Gesund laufen: Tuning für die Füße
Orthopädische Einlagen können bei schmerzhaften Fehlstellungen, Überbelastung und Folgeschäden helfen.
Es klingt banal: Ohne unsere Füße geht im Leben rein gar nichts! Denn die Füße sind das Fundament des Körpers. Das wird den meisten Menschen aber erst bewusst, wenn sich Fehlstellungen schmerzhaft bemerkbar machen. Und wenn‘s an den Füßen nicht rund läuft, zwickt und kneift es nicht selten am ganzen Körper. Dann sind es Beine, Knie, Hüfte, Rücken oder Schultern, die mit Verspannungen, Gelenkproblemen oder Kopfschmerzen unangenehm auf sich aufmerksam machen. Dass auch Fehlstellungen der Füße die Ursache sein können, daran denkt kaum jemand.
Probleme mit ihren Füßen haben nicht etwa nur alte Leute, sondern auch junge Menschen. Denn die Grundlage wird oft schon in der Kindheit gelegt. Die häufigsten Fehlstellungen sind sogenannte Knick-, Senk-, Spreiz-, Hohlund Plattfüße. Daraus können sich weitere Symptome entwickelnden. Zu denen gehören der Ballenzeh Hallux valgus ebenso wie der gekrümmte Hammerzeh und Folgeprobleme an Fuß- oder Kniegelenken.
Manchmal badet der Fuß auch die Schwäche einer anderen Körperstelle aus. Über Jahre entsteht etwa eine Überbelastung, weil zum Beispiel die Muskulatur im Beckenoder Lendenwirbel-Bereich nicht richtig arbeitet. Ein weiteres Problem ist die Unterbelastung. Die Füße werden im Alltag wenig benutzt, dann aber – etwa bei einer Bergtour – über das Maß hinaus gefordert.
Wenn die Füße schmerzen, ist eine umfassende Bewegungsanalyse der Schritt in die richtige Richtung. Anhand einer Gang-und Laufbandanalyse wird das Zusammenwirken von Fuß, Knie und Hüfte genau betrachtet. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf der Fußabrollbewegung und der Beweglichkeit des Sprunggelenkes. Auch die Beinachsen- und Beckendynamik, die Armhaltung und Armarbeit sowie die Schulter-, Kopf- und Oberkörperhaltung wird genau unter die Lupe genommen.
Sollten bei der Bewegungsanalyse Auffälligkeiten zutage treten, hat das Sanitätshaus-Team auch die passenden Hilfsmittel sofort zur Hand. In vielen Fällen sind individuelle angefertigte Einlagen das Mittel der Wahl, um eine gesunde Fußstatik wieder herzustellen.
Das Tuning für die Füße übernimmt dann der Orthopädieschuhtechniker. Die Anfertigung der orthopädischen Schuheinlagen, die die Kasse – meist mit Zuzahlung – übernimmt, beginnt in der Regel mit einem digitalen Fuß-Scan: Belastungszonen werden sichtbar und lassen Rückschlüsse auf Fehlstellungen zu. Die maßgefertigten Einlagen unterstützen den Fuß dann in
seiner natürlichen Funktionsweise und entlasten zugleich Knie- und Hüftgelenke sowie den Rücken.
Sogenannte sensomotorische Einlagen aktivieren zusätzlich die Rezeptoren der Fußmuskeln und nehmen Einfluss auf die haltungs- und gleichgewichtsregulierenden Muskeln. Spezielle sportmedizinische Einlagen können Muskelbeschwerden und Verschleißerkrankungen reduzieren sowie Folgeschäden vermeiden. Herr Risse, warum lohnt sich ein genauer Blick auf die Füße? MICHAEL RISSE: Die Füße bilden das Fundament unseres Körpers. Fußfehlstellungen können im Laufe des Lebens zu massiven Beschwerden im gesamten Bewegungsapparat führen. Daher ist es wichtig seinen Füßen große Aufmerksamkeit zu schenken.
Welche Analysemöglichkeiten gibt es?
MICHAEL RISSE: Ein Großteil der niedergelassenen Orthopäden bietet Ganganalysen an, deren Ergebnisse in unserem Institut als Grundlage für eine Einlagenversorgung genutzt werden können. Der Vorteil liegt darin, dass die Analyse dynamisch abläuft. Daneben bietet unser Haus auch Scanverfahren und Schaumabdrücke an.
Was ist das Besondere an orthopädischen Einlagen? MICHAEL RISSE: Die Anfertigung einer jeden Einlage ist sehr individuell und richtet sich nach den Ergebnissen der Analyse. In unserer Manufaktur wird außerdem bei der Fertigung Rücksicht auf die Beschwerden der Patienten, auf das Schuhwerk und das Einsatzgebiet der Einlage genommen.
Wenn Einlagen gebraucht werden, wird das teuer? MICHAEL RISSE: Grundsätzlich stehen jedem Versicherten zwei Paar Einlagen pro Kalenderjahr zu. Wenn der Orthopäde die Rezepte ausstellt, können sie in unserem Haus eingereicht werden. Je nach Aufwand, fällt ein kleiner Zuzahlungsbetrag an.
Was gehört noch zum Portfolio im Sanitätshaus Renovatio? MICHAEL RISSE: Zusätzlich versorgen wir unsere Kunden mit Bandagen, Orthesen, Prothesen, Brustepithesen, Kompressionsstrümpfen und Reha Mitteln.