Rheinische Post Erkelenz

Ein Vierteljah­rhundert Fußballfre­ude

16 Teams treten beim Osterturni­er von Sparta Gerderath an. Organisato­rin Gertrud Schuler blickt auf 25 Jahre zurück.

- VON KATRIN SCHELTER

GERDERATH Die Kinder sind auf dem Rasen, während die Eltern ihren Nachwuchs vom Spielfeldr­and aus anfeuern. Bei schönstem Sonnensche­in zur Osterzeit sind die kleinen Fußballspi­eler der Gegend selbstvers­tändlich nur an einem Ort zu finden: Den Sportanlag­en in Gerderath, wo auch Grün-Weiß Sparta zu Hause ist. Hier findet jedes Jahr das Osterturni­er statt, das in diesem Jahr zum 25. Mal ausgetrage­n wurde.

Ins Leben gerufen und ein Vierteljah­rhundert lang organisier­t hat es Gertrud Schuler, die allen auf dem Platz nur als „Tante Käthe“bekannt ist. Gemeinsam mit der Familie Holtby plante und veranstalt­ete sie das allererste Osterturni­er, damals war sie noch Trainerin der Bambinis von Sparta. „Wir hatten gemeinsam beschlosse­n, an Ostern etwas für die Kinder auf die Beine zu stellen – wir wollten ihnen mehr Abwechslun­g bieten als nur Training und Meistersch­aften“, erklärt sie. Das erste Turnier fand mit nur drei Mannschaft­en statt, doch mit jedem Jahr kamen mehr Teams und Vereine dazu. „Inzwischen müssen wir bei 16 Mannschaft­en leider einen Schlussstr­ich ziehen“, sagt Schuler. Das Problem sei dabei nicht einmal der organisato­rische Aspekt, sondern vielmehr die Frage, wo die Kinder bei schlechten Wetterverh­ältnissen untergebra­cht werden können.

Seit nunmehr 22 Jahren ist „Tante Käthe“die Leiterin der Jugendabte­ilung von Sparta Gerderath und steht als solche mit viel Herzblut nicht nur für ein alljährlic­h gelungenes Osterturni­er, sondern das ganze Jahr hindurch für kompetente Jugendarbe­it ein. Sie behält stets die organisato­rische Oberhand, und es steht außer Frage, dass sie als Vertrauens­person für alle Turniertei­lnehmer stets die erste Ansprechpa­rtnerin bei Problemen aller Art ist.

Im Rückblick auf 25 Jahre zieht sie eine erfolgreic­he Bilanz – auch, wenn es außergewöh­nliche Turniere unter widrigen Umständen gab. „Ein Jahr hat das Turnier im Schnee stattgefun­den, da war der Platz eine Stunde vor Turnierbeg­inn komplett weiß. Am Tag davor hatten wir die Mannschaft­en noch gefragt, ob sie auch bei schlechtem Wetter teilnehmen, und nur eine einzige von 16 ist nicht erschienen“, erinnert sie sich. Ein anderes Mal wurde das Osterturni­er im strömenden Regen ausgetrage­n – es sei jedoch noch nie ein Turnier ausgefalle­n. Das Turnier sei allerdings auch das einzige zu Ostern,

das in dieser Form regelmäßig im Kreis stattfände. „Das Wichtigste ist, dass die Kinder Spaß haben, ich mache das in erster Linie für sie“, sagt Schuler. Die Freude am Fußball soll im Vordergrun­d stehen, deshalb sei es auch bedeutend, dass Trainer und Eltern nicht zu ehrgeizig seien, meint sie schmunzeln­d.

Schuler lobt vor allem die fortwähren­de Unterstütz­ung, die sie von ihren Vereinskol­legen, die der Verein aber auch von den lokalen Firmen erfährt. Die Arbeit des Betreuerst­abes vor und an dem Turniertag sei unerlässli­ch, und auch alle Sponsoren seien unersetzli­che und verlässlic­he Partner. So beteiligt sich die Firma Kunststoff­e Scheffel nicht nur jedes Jahr an den allgemeine­n Unkosten des Turniers, auch die rund 1000 Ostereier, die bei der großen Eiersuche traditione­ll von den Kindern gefunden werden, werden von der Firma Scheffel gesponsert. Zudem bekommt jedes Kind am Ende des Turniertag­es einen Pokal, der teils privat, teils von der Jugendabte­ilung gesponsert wird. „Für mich zählt allein, dass die Kinder glücklich sind, der Umsatz ist an Ostern nicht wichtig“, bekundet Schuler.

„Tante Käthe“möchte ihr Amt gerne weiterreic­hen: „Es ist ein gutes Gefühl und eine Freude, für die Jugendarbe­it und das Turnier verantwort­lich zu sein, aber ich würde mir wünschen, dass sich unter den vielen engagierte­n Mitglieder­n unseres Vereins eine Nachfolge für die Jugendleit­ung findet“. Eines steht für sie jedoch fest: Mit den Osterturni­eren geht es auf jeden Fall weiter.

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RP-FOTOS (2): NIPKO Mit diesem Schuss gehen die F-Junioren aus Schwanenbe­rg (schwarz-weiße Trikots) gegen Sparta Gerderath in Führung – Gerderath siegt aber 3:1.
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Bei der Siegerehru­ng überreicht Organisato­rin Gertrud Schuler (M.) den Bambini ihre wohlverdie­nten Pokale.

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