Rheinische Post Erkelenz

Kuriose Karte für Fortunas Ayhan

Die Gelbe Karte für Fortunas Verteidige­r hat trotz Videobewei­s-Einsatzes Bestand.

- VON PATRICK SCHERER

MAINZ Leverkusen, Wolfsburg, Hoffenheim und auch Gladbach können aufatmen. Denn die spannendst­e sportliche Frage rund um Fortuna kann mit Ja beantworte­t werden: Geben die Düsseldorf­er auch nach dem bereits feststehen­den Klassenerh­alt noch Gas? Zwar ging die Partie am ersten Spieltag nach dem Erreichen des Saisonziel­s am Ostersamst­ag beim FSV Mainz 05 mit 1:3 verloren, doch Fortuna hatte das Spiel keineswegs hergeschen­kt. Nun liegt die Vermutung nahe, dass die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel auch am Samstag gegen den direkten Konkurrent­en um einen Europa-League-Platz der oben genannten Teams, Werder Bremen, alles in die Waagschale werfen wird.

„Wir haben den frühen Rückstand gut weggesteck­t“, analysiert­e Funkel in Mainz. „Das hat gezeigt, dass die Mannschaft noch punkten will.“Gerade 36 Sekunden waren gespielt, als Jean-Philippe Mateta den Ball zum 1:0 für den FSV über die Linie drückte. Ein kapitaler Fehler von Fortunas Innenverte­idiger Marcin Kaminski war dem Tor vorausgega­ngen.

Doch die Düsseldorf­er nahmen diesen Gegentreff­er eben nicht zum Anlass, sich ihrem Schicksal zu ergeben. Fortuna hielt gegen sehr engagiert auftretend­e Mainzer, die mit diesem Erfolg ebenfalls den Klassenerh­alt perfekt machten, voll dagegen. Dass es am Ende nicht zum fünften Auswärtssi­eg in dieser Saison reichte, lag vor allem an der fehlenden Präzision im letzten Angriffsdr­ittel. Pässe und Abschlüsse waren einfach nicht genau genug. Negativer Höhepunkt in dieser Hinsicht war der Elfmeter-Fehlschuss von Dodi Lukebakio, der am Außenpfost­en landete.

Einen Vorwurf gab es von seinen Kollegen nicht. Am meisten ärgerte sich ohnehin Lukebakio selbst. Der hatte mit seinem zwischenze­itlichen Ausgleichs­treffer sein zehntes Saisontor erzielt. Der belgische Angreifer ist damit der erste Fortune seit Klaus Allofs 1991, der in einer Bundesliga­saison zweistelli­g trifft.

Das Kuriosum des Spiels lieferte aber Schiedsric­hter Markus Schmidt. Der erkannte das Handspiel im Strafraum von Alexander Hack erst nach Eingreifen des Videoschie­dsrichters und anschließe­ndem Studium der Zeitlupen. Das Spiel hatte Schmidt zuvor wegen eines Foulspiels von Kaan Ayhan unterbroch­en, dem er auch noch die neunte Gelbe Karte zeigte. Und die wird aufgrund einer speziellen Regel auch nicht gelöscht: Hätte Schmidt das Einsteigen von Ayhan als taktisches Foul gewertet, hätte er die Verwarnung zurücknehm­en müssen. Weil der Unparteiis­che die Aktion aber als rücksichts­loses Einsteigen wertete, hat die Gelbe Karte weiter Bestand.

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FOTO: IMAGO Schiedsric­hter Markus Schmidt zeigt Kaan Ayhan die Gelbe Karte. Kevin Stöger (li.) möchte das gerne diskutiere­n. Images

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