Kuriose Karte für Fortunas Ayhan
Die Gelbe Karte für Fortunas Verteidiger hat trotz Videobeweis-Einsatzes Bestand.
MAINZ Leverkusen, Wolfsburg, Hoffenheim und auch Gladbach können aufatmen. Denn die spannendste sportliche Frage rund um Fortuna kann mit Ja beantwortet werden: Geben die Düsseldorfer auch nach dem bereits feststehenden Klassenerhalt noch Gas? Zwar ging die Partie am ersten Spieltag nach dem Erreichen des Saisonziels am Ostersamstag beim FSV Mainz 05 mit 1:3 verloren, doch Fortuna hatte das Spiel keineswegs hergeschenkt. Nun liegt die Vermutung nahe, dass die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel auch am Samstag gegen den direkten Konkurrenten um einen Europa-League-Platz der oben genannten Teams, Werder Bremen, alles in die Waagschale werfen wird.
„Wir haben den frühen Rückstand gut weggesteckt“, analysierte Funkel in Mainz. „Das hat gezeigt, dass die Mannschaft noch punkten will.“Gerade 36 Sekunden waren gespielt, als Jean-Philippe Mateta den Ball zum 1:0 für den FSV über die Linie drückte. Ein kapitaler Fehler von Fortunas Innenverteidiger Marcin Kaminski war dem Tor vorausgegangen.
Doch die Düsseldorfer nahmen diesen Gegentreffer eben nicht zum Anlass, sich ihrem Schicksal zu ergeben. Fortuna hielt gegen sehr engagiert auftretende Mainzer, die mit diesem Erfolg ebenfalls den Klassenerhalt perfekt machten, voll dagegen. Dass es am Ende nicht zum fünften Auswärtssieg in dieser Saison reichte, lag vor allem an der fehlenden Präzision im letzten Angriffsdrittel. Pässe und Abschlüsse waren einfach nicht genau genug. Negativer Höhepunkt in dieser Hinsicht war der Elfmeter-Fehlschuss von Dodi Lukebakio, der am Außenpfosten landete.
Einen Vorwurf gab es von seinen Kollegen nicht. Am meisten ärgerte sich ohnehin Lukebakio selbst. Der hatte mit seinem zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer sein zehntes Saisontor erzielt. Der belgische Angreifer ist damit der erste Fortune seit Klaus Allofs 1991, der in einer Bundesligasaison zweistellig trifft.
Das Kuriosum des Spiels lieferte aber Schiedsrichter Markus Schmidt. Der erkannte das Handspiel im Strafraum von Alexander Hack erst nach Eingreifen des Videoschiedsrichters und anschließendem Studium der Zeitlupen. Das Spiel hatte Schmidt zuvor wegen eines Foulspiels von Kaan Ayhan unterbrochen, dem er auch noch die neunte Gelbe Karte zeigte. Und die wird aufgrund einer speziellen Regel auch nicht gelöscht: Hätte Schmidt das Einsteigen von Ayhan als taktisches Foul gewertet, hätte er die Verwarnung zurücknehmen müssen. Weil der Unparteiische die Aktion aber als rücksichtsloses Einsteigen wertete, hat die Gelbe Karte weiter Bestand.