Rheinische Post Erkelenz

Start-up-Unternehme­r will SPD-Chef werden

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BERLIN (dpa/rtr) Der Vizepräsid­ent des SPD-Wirtschaft­sforums, Robert Maier, will in das Rennen um den Parteivors­itz einsteigen. „Ich möchte deutlich andere Schwerpunk­te setzen als die aktuelle Parteiführ­ung, sowohl beim Thema Sicherheit und Migration als auch bei wirtschaft­lichen Themen“, sagte Maier der „Welt“. Es fehle eine mutige und offene Diskussion der Missstände in Deutschlan­d. Die SPD habe keine Antwort darauf, dass die Menschen sich fragten, ob der Staat sie schützen könne und ihre Sorgen ernst nehme, auch rund um das Thema Migration. Der Zulauf zur AfD habe auch damit zu tun. „Es muss klar sein, dass wir denjenigen umfassend helfen, die wirklich Hilfe brauchen, aber konsequent gegen diejenigen vorgehen, die unsere Hilfsberei­tschaft missbrauch­en.“

Er wolle „nicht tatenlos zusehen, wie das Land nach rechts rückt und unsere SPD den Bach runtergeht“, sagte der Berliner Start-up-Unternehme­r. Einen Linksruck der SPD mit Kollektivi­erungs- und Enteignung­splänen lehne er aber entschiede­n ab. Allerdings sprach er sich für eine „deutlich konsequent­ere Besteuerun­g von hohen Erbschafte­n“aus. Zudem müsse die SPD den Menschen die Angst vor Zukunftste­chnologien nehmen und sie als Möglichkei­t zur Verbesseru­ng der Lebensqual­ität und zum ökonomisch­en Fortschrit­t begreifen.

Bisher gibt es drei Bewerber-Paare für die Nachfolge der zurückgetr­etenen SPD-Chefin Andrea Nahles SPD-Vorsitz: Europa-Staatsmini­ster Michael Roth und die nordrhein-westfälisc­he Ex-Familienmi­nisterin Christina Kampmann, Vizefrakti­onschef Karl Lauterbach und die Umweltpoli­tikerin Nina Scheer sowie die Flensburge­r Oberbürger­meisterin Simone Lange und der Bautzener Oberbürger­meister Alexander Ahrens. Die Bewerbungs­frist endet am 1. September. Nur Roth und Kampmann haben bisher die Bedingung erfüllt, wonach die Kandidaten von mindestens fünf SPD-Unterbezir­ken, einem SPD-Bezirk oder einem Landesverb­and unterstütz­t werden müssen.

SPD-Generalsek­retär Lars Klingbeil lässt die Entscheidu­ng über eine Kandidatur für den SPD-Vorsitz derweil noch offen. „Natürlich bin ich auch in einem Denkprozes­s, aber ich werde meine Entscheidu­ng zum richtigen Zeitpunkt mitteilen, und die Zeit ist ja noch ausreichen­d – spätestens am 1.9.“, sagte Klingbeil am Montag bei einem Wahlkampft­ermin in Brandenbur­g. „Das Spannende an diesem Rennen ist doch, dass es auch mal Leuten, die in der zweiten, dritten Reihe bisher stehen, die Möglichkei­t gibt, präsent zu werden.“

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FOTO: DPA Robert Maier (39), Mitgründer und Vizepräsid­ent des SPD-Wirtschaft­sforums.

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