Lebenshilfe gibt Café Samocca auf
Der Betrieb des Lebenshilfe-Cafés in der Wegberger Mühle läuft noch bis Februar 2020 weiter. Dann zieht sich das Samocca zurück. Die Stadt Wegberg sucht jetzt einen neuen Betreiber. Der Stadtrat soll im Oktober entscheiden.
WEGBERG Die Lebenshilfe Heinsberg gibt im nächsten Jahr das Café Samocca in der Wegberger Mühle auf. Dies bestätigte Pressesprecher Michael Kleinen, nachdem die Stadt Wegberg am Mittwoch eine Ausschreibung für die künftige Bewirtung veröffentlicht hatte. Sie ist Eigentümerin der Mühle, die unmittelbar hinter dem Rathaus gelegen ist. In einer Mitteilung erklärte Ulrich Lambertz, Pressesprecher der Stadt Wegberg: „Die Lebenshilfe hat zum Bedauern der Stadt den Mietvertrag nach zehn Jahren zum 29. Februar 2020 gekündigt. Das Café Samocca hat sich in den vergangen Jahren zu einem Treffpunkt für viele Bürger, aber auch für die Besucher der Stadt entwickelt.“
Die Stadt Wegberg möchte, dass der Charme des denkmalgeschützten Gemäuers mit einem neuen Mieter erhalten bleibt, und hat deshalb die Gastronomie in der Wegberger Mühle erneut ausgeschrieben. Sie will dabei an der bisherigen Bewirtschaftsungspraxis festhalten, erklärte Lambertz auf Nachfrage unserer Redaktion: „Uns ist wichtig, dass der Bistro-Charakter erhalten bleibt.“Aufgefordert werden Interessenten dazu, sich bei der Stadt Wegberg mit einem Konzept zu bewerben, das ein Auswahlverfahren durchlaufen und abschließend vom Stadtrat beschlossen werden soll, und zwar schon in dessen Sitzung am 29. Oktober. Bei der Bewerbung „sind den Möglichkeiten zunächst keine Grenzen gesetzt“. Das Mietverhältnis soll für die Dauer von fünf Jahren mit der Option der Verlängerung geschlossen werden.
Im Februar 2020 wird die Lebenshilfe Heinsberg das Café Samocca zehn Jahre in der Wegberger Mühle betrieben haben. „Damit endet unser Mietvertrag, und zugleich geht die Leiterin des Cafés in den Ruhestand – zusammengenommen ergab das für uns einen Anlass, über diesen Standort nachzudenken“, erklärte Michael Kleinen. „Der Standort ist überragend schön und lädt die Menschen zum Genießen ein.“Zugleich aber sei es schwer gewesen, das Konzept der Lebenshilfe weiterhin wirtschaftlich zu realisieren und habe sich ein Ausbau des Angebots nicht umsetzen lassen. Immerhin müssten vom Wegberger Samocca, bei 23 Plätzen drinnen und bis zu 40 draußen, sechs Menschen mit Behinderung und vier Angestellte leben können. „Wir haben uns sehr, sehr schweren Herzens entschieden, weil sich die Café-Besucher wie ebenso die Mitarbeiter mit dem Samocca identifizieren“, erklärte Kleinen, der zum Rückzug aus der Wegberger Mühle zweierlei betonte: „Damit geht kein Arbeitsplatz verloren. Und den Betrieb halten wir bis zum Schluss aufrecht.“
Zur Vermietung steht nun ab März 2020 der rechte Gebäudeteil der Wegberger Mühle, zu dem ein Gastraum mit 23 Plätzen, eine Küche und ein Außenbereich mit 35 bis 40 Plätzen gehören. Wie bisher nicht vermietet wird der linke Gebäudeteil, in dem sich eine Begegnungsstätte mit Saal, die Bibliothek des Historischen Vereins Wegberg und vier Vereinsräume befinden. „Diese Nutzer werden durch den Wechsel gar nicht betroffen sein“, erklärte
Ulrich Lambertz im Gespräch mit unserer Redaktion.
Insgesamt soll die Neuvermietung dazu führen, dass die Wegberger Mühle weiterhin ein generationsübergreifender Treffpunkt für die Bürger, aber auch eine Anlaufstelle für Besucher ist. „Sie soll ein touristischer Anlaufpunkt sein“, sagte Lambertz und fügte als Kriterium für die Neuvermietung hinzu: „Entsprechend ist es uns sehr wichtig, dass das Angebot an den Wochenenden öffnet, was jetzt samstagnachmittags und sonntags nicht der Fall ist.“