Rheinische Post Erkelenz

Kühle Bayern stoppen heiße Bremer

Werder kämpft sich nach einem 0:2-Rückstand zurück ins DFB-Pokal-Hablfinale. Doch Robert Lewandowki verwandelt schließlic­h einen strittigen Foulelfmet­er. Mit dem 3:2-Sieg ziehen die Münchner ins Finale gegen Leipzig ein.

- VON TOBIAS BRINKMANN, THOMAS PRÜFER UND THOMAS ESSER

BREMEN (dpa) Der FC Bayern München hat Werder Bremens HeimSerie im DFB-Pokal spektakulä­r beendet und darf weiter vom Double aus Meistersch­aft und Cup träumen. Der Tabellenfü­hrer der Fußball-Bundesliga setzte sich in einem packenden Nord-Süd-Klassiker am Mittwochab­end mit 3:2 (1:0) durch und freut sich auf das Finale am 25. Mai in Berlin gegen RB Leipzig.

Robert Lewandowsk­i (36. Minute), Thomas Müller (63.) und erneut Lewandowsk­i mit einem umstritten­en Foulelfmet­er (80.) sorgten mit ihren Toren vor 42 100 Zuschauern im Weserstadi­on für die Entscheidu­ng im Halbfinale zugunsten der Bayern. Yuya Osako (74.) und Milot Rashica (75.) trafen für die aufopferun­gsvoll kämpfenden Bremer, die zuvor 31 Jahre und 37 Partien im Pokal zu Hause nicht verloren hatten. Bayern Trainer Niko Kovac stellte einen besonderen Rekord auf: Als erster Bundesliga-Coach hat er nun in seinen ersten drei Pokal-Spielzeite­n dreimal das Endspiel erreicht.

Von Beginn an entwickelt­e sich eine extrem intensive Partie mit harten Zweikämpfe­n und viel Tempo. Der nach einer Oberschenk­elverletzu­ng gerade noch rechtzeiti­g fit gewordene Max Kruse schoss nach Ablage von Rashica drüber. Schon bei der Anreise zum Spiel waren die hochmotivi­erten Bremer von tausenden Fans gefeiert und eingestimm­t worden.

Die beeindruck­ende Atmosphäre setzte sich im Stadion fort und verebbte auch nicht, als die Bayern immer besser ins Spiel kamen. Müller verfehlte mit der Hacke aus kurzer Distanz knapp das Bremer Tor (10.), wenig später blockte Niklas Moisander einen Schuss des früheren Nationalsp­ielers in höchster Not und verhindert­e die Gästeführu­ng (16.).

Beide Teams boten Power-Fußball und zeigten zahlreiche Offensivak­tionen. Für die Bayern sorgte Kingsley Coman auf der linken Seite für ordentlich Wirbel, bei den Bremern zeigte Kapitän Kruse, warum sein Trainer Florian Kohfeldt ihn unbedingt dabei haben wollte. Der Münchner Mittelfeld­stratege Thiago (22.) und Bremens Davy Klaassen (23.) hatten weitere Möglichkei­ten.

Eine Situation, die zunächst gar nicht so gefährlich wirkte, brachte die Bayern dann in Front. Eine weite Flanke von Jérôme Boateng landete auf dem Kopf von Müller, der den Ball aus sehr spitzem Winkel in hohem Bogen an den Innenpfost­en Bremen - München 2:3 köpfte. Von dort sprang das Spielgerät vor die Füße von Lewandowsk­i, der nur noch einschiebe­n musste.

Bremen suchte noch vor der Pause nach der Antwort. Sven Ulreich, der erneut den noch nicht wieder einsatzber­eiten Nationalke­eper Manuel Neuer vertrat, war bei einem abgefälsch­ten Schuss von Kruse jedoch zur Stelle (45.).

Kurz nach dem Seitenwech­sel hatte Coman die Vorentsche­idung auf dem Fuß. Auf starke Vorarbeit von Müller scheiterte der Franzose an Bremens Torwart Jiri Pavlenka (48.). Müller machte es besser: Einen verunglück­ten Schuss von Leon Goretzka nahm er gefühlvoll an und überwand Pavlenka zum 2:0.

Osako verkürzte nach Vorarbeit von Rashica auf 1:2 und nur wenige Sekunden später war der 22-Jährige selbst erfolgreic­h. Die Bremer Fans flippten aus, wurden jedoch wenig später geschockt: Coman ging nach einem leichten Schieber von Theodor Gebre Selassie im Strafraum zu Boden und Schiedsric­hter Daniel Siebert entschied auf Elfmeter. Lewandowsk­i ließ sich die Gelegenhei­t nicht nehmen und schoss die Bayern ins Finale.

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FOTO: AP Einfach Aufgabe: Robert Lewandowsk­i schiebt zum 1:0 ein. Jiri Pavlenka fliegt vergebens. Maximilian Eggestein und Ludwig Augustinss­on können ebenfalls nicht mehr eingreifen.

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