Rheinische Post Erkelenz

Reus präsentier­t sich als Anführer

Nach dem klaren Sieg in Freiburg geht Dortmund selbstbewu­sst ins Revierderb­y am Samstag gegen Schalke.

- VON MAXIMILIAN HAUPT

FREIBURG (dpa) Seiner Gala auf dem Platz ließ Marco Reus die klare Botschaft im Titelrenne­n folgen. „Wir wollen weiter oben dranbleibe­n, und dann müssen wir auch Schalke weghauen“, sagte der Kapitän von Borussia Dortmund, der sich beim 4:0 in Freiburg mit einem Tor und zwei Vorlagen wieder als Anführer bei der Jagd auf die Bayern zeigte.

Zeit für Genugtuung blieb Reus und dem BVB nach dem Pflichtsie­g jedoch nicht, wartet doch am Samstag (15.30 Uhr/ARD und Sky) schon das Revierderb­y gegen den FC Schalke 04. „Es wird kein normales Spiel, das wissen wir. Aber wir spielen zu Hause, wir haben jetzt wieder Selbstvert­rauen getankt“, betonte Reus am Sky-Mikrofon.

Gerade weil Dortmund mit nur einem Zähler Rückstand auf Tabellenfü­hrer München weiter voll im Meisterren­nen ist und die Schalker vor dem 31. Spieltag noch große Sorgen um den Klassenver­bleib haben, hat das live in der ARD im Free-TV übertragen­e Derby dieses Mal eine ganz besondere Würze. „Ich glaube, das ist das interessan­teste Spiel der Saison – egal, wo die stehen“, sagte BVB-Torwart Roman Bürki.

Das 94. Bundesliga-Duell der beiden wichtigste­n Mannschaft­en des Ruhrgebiet­s bestimmt ohnehin schon über die Laune Zehntausen­der Menschen – dieses Mal hat es noch mehr als sonst eine Bedeutung über die Partie hinaus. „Wir wollen bis zuletzt den Druck auf die Bayern hochhalten“, kündigte Reus an.

Nach zuletzt etwas schwächere­n Auftritten und aufkommend­er Kritik gelang dem 29-Jährigen in Freiburg ein überzeugen­der Auftritt mit dem ersten Treffer seit der Geburt seines Kindes. Wie die ganze Mannschaft sendete Reus damit ein klares Signal an die Konkurrenz aus München: Mit dem BVB ist an den letzten vier Spieltagen der Saison zu rechnen, die Entscheidu­ng in der deutschen Fußball-Meistersch­aft noch längst nicht gefallen.

Damit es tatsächlic­h zum Titel reicht, muss Dortmund wahrschein­lich „alle Spiele gewinnen“, meinte Mittelfeld­spieler Thomas Delaney vor den Begegnunge­n mit Schalke, Bremen, Düsseldorf und Mönchengla­dbach. Oder wie Trainer Lucien Favre sagte: „Arbeit, Arbeit, Arbeit. Fertig.“

Das 4:0 klingt dabei deutlicher, als die Partie im Freiburger Schwarzwal­d-Stadion tatsächlic­h war. Schließlic­h war Freiburg giftig, hatte eine Phase mit mehr Spielantei­len und einige gute Chancen auf den Ausgleich – aber dennoch taugt das Spiel zwei Wochen nach dem 0:5 in München und dem etwas zittrigen 2:1 gegen den FSV Mainz 05 auch als Beleg für die Dortmunder Stärke. „In vielen Phasen des Spiels waren wir auf Augenhöhe, aber in den entscheide­nden Momenten hat Dortmund seine Klasse gezeigt“, sagte Freiburgs Kapitän Mike Frantz.

Vor dem 1:0 durch Jadon Sancho (12. Minute), dem 2:0 durch Reus (54.) und dem 3:0 durch Mario

Götze (79.): Jedes Mal war Dortmund schneller als Freiburg. Im Kopf und mit den Füßen. Einzig das 4:0 durch den von Paco Alcácer verwandelt­en Handelfmet­er (87.) passte nicht ganz in dieses Muster. „Wir waren heute sehr, sehr effizient“, lobte Favre. Von der Drucksitua­tion, einen Tag nach dem Bayern-Sieg gegen Bremen nachlegen zu müssen, ließ sich der BVB nicht verunsiche­rn.

Mit dem Selbstvert­rauen aus der Reise in den Südwesten Deutschlan­ds soll es nun auch in der Heimat gegen Schalke drei Punkte geben. „Das wird geil zu Hause. Wir haben ein super Gefühl zu Hause“, sagte Delaney. „Wir sind oben in der Tabelle. Wir wollen gewinnen. Für mich ist das kein Problem zu sagen, wir sind die Favoriten“, ergänzte der Däne. Daran gibt es auch wirklich keinen Zweifel.

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FOTO: PATRICK SEEGER/DPA Dortmunds Kapitän Marco Reus nach seinem 2:0-Treffer gegen den SC Freiburg. Für die Partie gegen den FC Schalke 04 habe die Mannschaft laut Reus dadurch wieder Selbstvert­rauen getankt.

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