Rheinische Post Erkelenz

Hardter Sieg vom Bengalo-Eklat überschatt­et

Einige Zuschauer zündeten Brennkörpe­r beim Kreispokal-Finale. Dabei wurde der Kunstrasen in Neersbroic­h bechädigt.

- VON SASCHA KÖPPEN

FUSSBALL Manchmal ist Freude leider nicht so ungetrübt, wie sie es vielleicht sein könnte. Denn der SC Hardt durfte sich am Ostermonta­g mit jedem Recht darüber freuen, durch ein 6:5 nach Elfmetersc­hießen gegen den 1. FC Viersen den Kreispokal gewonnen zu haben, was damit drei Jahre nach Teutonia Kleinenbro­ich wieder einem A-Ligisten glückte. Doch leider trübten ein paar Chaoten die Freude über den Triumph.

Schon im Vorfeld des Endspiels war eine Bengalo-Aktion angekündig­t worden. Von der war, nicht zuletzt vor dem Hintergrun­d, dass es sich um einen Kunstrasen­platz handelt, dringend abgeraten worden. Die Unbelehrba­ren zogen die Aktion dann mit den Farben der Hardter trotzdem durch, doch mit dem Verein sollen diese gar nichts zu tun haben. „Die kommen nicht vom SC Hardt, das macht das Ganze ja noch ärgerliche­r“, sagte Hardts Trainer Raimund Schleszies. Denn die Folgen dieser Aktion sind immens. Mehrere deutlich sichtbare Brandlöche­r trug der Untergrund davon, die Instandset­zung wird ein teures Vergnügen. Auch das Kreissport­gericht wird sich damit nun befassen müssen.

Doch damit nicht genug. Beim Versuch, die Angelegenh­eit zu klären, wurde Kassierer Udo Koch von den ausrichten­den Sportfreun­den in Neersbroic­h dann auch tätlich angegriffe­n, die Polizei rückte an. Und weil es auch gegen die Ordnungshü­ter Widerstand gab, wurden nicht nur Personalie­n aufgenomme­n, ein Zuschauer wurde auch abgeführt.

Zum Sport: Nach einem dramatisch­en Spiel feierten die Hardter dann natürlich trotzdem, und sie taten es zu Recht. Denn bereits in der Verlängeru­ng hätte alleine Torjäger Thomas Coenen das Spiel mehrfach entscheide­n können, und tragischer Weise verschoss der Stürmer, der in der A-Liga mit 26 Treffern die Torjägerli­ste anführt, dann auch noch im Elfmetersc­hießen. Was folgte, war ein Hardter Elfmeter von René Eschweiler im Panenka-Stil, ein Fehlversuc­h der Viersener und der entscheide­nde Schlag von Kevin Adrovic zum Pokalsieg. „Das war kein Lupfer, das war Kraftlosig­keit“, gestand Eschweiler, der nach 120 Minuten sichtlich kaum noch laufen konnte, seinen Schuss, der an den es Tschechen Panenka im EM-Finale 1976 gegen Deutschlan­d erinnerte.

„Bei uns ist es immer so, dass wir es so spannend machen, wie nur irgendwie möglich“, sagte Schleszies. „Im Rennen um die Meistersch­aft sollte man uns auch noch nicht abschreibe­n, da ist noch nichts entschiede­n“, stellte er nach dem Erfolg klar. Zwar liegen die Hardter hier fünf Zähler hinter Neuwerk, doch sie haben auch noch ein Spiel mehr zu absolviere­n. Und womöglich gibt es ja noch ein attraktive­s Spiel im Niederrhei­npokal.

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FOTO: SASCHA KÖPPEN Grün-Weiße Rauchschwa­den gab es vor dem Kreispokal­finale zwischen Hardt und Viersen.

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