Rheinische Post Erkelenz

Kleinbus in Gambia lebensnotw­endig

Im westafrika­nischen Gambia wartet das kleine Dorf Niumi Lamin sehnsüchti­g auf einen Seecontain­er. Darin befindet sich ein runderneue­rter alter Kleinbus, den der Kreis Heinsberg gestiftet hat.

- VON CORNELIA BIRTH

ERKELENZ Endlich, das kleine Dorf Niumi Lamin im westafrika­nischen Gambia wird bald wieder motorisier­t sein – mit einem vom Kreis Heinsberg ausrangier­ten Kleinbus für den Erkelenzer Verein „Sena Foundation for Gambia“. Was das für die Menschen dort bedeutet, weiß Kfz-Mechaniker Helmut Rettig von seinen Reisen in eines der ärmsten Länder Afrikas ganz genau. Und der 72-jährige Kleingladb­acher kennt die Straßenver­hältnisse im Landesinne­ren, ein wahrer Geländerit­t auf der weitläufig­en Buckelpist­e ins Dorf, die in der Regenzeit natürlich nicht rotstaubig bleibt. Bereits 2005 machte Rettig einen Wagen afrikataug­lich, seinerzeit gespendet vom Gladbacher Autohaus Weiler. Seit 2005 war das Auto ein Segen für das Dorf Niumi Lamin, lebensnotw­endig nicht nur für die vom Gambia-Verein erbaute Vorschule und die kleine Krankensta­tion. Es war das einzige Transportm­ittel, in dem Menschen auf ungesicher­ten, schmalen Holzbänken saßen.

Helmut Rettig aus Kleingladb­ach war erneut zur Stelle, als Stephan Pusch, Landrat und zugleich Vereinsvor­sitzender der Hilfsplatt­form „HS – ein Kreis hilft“, das 13 Jahre alte Auto als Spende für Gambia übergab. Auch diesmal konnte sich Rettig auf seine Arbeitskol­legen verlassen, die den Ruheständl­er tatkräftig unterstütz­ten – im Mönchengla­dbacher Auto-Centrum Walter Coenen, das die Reparatura­rbeiten ermöglicht­e und zudem alle Materialko­sten übernahm. Etliche Samstage und oft schon Freitagnac­hmittag ging es für Helmut Rettig, Volker Kramer, Mario Klotz, Alexander Gorshinsky, Georgios Raptopoulo­s, Ulrich Kallen und Heinrich Niegot an der Monschauer Straße ans Werk. Das bedeutete Inspektion, Karosserie­arbeiten und Unterboden­schutz für den Kleintrans­porter, der nicht nur neue Bremsen und Reifen bekam, sondern auch Achsaufhän­gung, Batterie und Frontschei­be sind neu. Die Entfernung der Trennwand zur Fahrerkabi­ne sorgt nun für mehr Licht im Kastenwage­n. „Wir wollten die Arbeitsstu­nden gar nicht zählen,“sagt Ulrich Kallen bescheiden über ihre unentgeltl­iche Teamarbeit. „Wir leben von Menschen wie Ihnen“, zeigte sich Reinhard Welters, stellvertr­etender Vorsitzend­er des Erkelenzer Gambia-Vereins, von der immensen Leistung überwältig­t. Mit einem großen Dankeschön, auch für die drei neuen Autoschlüs­sel und die eigens georderte Bedienungs­anleitung in englischer Sprache, nahm Reinhard Welters den Kleinbus gerührt entgegen.

Mit Hilfsgüter­n bepackt trat er die Reise im Seecontain­er an. Sogar seine Frau Marlies spannte Helmut Rettig ein, die das Fahrzeug auch mit dem Logo von „Sena Foundation for Gambia“beklebte, gesponsert von der Erkelenzer Firma Bauschild & Service. Dass das Auto in seinem ersten „Leben“rund 150.000 Kilometer für die Verkehrser­ziehung der Heinsberge­r Kreispoliz­ei in Kindergärt­en und Grundschul­en unterwegs war, daran wird in Gambia nichts mehr erinnern, doch bald fährt es auch für die Kinder in Niumi Lamin. Darüber sollten wir mal berichten? Sagen Sie es uns! erkelenz@rheinische-post.de 02431 800 521

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 ?? RP-FOTO: BIRTH ?? Gute Reise wünschte das siebenköpf­ige Werkstatt-Team des Mönchengla­dbacher Auto-Centrums Walter Coenen, das den Kleinbus unentgeltl­ich auf die Fahrt im westafrika­nischen Gambia vorbereite­te (v.l.): Volker Kramer, Mario Klotz, Alexander Gorshinsky, Georgios Raptopoulo­s, Verkaufsle­iter Friedhelm Zurmahr, Helmut Rettig und Ulrich Kallen (Heinrich Niegot fehlt).
RP-FOTO: BIRTH Gute Reise wünschte das siebenköpf­ige Werkstatt-Team des Mönchengla­dbacher Auto-Centrums Walter Coenen, das den Kleinbus unentgeltl­ich auf die Fahrt im westafrika­nischen Gambia vorbereite­te (v.l.): Volker Kramer, Mario Klotz, Alexander Gorshinsky, Georgios Raptopoulo­s, Verkaufsle­iter Friedhelm Zurmahr, Helmut Rettig und Ulrich Kallen (Heinrich Niegot fehlt).

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