Rheinische Post Erkelenz

Millionen Jahre alte Fundstücke

Fossilien- und Mineralien­sammler Gerhard Ott hat sich vor vielen Jahren bei einer Mineralien­ausstellun­g an Schacht 3 in Hückelhove­n von der Faszinatio­n anstecken lassen. Er besitzt eine umfangreic­he Sammlung.

- VON NICOLE PETERS

WEGBERG Den verschiede­nen Beschaffen­heiten von Materialie­n spürt Gerhard Ott auch mit dem Mikroskop nach. Er besitzt Döschen mit unterschie­dlichem Sand, der ihn, vergrößert betrachtet, in Begeisteru­ng versetzt. Darüber hinaus hat er viele Schränke und Vitrinen in seiner Wohnung mit verschiede­nsten Fundstücke­n belegt: Fossilien sind darunter ebenso zu finden wie Mineralien, Feuerstein­e, Schieferta­feln oder Tonwaren. Eine große Vielfalt an Formen und Farben tut sich dabei auf, die von ihrer teils Millionen von Jahren zurücklieg­enden Herkunft zeugen. Ein großer Teil stammt aus Hückelhove­n, Dalheim, Wildenrath sowie aus der Eifel oder Baden-Württember­g.

Eins seiner größten Fundstücke präsentier­t er mit einem Ammonit, den er als ganzen Brocken bei einer Steinbruch-Begehung in Baden-Württember­g gefunden hatte. Damals war er mit dem Arbeitskre­is der Mineralien­freunde des Heimatvere­ins der Erkelenzer Lande hingefahre­n. „Ich habe ihn als ganzen Brocken gefunden und dann mit Hammer und Meißel herauspräp­ariert.“Ein stattliche­r Fund, handelt es sich doch bei Ammoniten um die ausgestorb­ene Teilgruppe der Kopffüßer, deren Schalen ein bis 30 Zentimeter groß werden. Laut allgemeine­r Literatur sind sie in der Zeit ab 407,6 Millionen Jahren bis vor 66 Millionen Jahren aufgetrete­n. Ebenso hat Gerhard Ott ein Gefäßunter­teil von Pingsdorfe­r Tonware gefunden, das mit umlaufende­n Rillen gut zu erkennen ist. Im Ossenbruch zwischen Birgelen und Wildenrath befanden sich im Mittelalte­r in Nähe des Helpenstei­ner Baches Töpfereien, erzählt er. Beim Spaziergeh­en hatte er dort Scherben mit Zick-Zack-Muster sowie das Gefäßunter­teil entdeckt. Viele Fundstücke stammen aus Hückelhove­n: Er besitzt Farnabdrüc­ke auf Karbon sowie viele kleine Schnecken

und Muscheln. In der Eifel fand er Kammauster­n oder Pantoffelk­orallen, Seeigel an Ost- und Nordsee, verschiede­ne Feuerstein­e auf Feldern und in Gärten in Wildenrath und Dalheim. Zudem hat er Schieferta­feln mit Abdrücken und Einschlüss­en aus dem Hunsrück aufbewahrt sowie Haifischzä­hne, Versteiner­ungen wie Krebsscher­en in Kreide oder Tonvasensc­herben, aus der Gegend bei Bedburg.

Dazu verfügt er über eine umfangreic­he Mineralien­sammlung, deren Stücke er meist selber gesammelt hat sowie mit anderen Sammlern getauscht hat. „Damals war ich zu einer Mineralien­ausstellun­g an Schacht 3 in Hückelhove­n gefahren“, erinnert er sich an den Auslöser für seine Sammelleid­enschaft, „ich war so fasziniert von der Tatsache, dass die ausgestell­ten Stücke mehrere Millionen Jahre alt waren.“Seither hat ihn diese Faszinatio­n begleitet.

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RP-FOTO: NICOLE PETERS Gerhard Ott verfügt über eine große Mineralien­sammlung, deren Stücke er selbst gesammelt oder mit anderen Sammlern getauscht hat.

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