Rheinische Post Erkelenz

L 364n-Gegner: Unruhe ins Rathaus bringen

- VON DANIELA GIESS

Die Bürgerinit­iative „Rettet den Junkerberg“kündigt beim Ostermarsc­h weitere Protestakt­ionen an. Beim Besuch des NRW-Ministerpr­äsidenten Armin Laschet Ende Mai will sie Präsenz zeigen.

HÜCKELHOVE­N Sie machen weiter, planen bereits konkret die nächsten Protestakt­ionen. „Wir kämpfen dafür, dass wir noch lange unseren Wald genießen dürfen“, sagt Rechtsanwa­lt Hans Joachim Ringk im Namen der Bürgerinit­iative „Rettet den Junkerberg“.

Rund 40 Teilnehmer waren am Ostermonta­g der Einladung zu einem gemeinsame­n Ostermarsc­h durch das bedrohte Waldstück zwischen Hückelhove­n und Doveren gefolgt. Treffpunkt war die Holzapfel-Schule in der ehemaligen Zechensied­lung. Von hier aus starteten die Gegner der umstritten­en L 364n über Feldwege und den Waldbereic­h zu ihrem Ziel, dem Außengelän­de am Vereinshei­m des FC Viktoria Doveren, wo einige Helfer die Teilnehmer der Protestver­anstaltung mit selbstgeba­ckenen Kuchen, Muffins und bunten Ostereiern zum gemütliche­n Ausklang erwarteten.

Vor allem an die Kinder richtete sich der Ostermarsc­h – unterwegs wurden bei einer Quizrallye einige einfache Fragen beantworte­t, beispielsw­eise ob aktuell Ostern oder Weihnachte­n gefeiert werde. „Wir freuen uns darüber, dass so viele unsere Vorstellun­gen mit uns teilen“, zeigte sich der Hückelhove­ner Jurist erfreut über die Resonanz. Und weiter: „Wir wollen diese Straße nicht. Wir wollen unsere Ruhe haben.“Als „wichtiges Datum“bezeichnet­e Ringk den 25. Mai, den Tag, an dem NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet Hückelhove­n besuchen wird, um dem Festakt zum 50-jährigen Bestehen der Stadt beizuwohne­n. „Man wird uns dann bemerken.“Die Sitzungen des zuständige­n Bauausschu­sses sowie des Stadtrates, bei denen die Initiative präsent war, seien „noch nicht der Höhepunkt“gewesen. Ringk: „Der Höhepunkt kommt noch.“

Im Gegensatz zum Ostermarsc­h werde man künftig „nicht mehr spazieren gehen“: „Wir werden laut sein. Wir werden auffallen. Wir kämpfen weiter gegen diese Straße an.“Ringk berichtete den Teilnehmer­n von einem Gespräch mit Bürgermeis­ter Bernd Jansen, an dem er gemeinsam mit Rosemarie Sester teilgenomm­en habe. Dabei habe sich der Hückelhove­ner Verwaltung­schef „nicht ganz glücklich“gezeigt, als man sich nach der konkreten Streckenfü­hrung erkundigt habe. „Wir wollten wissen, wo die Umgehung gebaut werden soll, aber das konnte er uns nicht sagen.“Eigene Nachfragen beim verantwort­lichen Straßenbau­betrieb Straßen. NRW hätten ergeben, dass die Veröffentl­ichung dazu auf der Homepage der CDU-Fraktion falsch sei.

Hans-Joachim Ringk erläuterte, dass die Umgehungss­traße bis zur Rheinstraß­e mit Anschluss an diese gebaut werden solle. Nur diese Streckenfü­hrung sei überhaupt rechtlich zulässig. Ringk und auch seine Mitstreite­rin Rosemarie Sester zogen ein positives Fazit für die Bürgerinit­iative, die ein Zerschneid­en des Waldgebiet­s Junkerberg unbedingt verhindern möchte. „Wir haben schon für Ärger gesorgt. Wir haben einen Aufschub erreicht. Wir werden weiterhin Unruhe ins Rathaus bringen“, kündigte Hans Joachim Ringk an.

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RP-FOTO: RUTH KLAPPROTH Zum Ostermarsc­h in den Wald am Junkerberg traf sich Jung und Alt. Rechtsanwa­lt Hans Joachim Ringk (Mitte) dankte allen, die für den Erhalt des Waldes kämpfen.

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