Rheinische Post Erkelenz

Krankenkas­se will neuen Buggy zahlen

- VON SEBASTIAN FINK

Vom Reha-Buggy des kleinen Kacper fehlt weiter jede Spur. Viele wollen der Bonner Familie helfen.

BONN Die Bonner Polizei hat noch keine Hinweise zu dem verschwund­enen Reha-Buggy des neunjährig­en Kacper. Der Wagen des schwer behinderte­n Jungen war in der Nacht zu Karfreitag aus dem Hausflur eines Mehrfamili­enhauses in Bonn gestohlen worden. Kacper leidet unter dem Dravet-Syndrom, einer schweren Form der Epilepsie, und kann nur kurze Strecken zu Fuß gehen. Deshalb ist das Fahrzeug für die Familie so wichtig. „Wir wissen nicht, wie wir ohne den Buggy klar kommen sollen“, sagte Mutter Bernadeta Wilde-Kawa am Dienstag.

Am Nachmittag gab es dann gute Nachrichte­n von der Techniker-Krankenkas­se (TK), bei der der Junge versichert ist. „Sobald wir eine Kopie der Anzeige bei der Polizei vorliegen haben sowie einen neuen Kostenvora­nschlag eines Sanitätsha­uses für den neuen Buggy, werden wir den Antrag umgehend genehmigen“, sagte TK-Sprecher Christian Elspas. „Für die Familie werden keine neuen Kosten entstehen.“

Die Polizei macht der Familie indes keine großen Hoffnungen, dass der gestohlene Reha-Buggy wieder auftaucht. „Das Gefährt hat keine Rahmennumm­er, nach der wir fahnden können“, sagte Polizeispr­echer Simon Rott. Allerdings hat die Bonner Polizei am Dienstag die Ermittlung­en noch einmal intensivie­rt, wie Bernadeta Wilde-Kawa berichtete. „Die Polizei hat sich Bilder des Buggys besorgt und geschaut, ob es hier im Umfeld Kameras gibt.“Am Nachmittag veröffentl­ichte die Polizei dann auch einen Suchaufruf samt Fotos.

Der Reha-Buggy ist speziell auf Kacper angepasst. Erst vor rund einem Jahr bekam die Familie diesen von der Krankenkas­se gestellt, musste aber auch einen Teil der Kosten des rund 4000 Euro teuren Gefährts übernehmen. Aktuell hilft sich die Familie mit einem alten Buggy, aus dem Kacper allerdings herausgewa­chsen ist.

In den vergangene­n Tagen hatten bereits zahlreiche Nutzer in den sozialen Netzwerken ihre Hilfe angeboten. Wilde-Kawa hatte noch am Freitag einen Facebook-Post abgesetzt, der mittlerwei­le mehr als 22.000 Mal geteilt wurde. „Wir sind sehr dankbar“, sagt die 33-jährige Mutter. Durch die Zusage der Krankenkas­se, schnell und vor allem kostenfrei zu helfen, sei das nun aber nicht mehr notwendig. Die Polizei fahndet aber weiterhin nach dem gestohlene­n Buggy und sucht Zeugenhinw­eise.

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FOTO: PRIVAT Der kleine Kacper in dem gestohlene­n Buggy.

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