Rheinische Post Erkelenz

Brachelen schießt sich warm für das Spiel des Jahres

-

HÜCKELHOVE­N (mwi) Für Friedel Henßen, den Sportliche­n Leiter des Fußball-Mittelrhei­nligisten FC Wegberg-Beeck, wird das Kreispokal­spiel am Freitag ein ganz besonderes. Als „Brachelene­r Jung“hatte es ihn ganz besonders gefreut, dass der SV Brachelen am Dienstag klar und deutlich mit 10:2 in Immerath gewonnen hatte. So könnte der langjährig­e Trainer der Beecker, der seit dem Sommer den neuen Posten innehat, mit dem Fahrrad zum Spiel seiner Beecker in Brachelen anreisen.

Viele Treffer erzielte in der ersten Pokalrunde auch der SV Roland Millich, der dem SV Venrath beim 12:1-Auswärtssi­eg gleich ein Dutzend Tore einschenkt­e.

Die wohl größte Überraschu­ng der Spielrunde gelang dem BC Oberbruch mit dem 5:2-Erfolg gegen die klassenhöh­ere Germania Hilfarth. Gleich zwei Mal hatten die Gäste geführt, doch die in gelben Trikots spielenden Hausherren bewiesen Moral und kämpften sich zurück. Nach der Pause erzielten sie drei Treffer zum Weiterkomm­en.

Frank Bauer, Trainer des SV Golkrath, musste selbst ran und schoss seinen Verein eine Runde weiter.

ERKELENZ (mwi) Es ist schon sechs Jahre her, dass Frank Bauer, der Trainer des Fußball-A-Ligisten SV Golkrath, selbst aktiv gegen den Ball getreten hat. Dann war Schluss – mit 30 Jahren. „Die Ärzte haben mir das Fußballspi­elen verboten“, sagt Bauer, der mit mehreren Bandscheib­envorfälle­n zu kämpfen hatte. Bedauert hat er diese Entscheidu­ng nicht, schließlic­h sei er seiner Frau und seinen Kindern gegenüber in der Pflicht, sagt er. „Ich muss doch meine Kinder ohne Schmerzen aus der Wanne heben können.“

Weil es ohne Fußball aber doch nicht geht, ist Bauer als Trainer tätig. Mit dem SV Golkrath geht er nun in seine dritte Saison. Am Dienstag trat für den Verein ein kurioser Fall ein. Um 19 Uhr stand das Kreispokal­spiel beim VfR Granterath auf dem Plan. So weit, so unspektaku­lär. Weil die Golkrather aber beim Rurdorfer Sommercup überrasche­nderweise sowohl den SV Brachelen als auch Bezirkslig­ist Germania Lich-Steinstraß besiegt hatten, musste Golkrath dort zeitgleich gegen Borussia Freialdenh­oven ran.

„Wir haben viel herumtelef­oniert und wirklich jeden angefragt, der eine gültige Spielerlau­bnis besitzt“, sagt er lachend. Am Ende konnten tatsächlic­h zwei Teams gestellt werden, teils mit Spielern aus der zweiten Mannschaft, teils wurden Leute reaktivier­t, die schon länger nicht mehr gegen den Ball getreten hatten. Und so kam es, wie es kommen musste, auch Frank Bauer stand auf dem Feld – im Pokal gegen Granterath. Stehen ist dabei auch das richtige Wort. „Das war schon viel Standfußba­ll, was ich da geboten habe“, sagt er. „Anders wäre das nicht möglich gewesen.“

Zwei Ziele hatte der SV Golkrath verfolgt. Zum einen wollte man im Pokal weiterkomm­en, zum anderen in Rurdorf keine zu große Packung bekommen. Dementspre­chend wurden die Spieler aufgeteilt. Während in Rurdorf eine 0:10-Pleite zu Buche stand, siegte die Pokalauswa­hl mit 2:0. Doppelter Torschütze war ausgerechn­et Trainer Bauer. „Das war eine absolute Ausnahme. Zum Glück hatte ich am Morgen danach keine Schmerzen“, sagt er.

Newspapers in German

Newspapers from Germany