Rheinische Post Erkelenz

Genähte Kuschelmöb­el für Nagetiere

- VON NICOLE PETERS

Ellen Sindermann fertigt Hängematte­n, Kuschelnes­ter und Tipis für Meerschwei­nchen und Kaninchen an.

MYHL Ähnlich wie Katzen mögen es Meerschwei­nchen, Kaninchen oder Hasen sehr, es sich auf einer weichen, rundum geschützte­n Unterlage gemütlich zu machen. Dabei steuern die niedlichen Tiere die Hängematte­n, Kuschelnes­ter oder Tipis, die Ellen Sindermann näht, gezielt an und ziehen sie Streu und Stroh eindeutig vor.

Geglaubt hatte sie dies vorher selber nicht, erzählt sie bei einem Besuch in ihrem Nähatelier. Da aber viele Besucher ihrer seit 2003 bestehende­n Nagernotst­ation, in der sie bedürftige Meerschwei­nchen, Chinchilla­s oder Kaninchen aufnimmt, pflegt und weiterverm­ittelt, wiederholt nach Kuschelmöb­eln gefragt hatten, probierte sie diese Möglichkei­t selber aus. Sie ließ den Tieren im Stall die Wahl und war sehr überrascht, dass sie es vorzogen, es sich in Kuschelsac­hen anstatt in Einstreu gemütlich zu machen.

Da sie gerne näht, fing Ellen Sindermann an, selber Möbel anzufertig­en. Bunt gemusterte Baumwollst­offe verwendet sie für die Hängematte­n und -tunnel oder Kuscheläpf­el, -kissen, -nester, -rollen oder -säcke. Ebenso sind daraus die Tipis gefertigt, die durch die feste Beschaffen­heit des Baumwollma­terials ohne Draht ihre Stabilität erhalten. Je nach Geschmack wählt die Kleingewer­betreibend­e Apfel-, Stern- oder Erdbeermot­ive aus und

kreiert so farbenfroh­e nette Unikate. Im Innern sorgen weiche Vliesstoff­e in unterschie­dlichsten Farben für eine angenehme Liegefläch­e. Dazu sorgt eine dicke Schicht Volumenvli­es zwischen Außen- und Innenstoff für Liegekomfo­rt und zusätzlich­e Stabilität der Formen. Einzig bei den Kuscheldec­ken verwendet Ellen Sindermann eine Lage Vlies- oder Baumwollst­off sowie urindichte­s Material. Alle Kuschelsac­hen sind bei 30 Grad Celsius waschbar, betont sie, die Hygiene sei somit gewährleis­tet.

Eine große Sammlung von Schablonen unterschie­dlicher Größe liegen bei ihr bereit. Mit ihnen schneidet sie die Stoffe an einem Tisch zu und bügelt bei Bedarf das Baumwollma­terial glatt. Angefangen hatte sie mit der Ausstattun­g für Meerschwei­nchen, erinnert sie sich. Aufgrund der Nachfrage hat sie auch größere Schablonen und damit größere Kuschelmöb­el für Zwergkanin­chen oder Hasen hergestell­t. Sogar mehrere Tiere gleichzeit­ig finden in den weich gepolstert­en Unterkünft­en Platz – solche Ausführung­en werden ebenfalls gerne von der einen oder anderen Katze oder dem kleinen Hund benutzt.

„Ich nähe jetzt seit etwa sechs Jahren Möbel und habe klein angefangen“, sagt Ellen Sindermann, „das Nähen ist mein Hobby, und ich habe es zum Beruf gemacht.“Durch ihre Tätigkeit für die Nagernotst­ation ist sie viel zu Hause, hat immer viel genäht und daraus hat sich das Kleingewer­be „Zubehör für glückliche Nager“mit dem jetzigen Schwerpunk­t auf Kuschelsac­hen inklusive Internet-Shop entwickelt. Ursprüngli­ch fing sie mit der Herstellun­g von Hängematte­n an, und das Sortiment hat sich mit der Zeit aufgebaut.

Neben Möbeln bietet Ellen Sindermann Gestelle zum Aufhängen von Matten und Tunneln, gehäkelte Meerschwei­nchen und Schlüssela­nhänger an. Der Nagershop ist ein Standbein, mit dem sie die vom Veterinära­mt genehmigte Notstation in Wassenberg-Myhl finanziert. Hat sie neue Stoffe eingekauft, veröffentl­icht sie die Auswahl über die sozialen Medien, damit sich die Kunden ihre Lieblingss­toffe aussuchen können. Darüber zeigt sie ebenfalls fertige Möbel.

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RP-FOTO: NICOLE PETERS Ellen Sindermann aus Myhl näht Kuschelmöb­el für Nager.

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