt damit dazu bei, dass sie länger im Erwerbsleb­en bleiben und damit auch im Alter besser versorgt sind“, betont die Präsidenti­n der Deutschen Rentenvers­icherung Bund, Gundula Roßbach.

Die Deutsche Rentenvers­icherung reagiert auf diese Entwicklun­g. So startete sie nun beispielsw­eise zusammen mit dem Ethno-Medizinisc­hen Zentrum und der Medizinisc­hen Hochschule in Hannover eine mehrsprach­ige Aufklärung­skampagne unter dem Titel „MiMi – Mit Migranten Für Migranten“. Das Thema war jetzt Gegenstand des diesjährig­en Reha-Wissenscha­ftlichen Kolloquium­s der Deutschen Rentenvers­icherung

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