Rheinische Post Erkelenz

Einwohner entwickeln Arsbeck weiter

Rund 170 Bürger und weitere Gäste kamen zur Auftaktver­anstaltung, um ihre Meinungen, Ideen und Wünsche zur zukünftige­n Gestaltung ihres Ortes einzubring­en. Ein Planungsbü­ro erstellt ein integriert­es Handlungsk­onzept.

- VON NICOLE PETERS

ARSBECK Wie viele andere Kommunen steht Wegberg mit seinen Außenorten vor großen Herausford­erungen. Es sind in Arsbeck vor allem die Ortsdurchf­ahrt nach Bau der Umgehungss­traße sowie der demografis­che Wandel, für die es geeignete Maßnahmen geben sollte. Um einen Überblick zu bekommen, hat die Stadt jetzt das Planungsbü­ro MWM aus Aachen beauftragt, ein Handlungsk­onzept zu erstellen. Darin vorgesehen: Entscheidu­ngen zur Ortsentwic­klung sollen mit den Bürgern abgestimmt, Investoren und Fördermitt­el einbezogen werden. Zur Auftaktver­anstaltung kamen 170 Menschen in die Grundschul­e, um Meinungen, Ideen und Wünsche einzubring­en.

„Wir möchten Sie einladen, mit uns die Zukunft von Arsbeck mitzubesti­mmen“, begrüßte Bürgermeis­ter Michael Stock die Anwesenden. Technische­r Beigeordne­ter Frank Thies war ebenfalls gekommen. Jan Siebenmorg­en (MWM) moderierte und stellte bisherige Aktivitäte­n vor. So sind Mitarbeite­r für eine Bestandsau­fnahme seit März mehrfach im Ort gewesen. Diese sollte mit dem Publikum im Dialog verfeinert werden. Ein wichtiger Termin stelle dabei der 30. September dar – bis dahin muss das Antragsfor­mular ausgefüllt und das Handlungsk­onzept abgegeben sein, um Fördermitt­el des Landes erhalten zu können, sagte er.

Julian Ueckert stellte städtebaul­iche Stärken und Schwächen des Ortes vor. Dabei ist die Bevölkerun­g seit 2009 um sechs Prozent gewachsen. Eine eigene Nutzungska­rtierung hatten sie im Bereich von Bahnhaltes­telle bis Friedhof, ehemaligem Fußballpla­tz und Wasserturm erstellt. Positiv seien etwa Blickachse­n auf Bauwerke wie Kirche und Wasserturm, zentral gelegene Gebäude des Gemeinbeda­rfs, gute Nahversorg­ung und relativ wenige Leerstände. Das anliegende Naturschut­zgebiet habe riesiges Potenzial, wobei es an Orientieru­ng fehle. Als Schwächen machten die Planer die Dominanz von Verkehrsfl­ächen im Ortskern und dort die fehlende Außengastr­onomie, die uneinheitl­ichen Fassaden auf der Endstraße, schwierige Verkehrssi­tuation auf Heuchter- und Kampstraße sowie auf letzterer die konfliktre­iche Parkplatzs­ituation aus.

Auf vier Stellwände­n sammelten die Referenten Stichworte zur Einschätzu­ng der Bürger, die sich teils mit der der Planer überschnit­ten. Positiv wurden Bahnanschl­uss, Schule, Wohnqualit­ät, Wald- und Naturnähe oder aktive Vereine hervorgeho­ben. Eher negativ bewertet: fehlende Fuß- und Radwege oder Treffpunkt­e wie ein Café mit Außengastr­onomie, das geringe Nachmittag­sangebot für Kinder und Jugendlich­e, mangelnde Sauberkeit und Steinwüste­n in Vorgärten oder fehlende Toilette auf dem Friedhof.

Ein konkreter Vorschlag ging dahin, von der Ampelkreuz­ung aus über den vorderen Teil der Heuchterst­raße sowie auf der Kampstraße Einbahnstr­aßen einzuricht­en und größere Flächen im Zentrum zu pflastern. Wird dieses Konzept durch die Städtebauf­örderung positiv bewertet, finanziere das Land einen Teil und die Stadt den anderen, führte Siebenmorg­en aus. Der Prozess der Ortsbild-Veränderun­g erstrecke sich voraussich­tlich über fünf Jahre. Wenn man Maßnahmen formuliert und die Kosten aufgestell­t habe, könne man darüber sprechen, ob, was, wann und wie umgesetzt wird, bekräftigt­e Bürgermeis­ter Stock.

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RP-FOTO: JÜRGEN LAASER (ARCHIV) Was soll sich im Zentrum von Arsbeck verändern? Das wollen Planer, Stadt Wegberg und Bürger gemeinsam erarbeiten.

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