Leverkusens Alario betreibt gegen Nürnberg Eigenwerbung
Der Argentinier ebnet Bayer Leverkusen den Weg zum 2:0 gegen den 1. FC Nürnberg. Ein vorzeitiger Wechsel im Sommer ist dennoch vorstellbar.
LEVERKUSEN Er war zweifelsfrei der Mann des Spiels. Nach seiner Einwechslung gegen Nürnberg erzielte Lucas Alario zunächst per Kopf das befreiende 1:0 für Bayer Leverkusen, anschließend bereitete der Angreifer den entscheidenden zweiten Treffer durch Kevin Volland vor. „Es war ein sehr wichtiger Heimsieg und für mich persönlich noch viel wichtiger, ein Tor zu schießen und der Mannschaft zu helfen“, sagte Alario nach dem glanzlosen 2:0 (0:0)-Erfolg gegen den Abstiegskandidaten.
Für den 26-Jährigen war die Partie gegen Nürnberg auch ein persönlicher Befreiungsschlag. Denn nach einer verheißungsvollen Premierensaison unter dem BayerKreuz, in der Alario neun Tore und fünf Vorlagen gelangen, gleicht diese Spielzeit bislang einem uneingelösten Versprechen. Lediglich sieben Mal stand er in der Startformation. Unter Coach Peter Bosz durfte der dreifache argentinische Nationalstürmer sogar noch kein einziges Mal von Beginn an ran. Vier Treffer und drei Vorlagen sind das enttäuschende Resultat. „Natürlich würde ich gerne mehr spielen“, sagte Alario. Er sei zwar „sehr gerne“in Leverkusen und versuche immer, die Mannschaft zu unterstützen. Doch mit seiner Joker-Rolle kann er nicht zufrieden sein. Zu seiner persönlichen Zukunft sagte er daher schlicht: „Im Juni wird man sehen, wie es weitergeht.“Ein Treuebekenntnis klingt freilich anders.
Bereits im Winter hatte sich der spanische Erstligist Real Betis intensiv um den den kopfballstarken Profi bemüht, scheiterte damals aber am Veto des Werksklubs. Sportgeschäftsführer Rudi Völler und Sportdirektor Simon Rolfes hatten unisono betont, dass Leverkusen Alario in der Rückserie noch benötigen würde. Trotz der mageren Erfolgsbilanz Alarios sind die Interessenten offenbar nicht weniger geworden. Zuletzt sollen auch Atlético Madrid und Sporting Lissabon Interesse am bis 2022 unter Vertrag stehenden Leverkusener geäußert haben.
In den verbleibenden vier Partien wird der ehemalige Profi von River Plate aus Buenos Aires, den sich Bayer 19 Millionen Euro kosten ließ, wohl intensiver als zuvor Werbung in eigener Sache betreiben können. Da Leon Bailey wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel, die er sich im Spiel gegen harmlose Nürnberger zuzog, unter Umständen bis zum Saisonende ausfällt, wird Coach Bosz nun kaum mehr am Argentinier vorbeikommen. Schon am Freitag (20.30 Uhr) winkt Alario bei den wiedererstarkten Augsburgern die Startelf-Rückkehr.
„Lucas ist ein super professioneller Spieler“, lobte Bosz. „Er trainiert sehr hart. Das ist wichtig – auch wenn man nicht von Beginn an spielt.“Gegen Nürnberg sei Alario „im richtigen Moment“dagewesen.