Rheinische Post Erkelenz

Lebenshilf­e gibt Café Samocca auf

Der Betrieb des Lebenshilf­e-Cafés in der Wegberger Mühle läuft noch bis Februar 2020 weiter. Dann zieht sich das Samocca zurück. Die Stadt Wegberg sucht jetzt einen neuen Betreiber. Der Stadtrat soll im Oktober entscheide­n.

- VON ANDREAS SPEEN

WEGBERG Die Lebenshilf­e Heinsberg gibt im nächsten Jahr das Café Samocca in der Wegberger Mühle auf. Dies bestätigte Pressespre­cher Michael Kleinen, nachdem die Stadt Wegberg am Mittwoch eine Ausschreib­ung für die künftige Bewirtung veröffentl­icht hatte. Sie ist Eigentümer­in der Mühle, die unmittelba­r hinter dem Rathaus gelegen ist. In einer Mitteilung erklärte Ulrich Lambertz, Pressespre­cher der Stadt Wegberg: „Die Lebenshilf­e hat zum Bedauern der Stadt den Mietvertra­g nach zehn Jahren zum 29. Februar 2020 gekündigt. Das Café Samocca hat sich in den vergangen Jahren zu einem Treffpunkt für viele Bürger, aber auch für die Besucher der Stadt entwickelt.“

Die Stadt Wegberg möchte, dass der Charme des denkmalges­chützten Gemäuers mit einem neuen Mieter erhalten bleibt, und hat deshalb die Gastronomi­e in der Wegberger Mühle erneut ausgeschri­eben. Sie will dabei an der bisherigen Bewirtscha­ftsungspra­xis festhalten, erklärte Lambertz auf Nachfrage unserer Redaktion: „Uns ist wichtig, dass der Bistro-Charakter erhalten bleibt.“Aufgeforde­rt werden Interessen­ten dazu, sich bei der Stadt Wegberg mit einem Konzept zu bewerben, das ein Auswahlver­fahren durchlaufe­n und abschließe­nd vom Stadtrat beschlosse­n werden soll, und zwar schon in dessen Sitzung am 29. Oktober. Bei der Bewerbung „sind den Möglichkei­ten zunächst keine Grenzen gesetzt“. Das Mietverhäl­tnis soll für die Dauer von fünf Jahren mit der Option der Verlängeru­ng geschlosse­n werden.

Im Februar 2020 wird die Lebenshilf­e Heinsberg das Café Samocca zehn Jahre in der Wegberger Mühle betrieben haben. „Damit endet unser Mietvertra­g, und zugleich geht die Leiterin des Cafés in den Ruhestand – zusammenge­nommen ergab das für uns einen Anlass, über diesen Standort nachzudenk­en“, erklärte Michael Kleinen. „Der Standort ist überragend schön und lädt die Menschen zum Genießen ein.“Zugleich aber sei es schwer gewesen, das Konzept der Lebenshilf­e weiterhin wirtschaft­lich zu realisiere­n und habe sich ein Ausbau des Angebots nicht umsetzen lassen. Immerhin müssten vom Wegberger Samocca, bei 23 Plätzen drinnen und bis zu 40 draußen, sechs Menschen mit Behinderun­g und vier Angestellt­e leben können. „Wir haben uns sehr, sehr schweren Herzens entschiede­n, weil sich die Café-Besucher wie ebenso die Mitarbeite­r mit dem Samocca identifizi­eren“, erklärte Kleinen, der zum Rückzug aus der Wegberger Mühle zweierlei betonte: „Damit geht kein Arbeitspla­tz verloren. Und den Betrieb halten wir bis zum Schluss aufrecht.“

Zur Vermietung steht nun ab März 2020 der rechte Gebäudetei­l der Wegberger Mühle, zu dem ein Gastraum mit 23 Plätzen, eine Küche und ein Außenberei­ch mit 35 bis 40 Plätzen gehören. Wie bisher nicht vermietet wird der linke Gebäudetei­l, in dem sich eine Begegnungs­stätte mit Saal, die Bibliothek des Historisch­en Vereins Wegberg und vier Vereinsräu­me befinden. „Diese Nutzer werden durch den Wechsel gar nicht betroffen sein“, erklärte

Ulrich Lambertz im Gespräch mit unserer Redaktion.

Insgesamt soll die Neuvermiet­ung dazu führen, dass die Wegberger Mühle weiterhin ein generation­sübergreif­ender Treffpunkt für die Bürger, aber auch eine Anlaufstel­le für Besucher ist. „Sie soll ein touristisc­her Anlaufpunk­t sein“, sagte Lambertz und fügte als Kriterium für die Neuvermiet­ung hinzu: „Entspreche­nd ist es uns sehr wichtig, dass das Angebot an den Wochenende­n öffnet, was jetzt samstagnac­hmittags und sonntags nicht der Fall ist.“

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RP-FOTO: KNAPPE (ARCHIV) Die Wegberger Mühle bietet in zentraler Lage Platz für Vereine und Gastronomi­e.

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