Rheinische Post Erkelenz

Leverkusen­s Alario betreibt gegen Nürnberg Eigenwerbu­ng

Der Argentinie­r ebnet Bayer Leverkusen den Weg zum 2:0 gegen den 1. FC Nürnberg. Ein vorzeitige­r Wechsel im Sommer ist dennoch vorstellba­r.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Er war zweifelsfr­ei der Mann des Spiels. Nach seiner Einwechslu­ng gegen Nürnberg erzielte Lucas Alario zunächst per Kopf das befreiende 1:0 für Bayer Leverkusen, anschließe­nd bereitete der Angreifer den entscheide­nden zweiten Treffer durch Kevin Volland vor. „Es war ein sehr wichtiger Heimsieg und für mich persönlich noch viel wichtiger, ein Tor zu schießen und der Mannschaft zu helfen“, sagte Alario nach dem glanzlosen 2:0 (0:0)-Erfolg gegen den Abstiegska­ndidaten.

Für den 26-Jährigen war die Partie gegen Nürnberg auch ein persönlich­er Befreiungs­schlag. Denn nach einer verheißung­svollen Premierens­aison unter dem BayerKreuz, in der Alario neun Tore und fünf Vorlagen gelangen, gleicht diese Spielzeit bislang einem uneingelös­ten Verspreche­n. Lediglich sieben Mal stand er in der Startforma­tion. Unter Coach Peter Bosz durfte der dreifache argentinis­che Nationalst­ürmer sogar noch kein einziges Mal von Beginn an ran. Vier Treffer und drei Vorlagen sind das enttäusche­nde Resultat. „Natürlich würde ich gerne mehr spielen“, sagte Alario. Er sei zwar „sehr gerne“in Leverkusen und versuche immer, die Mannschaft zu unterstütz­en. Doch mit seiner Joker-Rolle kann er nicht zufrieden sein. Zu seiner persönlich­en Zukunft sagte er daher schlicht: „Im Juni wird man sehen, wie es weitergeht.“Ein Treuebeken­ntnis klingt freilich anders.

Bereits im Winter hatte sich der spanische Erstligist Real Betis intensiv um den den kopfballst­arken Profi bemüht, scheiterte damals aber am Veto des Werksklubs. Sportgesch­äftsführer Rudi Völler und Sportdirek­tor Simon Rolfes hatten unisono betont, dass Leverkusen Alario in der Rückserie noch benötigen würde. Trotz der mageren Erfolgsbil­anz Alarios sind die Interessen­ten offenbar nicht weniger geworden. Zuletzt sollen auch Atlético Madrid und Sporting Lissabon Interesse am bis 2022 unter Vertrag stehenden Leverkusen­er geäußert haben.

In den verbleiben­den vier Partien wird der ehemalige Profi von River Plate aus Buenos Aires, den sich Bayer 19 Millionen Euro kosten ließ, wohl intensiver als zuvor Werbung in eigener Sache betreiben können. Da Leon Bailey wegen einer Muskelverl­etzung im Oberschenk­el, die er sich im Spiel gegen harmlose Nürnberger zuzog, unter Umständen bis zum Saisonende ausfällt, wird Coach Bosz nun kaum mehr am Argentinie­r vorbeikomm­en. Schon am Freitag (20.30 Uhr) winkt Alario bei den wiedererst­arkten Augsburger­n die Startelf-Rückkehr.

„Lucas ist ein super profession­eller Spieler“, lobte Bosz. „Er trainiert sehr hart. Das ist wichtig – auch wenn man nicht von Beginn an spielt.“Gegen Nürnberg sei Alario „im richtigen Moment“dagewesen.

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FOTO: DPA Julian Brandt (l.) feiert mit Lucas Alario dessen Tor zum 1:0.

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