Busunglück: Rund ein Dutzend Todesopfer aus NRW
Unter den Toten von Madeira sind eine Kita-Leiterin aus Köln und ein Ehepaar aus Euskirchen. Die meisten Opfer sind mittleren bis höheren Alters.
DÜSSELDORF/FUNCHAL (dpa) Nach dem Busunglück von Madeira muss das Land NRW mit rund einem Dutzend Todesopfer aus seinen Städten und Gemeinden rechnen. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Polizeikreisen erfuhr, stammt die größte Gruppe der insgesamt 29 Todesopfer von hier. Betroffen sind demnach viele Landesteile, darunter Köln, Langenfeld, Euskirchen, Paderborn, Elsdorf, Pulheim und Minden. Die meisten Todesopfer waren mittleren bis höheren Alters.
Unter den Toten ist ein Ehepaar aus Euskirchen. Wie die Kreispolizeibehörde bestätigte, handelt es sich um einen 74-jährigen Mann und eine 62-jährige Frau, die viele Jahre an einer Schule im RheinSieg-Kreis beschäftigt war. Medienberichte, wonach Tote und Verletzte Teil eines Kegelclubs aus dem Rhein-Erft-Kreis gewesen sein sollen, wurden von offizieller Seite zunächst nicht bestätigt. Nach Angaben der Stadt Köln sind zwei Mitarbeiterinnen einer Kindertageseinrichtung der Domstadt unter den Todesopfern.
Der Bus war am Mittwochabend nahe der Inselhauptstadt Funchal von der Straße abgekommen, einen Abhang hinuntergestürzt und auf ein Haus geprallt. Bei dem Unfall starben 29 Touristen, die nach bisherigen Erkenntnissen alle aus Deutschland stammten. 27 weitere Menschen erlitten Verletzungen, darunter der portugiesische Busfahrer und die ebenfalls einheimische Reiseleiterin. Sowohl die Ursache des Unfalls als auch die Identität der 29 Todesopfer waren am Dienstag weiterhin nicht endgültig geklärt. Der Abgleich mit dem aus Deutschland übermittelten Material sei noch nicht vollständig abgeschlossen, hieß es. Erst nach der Identifizierung sollen die Leichen nach Deutschland gebracht werden. Am Samstag hatte es geheißen, die Überführung werde „schon in den nächsten Tagen“erfolgen können.
15 deutsche Überlebende waren bereits am Samstag mit einer Sondermaschine der Bundeswehr nach Deutschland geflogen. Die einzige deutsche Überlebende des Busunglücks, die wegen ihrer schweren Verletzungen bisher nicht in die Heimat zurückdurfte, ist nach Angaben des portugiesischen Gesundheitsdienstes auf dem Wege der Besserung.