FC Bayern verliert Audi-CupFinale im Elfmeterschießen
MÜNCHEN (dpa) Niko Kovac und der FC Bayern blicken dem Supercup auch ohne den im Elfmeterschießen verpassten Sieg beim Heimturnier mit Vorfreude entgegen. Drei Tage vor dem Kampf um den Ouvertüren-Titel der neuen Saison gegen Borussia Dortmund mussten sich die Münchner am Mittwoch dem Champions-League-Finalisten Tottenham Hotspur 5:6 (2:2, 0:1) im Elfmeterschießen geschlagen geben. Nach dem flotten 6:1 gegen Fenerbahçe Istanbul und der Vorstandsschelte für Coach Kovac tags zuvor verpasste der deutsche Fußball-Rekordmeister um die Torschützen Fiete Arp (61. Minute) und Alphonso Davies (81.) aber seinen insgesamt vierten Sieg beim Audi Cup. Jérôme Boateng verschoss entscheidend.
Nur kurz konnte der in der Vergangenheit wiederholt verletzte Kingsley Coman mitkicken. Nach einem Foul humpelte der Franzose nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung wieder vom Platz.
Der letzte Test vor dem Kräftemessen mit dem BVB am Samstag (20.30 Uhr/ZDF) hatte vor 67.500 Zuschauern wenig Aussagekraft, weil Kovac im Vergleich zum Vortag fast die komplette Startelf austauschte. Der Kroate, der am Dienstag wegen seiner zu optimistisch geäußerten Prognose im Poker um Leroy Sané von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge kritisiert worden war, ließ nur Kapitän Manuel Neuer und Niklas Süle in der Anfangsformation.
Neben den Neuzugängen Benjamin Pavard und Arp liefen gleich mehrere Amateure und Nachwuchskicker wie Alexander Nollenberger oder Ryan Johansson auf. Die leicht angeschlagenen Serge Gnabry und Javi Martínez bekamen vorsichtshalber eine Pause.
„Mit dem Fitness-Stand und mit dem Spielwitz“ist Kovac kurz vor dem ersten Ernstfall zufrieden. Und mit dem Einsatz durfte der 47-Jährige gegen Tottenham auch einverstanden sein. Spielerisch hätten sich die Fans, von denen einige zur Pause lautstark pfiffen, die eine oder andere Finesse mehr gewünscht. Weniger torreich als beim 5:3 von Real Madrid im Spiel um Platz drei gegen Istanbul ging es allemal zu. Nach mehreren Wechseln mühten sich die Bayern weiter redlich, aber zur Wende reichte es auch nach der Hereinnahme von mehr Profi-Power nicht mehr. Tottenham bejubelte Treffer von Erik Lamela (19. Minute) und Christian Eriksen (59.).