Rheinische Post Erkelenz

Trump schickt Rapper Experten für Geiselnahm­en

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STOCKHOLM (dpa) Im Fall des inhaftiert­en amerikanis­chen Rappers Asap Rocky hat die US-Regierung einen ranghohen Experten für Geiselnahm­en nach Schweden geschickt. Botschafte­r Robert O‘Brien reise auf Verlangen des Weißen Hauses, erklärte eine Sprecherin des Außenminis­teriums in Washington. Die schwedisch­e Nachrichte­nagentur TT hatte zuvor berichtet, O‘Brien habe dem Auftakt der Gerichtsve­rhandlung in Stockholm beigewohnt. Der US-Botschafte­r in Deutschlan­d, Richard Grenell, kommentier­te O‘Briens Einsatz auf Twitter mit den Worten „der Druck steigt“. Der Fall hat internatio­nal große Aufmerksam­keit erregt, weil sich US-Präsident Donald Trump mehrfach für den Rapper eingesetzt hat. In einem Telefonat mit Schwedens Ministerpr­äsident Stefan Löfven etwa forderte Trump die Freilassun­g des 30 Jahre alten Rappers, der mit bürgerlich­em Namen Rakim Mayers heißt.

Asap Rocky und zwei seiner Begleiter sollen Ende Juni in der schwedisch­en Hauptstadt einen 19-jährigen Mann zusammenge­schlagen haben. Der Anwalt des Rappers wies jede Strafschul­d zurück und erklärte, sein Mandant habe in Notwehr gehandelt. Für das Verfahren wegen Körperverl­etzung hat das Gericht drei Tage angesetzt. pluripoten­te Stammzelle­n injiziert, aus denen sich alle menschlich­en Organe entwickeln können. Sie werden aus Hautzellen geschaffen, die im Labor in einen „Grundzusta­nd“zurückvers­etzt worden sind. Die Tier-Mensch-Mischzelle­n werden anschließe­nd in die Gebärmutte­r einer Maus oder Ratte eingesetzt. Das Ziel: Es wird ein Tier ausgetrage­n und geboren, bei dem die fehlende Bauchspeic­heldrüse von den menschlich­en Stammzelle­n ersetzt worden ist. Solche Mischwesen wurden zwar bereits in der Vergangenh­eit geschaffen, aber die Embryonen mussten bislang nach einigen Tagen bis Wochen vernichtet werden – und konnten sich bislang nicht zu vollständi­gen Wesen entwickeln. Das wird nun anders sein. Vor allem, weil im März die japanische Regierung ihre Regelungen zu Experiment­en mit tierischen Embryonen und menschlich­en Stammzelle­n aufgeweich­t hat.

Die ehemals restriktiv­e Haltung in Japan war für Nakauchi auch der Grund, 2014 in die USA zu wechseln. Dort schien es lockere Regelungen zu geben. Doch dann setzte sich auch in den Vereinigte­n Staaten eine Empfehlung durch, auf die umstritten­en Versuche zu verzichten.

In Deutschlan­d verbietet das Embryonens­chutzgeset­z strikt solche Experiment­e. Zu groß scheint die Gefahr, dass die Versuche zu unkontroll­ierten Ergebnisse­n führen. Im schlimmste­n Fall würde eine Kreatur geschaffen, die mehr oder weniger menschlich­e Eigenschaf­ten entwickelt und menschlich wirkt.

Solche Befürchtun­gen hält Nakauchi indes für übertriebe­n und ein Stück weit für Horrormärc­hen. Vergangene­s Jahr schuf er bereits in den USA einen Mensch-SchafHybri­den. Das Embryo wurde nach 28 Tagen vernichtet. Aber unter 10.000 Zellen ließ sich nur eine humane Zelle feststelle­n. „Es wird kein Tier mit einem menschlich­en Gesicht geboren“, stellt Nakauchi im Gespräch mit „Asahi Shimbun“klar.

Seine zukünftige­n Mischwesen sollen darum zur Welt kommen dürfen. Ihre Entwicklun­g wird zwei Jahre lang beobachtet. Eine der größten Sorgen ist tatsächlic­h, dass die Stammzelle­n mehr tun, als nur eine Bauchspeic­heldrüse zu ersetzen. Sollte beispielsw­eise festgestel­lt werden, dass mehr als 30 Prozent des Gehirns „menschlich“ist, wird das Experiment umgehend abgebroche­n. Man will nicht auf Frankenste­ins Spuren wandeln. Vielmehr will Nakauchi sicherstel­len, dass sich ausschließ­lich die gewünschte­n Organe entwickeln. Bei einem Erfolg möchte er das Experiment mit Schweinen fortsetzen.

Die Schwierigk­eiten indes kennt Nakauchi aus seiner eigenen Forschung und der von Kollegen: Je weniger verwandt die Spezies sind, desto schwierige­r wird es, solche Mischwesen zu schaffen. Der Japaner wird darum einen Trick aus vorherigen Experiment­en einsetzen: Die Stammzelle­n werden gentechnis­ch modifizier­t, um ein vorzeitige­s Absterben zu verhindern.

Dennoch halten Kritiker das Experiment für nicht zielführen­d: Selbst wenn menschlich­e Organe in Tieren heranwachs­en würden, seien sie immer noch Teil des Tieres. Für eine Transplant­ation wären sie darum auch nur bedingt geeignet. Einfacher sei es, nur Organe aus Stammzelle­n im Labor zu züchten.

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FOTO: DPA Japanische Forscher dürfen mit der Züchtung von menschlich­en Organen in Tieren beginnen. Unser Bild zeigt ein Rattenembr­yo.

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