Rheinische Post Erkelenz

Trump will Todesstraf­e für Hassverbre­chen

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WASHINGTON (dpa/rtr) Nach den Massakern vom Wochenende in den USA will Präsident Donald Trump eine Gesetzesin­itiative auf den Weg bringen, die die Todesstraf­e bei Hassverbre­chen und Massenmord vorsieht. Er habe das Justizmini­sterium angewiesen, eine entspreche­nde Gesetzgebu­ng auszuarbei­ten, sagte Trump am Montag im Weißen Haus. Zuvor hatte er Abgeordnet­e dazu aufgerufen, strenge Kontrollen bei Schusswaff­enverkäufe­n zu beschließe­n. Die Republikan­er und die opposition­ellen Demokraten müssten in dieser Frage gemeinsam vorgehen, twitterte das Staatsober­haupt. Diese Kontrollen bei Waffenverk­äufen könnten möglicherw­eise mit einer Reform der Immigratio­nsvorschri­ften verbunden werden, schlug er vor.

Am Samstag hatte ein Angreifer in El Paso an der texanische­n Grenze zu Mexiko in einem Einkaufsze­ntrum um sich geschossen und dabei 20 Menschen getötet, ehe er festgenomm­en wurde. Er soll ersten Erkenntnis­sen zufolge aus rassistisc­hen, fremdenfei­ndlichen Gründen gehandelt haben. Wenige Stunden später erschoss ein Angreifer vor einer Bar in Dayton im Bundesstaa­t Ohio neun Menschen, bevor er von Polizisten getötet wurde. Opposition­elle werfen Trump vor, mit fremdenfei­ndlichen Äußerungen ein Klima des Hasses zu schüren, in dem es zu den Attacken von Rassisten kommt. Der demokratis­che Präsidents­chaftsbewe­rber Beto O‘Rourke sagte dem Sender CNN, neben einem Verbot kriegsarti­ger Waffen müsse man auch den Hass und den offenen Rassismus ansprechen, der vom Präsidente­n und dem wohlwollen­d über ihn berichtend­en Sender Fox News komme.

Trump gab indes den Medien eine Mitverantw­ortung an den Taten. „Fake News haben stark beigetrage­n zu dem Zorn und der Wut, die sich über viele Jahre aufgebaut hat. Berichters­tattung muss anfangen, fair, ausgewogen und unparteiis­ch zu sein“, twitterte Trump. Ansonsten würden sich diese „schrecklic­hen Probleme“nur verschlimm­ern.

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