Rheinische Post Erkelenz

Union will Betriebsre­ntner entlasten

Die doppelte Beitragsbe­lastung bei den Betriebsre­nten soll abgemilder­t werden.

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BERLIN (mar) Die Chancen auf eine Beitragsen­tlastung von künftigen Betriebsre­ntnern sind gestiegen: Der Chef der Unionsfrak­tion im Bundestag, Ralph Brinkhaus (CDU), will Forderunge­n aus seiner Fraktion nach einer Teilentlas­tung der Betriebsre­ntner und der Empfänger von Lebensvers­icherungen prüfen, erfuhr unsere Redaktion aus Fraktionsk­reisen. Brinkhaus würde sich damit gegen Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) stellen. Vor allem die Mittelstan­dspolitike­r der Union machen sich dafür stark: „Bei der betrieblic­hen Altersvors­orge müssen wir endlich entlasten“, sagte der Chef der Mittelstan­dsvereinig­ung der Union (MIT), Carsten Linnemann. „Ohne Beitragsen­tlastung wird die betrieblic­he Altersvors­orge nicht mehr auf die Beine kommen. Die Akzeptanzp­robleme führen dazu, dass gerade die Jüngeren vor einer Betriebsre­nte zurückschr­ecken.“Auch der Chef des Parlaments­kreises Mittelstan­d, Christian von Stetten, sagte: „Es war immer unsere Position, dass der doppelte Beitrag auf Betriebsre­nten abgeschaff­t werden muss.“.

Wer eine staatlich geförderte betrieblic­he Altersvers­orgung erhält, muss auf die ausgezahlt­en Beträge nicht nur den Arbeitnehm­eranteil des Krankenkas­sen-Beitrags, sondern auch den Arbeitgebe­ranteil abführen. Von den Betriebsre­nten wird also der volle monatliche Beitrag von 14,6 Prozent plus Zusatzbeit­rag gleich wieder abgezogen. Betroffen sind mehr als sechs Millionen Menschen, die eine Betriebsre­nte erhalten oder eine Direkt-Lebensvers­icherung abgeschlos­sen haben. Wer fürs Alter vorgesorgt hat, soll nach dem Willen der Union nur den halben Beitragsat­z für die Krankenkas­se bezahlen müssen.

Die rot-grüne Regierung hatte die Regelung 2004 eingeführt, um die finanziell­e Schieflage der Krankenkas­sen aufzufange­n. Mittlerwei­le hat sich die Finanzlage der Kassen aber gebessert. Die CDU hatte die Abschaffun­g des doppelten Beitrags auf ihrem letzten Parteitag im Dezember beschlosse­n, Kanzlerin Angela Merkel eine Umsetzung in dieser Regierung aber abgelehnt, da für diese Maßnahme kein Geld vorhanden sei.

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