Rheinische Post Erkelenz

Sieben Minuten fehlen FC zum Shootout

Mittelrhei­npokal-Halbfinale: Beeck unterliegt Fortuna Köln nach großem Kampf erst in der Verlängeru­ng mit 0:2.

- VON MARIO EMONDS

WEGBERG Nicht wenige der 892 zahlenden Zuschauer im Waldstadio­n hatten sich im als Bitburgerp­okal gespielten Verbandspo­kal-Halbfinale zwischen Mittelrhei­nligist FC Wegberg-Beeck und Drittligis­t Fortuna Köln schon auf ein Elfmetersc­hießen eingestell­t – oder auch gefreut. Doch in der 113. Minute gelang dem haushohen Favoriten aus der Domstadt dann doch noch die Führung: Der eingewechs­elte Thomas Bröker drehte sich geschickt um seinen Gegenspiel­er herum, bei seinem folgenden platzierte­n Schuss ins lange Eck war Beecks vorzüglich­er Keeper Stefan Zabel zwar noch mit den Fingerspit­zen dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern.

Der ebenfalls eingewechs­elte Robin Scheu machte fünf Minuten später gegen Beecks entblößte Abwehr mit dem 2:0 den Deckel drauf (118.). Die Südstädter stehen damit im Finale, der Gegner wird am 1. Mai zwischen Mittelrhei­nligist 1. FC Düren und Regionalli­gist Alemannia Aachen ermittelt.

Beecks großer Kampf gegen die zwei Klassen höher spielenden Profis blieb somit am Ende unbelohnt. „Im Großen und Ganzen ist der Sieg für Köln natürlich verdient, doch ein Riesenkomp­liment an meine Jungs für diesen großartige­n Fight, auch wenn wir den letzten Ball meistens nicht hinbekomme­n haben“, meinte FC-Coach Friedel Henßen. Sein Gegenüber Oliver Zapel hätte sich seinen Einstand als Fortuna-Trainer sicherlich etwas leichter vorgestell­t: „Allergrößt­en Respekt für Beeck zu dieser fantastisc­hen Leistung. Auch wenn die Beecker nicht die ganz großen Chancen hatten, haben sie uns alles abverlangt.“

Die Kleeblätte­r hatten zwar schon nach knapp einer Minute den ersten Eckball, doch danach drückte der Gast auf die Tube, hatte vier erstklassi­ge Chancen, bei denen Beeck auch mit dem Glück im Bunde war. So köpfte Maurice Exslager an die Lattenunte­rkante (14.), kratzte Musashi Fujiyoshi den Ball nach einem Pfostensch­uss noch von der Linie (38.). Dazwischen parierte Zabel zweimal erstklassi­g gegen Moritz Fritz (24.) und dem frei vor ihm auftauchen­den Exslager (33.). „Das Spiel lief daher eigentlich gut für uns: Wir haben alles in die Waagschale geworfen und hatten dabei eben auch das nötige Quäntchen Glück“, analysiert­e Beecks Spielführe­r Sebastian Wilms, der zusammen mit Yannik Leersmache­r eine sehr aufmerksam­e und starke Innenverte­idigung bildete. Nach der Pause blieb die Fortuna zwar klar tonangeben­d, doch wirkliches Gefahrengu­t vermochte sie nicht mehr in Beecks Strafraum zu schmuggeln. Umgekehrt kam Beeck nun häufiger in die gegnerisch­e Hälfte, nicht zuletzt dank des nun aufdrehend­en Fujiyoshi, der über links für einige Entlastung sorgte. Und vorne lief sich der unermüdlic­he rackernde

Shpend Hasani die Hacken wund. In der Verlängeru­ng änderte sich an diesem Szenario wenig. Beeck hielt auch konditione­ll mit – und hatte in der 105. Minute bei einer 3:2-Überzahlsi­tuation sogar selbst die Führung auf dem Fuß. „Die haben wir nicht gut ausgespiel­t“, urteilte Henßen.

Drei Minuten nach Wiederanpf­iff der Verlängeru­ng hatte Beeck dann sogar die ganz große Chance zur Führung: Nach einer scharfen Hasani-Hereingabe jagte Aleksander Pranjes die Kugel aus kürzester Distanz übers Tor (108.). „Ich konnte den Ball leider nicht mehr drücken. Das war vom Shpend eine Brandbombe mit 180 Stundenkil­ometern“, merkte Pranjes zu seinem anschließe­nd vieldiskut­ierten vergebenen Matchball an – und meinte grundsätzl­ich: „Das Elfmetersc­hießen hätten wir auf alle Fälle verdient gehabt. Wir haben immer besseren Zugriff gehabt.“Bis zur 113. Minute.

Beeck: Zabel – Tobor (76. Thelen), Leersmache­r, Wilms, Müller (82. Post) – Chakroun, Drevina (115. Mandt) – Lambertz (94. Passage), Pranjes, Fujiyoshi – Hasani

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RP-FOTO: NIPKO Der Beecker Shpend Hasani (vorne, rotes Trikot) startet in dieser Szene einen Angriff, wird aber vom Kölner Boné Uaferro per Kopf vom Ball getrennt.

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