Putin und Kim reden über Atomwaffen und Holzfäller
WLADIWOSTOK (ap) Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un wird am Donnerstag den russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen. Bei den Gesprächen in Wladiwostok an der russischen Pazifikküste werde es um das nordkoreanische Atomprogramm gehen, sagte Kreml-Sprecher Juri Uschakow.
Kim war seit vorigem Jahr zu zwei Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump zusammengekommen, die allerdings keine greifbaren Fortschritte bei der von den USA geforderten nuklearen Entwaffnung Nordkoreas brachten. Zuletzt war im Februar ein Treffen zwischen Trump und Kim abgebrochen worden, weil es keine Annäherung gab. Nordkorea will für den Abbau seines Atomwaffenarsenals eine Aufhebung der internationalen Sanktionen, die dem Land hart zusetzen.
Ob das Treffen zwischen Putin und Kim die Atomgespräche wieder in Gang bringen wird, ist fraglich. Pjöngjang will für einen Ausbau des Handels und die Modernisierung veralteter Industrieanlagen, Eisenbahnstrecken und anderer Infrastruktur aus der Sowjet-Ära werben. Kim dürfte auch mit zwei sehr spezifischen Problemen an Putin herantreten. Zum einen sind mehr als 10.000 nordkoreanische Arbeiter vor allem im Holzbau im Äußersten Osten Russlands angestellt; sie sollen Ende des Jahres aus dem Land geworfen werden, wenn UN-Sanktionen aus dem Jahr 2017 in Kraft treten. Die Arbeiter bringen Nordkorea dringend nötige Devisen ins Land. Zum zweiten hofft Kim auf humanitäre Hilfe Russlands, weil dem Land eine Lebensmittelknappheit droht.
China ist bisher Nordkoreas Hauptwirtschaftspartner. Moskau wird ein Interesse an den Bodenschätzen in Nordkorea nachgesagt, vor allem an seltenen Metallen.