Millionen Jahre alte Fundstücke
Fossilien- und Mineraliensammler Gerhard Ott hat sich vor vielen Jahren bei einer Mineralienausstellung an Schacht 3 in Hückelhoven von der Faszination anstecken lassen. Er besitzt eine umfangreiche Sammlung.
WEGBERG Den verschiedenen Beschaffenheiten von Materialien spürt Gerhard Ott auch mit dem Mikroskop nach. Er besitzt Döschen mit unterschiedlichem Sand, der ihn, vergrößert betrachtet, in Begeisterung versetzt. Darüber hinaus hat er viele Schränke und Vitrinen in seiner Wohnung mit verschiedensten Fundstücken belegt: Fossilien sind darunter ebenso zu finden wie Mineralien, Feuersteine, Schiefertafeln oder Tonwaren. Eine große Vielfalt an Formen und Farben tut sich dabei auf, die von ihrer teils Millionen von Jahren zurückliegenden Herkunft zeugen. Ein großer Teil stammt aus Hückelhoven, Dalheim, Wildenrath sowie aus der Eifel oder Baden-Württemberg.
Eins seiner größten Fundstücke präsentiert er mit einem Ammonit, den er als ganzen Brocken bei einer Steinbruch-Begehung in Baden-Württemberg gefunden hatte. Damals war er mit dem Arbeitskreis der Mineralienfreunde des Heimatvereins der Erkelenzer Lande hingefahren. „Ich habe ihn als ganzen Brocken gefunden und dann mit Hammer und Meißel herauspräpariert.“Ein stattlicher Fund, handelt es sich doch bei Ammoniten um die ausgestorbene Teilgruppe der Kopffüßer, deren Schalen ein bis 30 Zentimeter groß werden. Laut allgemeiner Literatur sind sie in der Zeit ab 407,6 Millionen Jahren bis vor 66 Millionen Jahren aufgetreten. Ebenso hat Gerhard Ott ein Gefäßunterteil von Pingsdorfer Tonware gefunden, das mit umlaufenden Rillen gut zu erkennen ist. Im Ossenbruch zwischen Birgelen und Wildenrath befanden sich im Mittelalter in Nähe des Helpensteiner Baches Töpfereien, erzählt er. Beim Spaziergehen hatte er dort Scherben mit Zick-Zack-Muster sowie das Gefäßunterteil entdeckt. Viele Fundstücke stammen aus Hückelhoven: Er besitzt Farnabdrücke auf Karbon sowie viele kleine Schnecken
und Muscheln. In der Eifel fand er Kammaustern oder Pantoffelkorallen, Seeigel an Ost- und Nordsee, verschiedene Feuersteine auf Feldern und in Gärten in Wildenrath und Dalheim. Zudem hat er Schiefertafeln mit Abdrücken und Einschlüssen aus dem Hunsrück aufbewahrt sowie Haifischzähne, Versteinerungen wie Krebsscheren in Kreide oder Tonvasenscherben, aus der Gegend bei Bedburg.
Dazu verfügt er über eine umfangreiche Mineraliensammlung, deren Stücke er meist selber gesammelt hat sowie mit anderen Sammlern getauscht hat. „Damals war ich zu einer Mineralienausstellung an Schacht 3 in Hückelhoven gefahren“, erinnert er sich an den Auslöser für seine Sammelleidenschaft, „ich war so fasziniert von der Tatsache, dass die ausgestellten Stücke mehrere Millionen Jahre alt waren.“Seither hat ihn diese Faszination begleitet.