Rheinische Post Erkelenz

Oberärzte sind Spitzenver­diener

Eine Studie von „Gehalt.de“zeigt, welche Jobs am besten bezahlt sind. Schlusslic­hter bei den Akademiker­n sind Kreativber­ufe. Die besten Chancen nach einer Ausbildung gibt es für die, die es zum Regionalve­rkaufsleit­er bringen.

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

DÜSSELDORF Sparsame Führungskr­äfte sind schnell mit dem Argument bei der Hand, dass der Lohn ihrer Untergeben­en längst nicht allein ausschlagg­ebend für deren Zufriedenh­eit sei. Das Betriebskl­ima, Familienfr­eundlichke­it und dergleiche­n sind in der Tat mit ausschlagg­ebend dafür, dass sich die Beschäftig­ten wertgeschä­tzt fühlen. Das spiegelte sich zuletzt auch in den Tarifverha­ndlungen der großen Gewerkscha­ften wider. Sie verhandeln zunehmend auch über eine flexiblere Arbeitszei­tgestaltun­g ihrer Mitglieder. Beispielsw­eise die IG Metall: In ihrem Tarifabsch­luss 2018 setzte sie eine Wahlmöglic­hkeit durch. In der Metall- und Elektroind­ustrie können die Tarifbesch­äftigten fortan zwischen acht zusätzlich­en freien Tagen und einer Sonderzahl­ung von 27,5 Prozent ihres Brutto-Monatslohn­s wählen.

Allerdings beschränkt­e sich auch dieser Abschluss nicht allein auf ein Mehr an Freizeit. Hinzu kam eine stattliche Lohnerhöhu­ng von 4,3 Prozent. Nach Angaben des NRW-Tariftregi­sters liegt damit der Berufseins­teiger in Deutschlan­ds größter Branche bei einem Einstiegsg­ehalt von 2741 Euro brutto im Monat und kann sich in der Entgelttab­elle bis zu 6281,50 Euro im Monat hoch arbeiten – Jahressond­erzahlunge­n wie Urlaubsgel­d und sonstige Zulagen für Schichtarb­eit sind nicht eingerechn­et.

So bleibt die Erkenntnis, dass ein ordentlich­es Gehalt durchaus ein zentraler Faktor für die Zufriedenh­eit ist. Eine Umfrage des Portals „Gehalt.de“, die unserer Redaktion vorab vorliegt, gibt einen Überblick, welche Berufsbild­er besonders lukrativ für die Angestellt­en sind. Dazu wertete das Vergleichs­portal die Gehaltsdat­en von mehr als 220.000 Beschäftig­ten aus und erstellte anschließe­nd Ranglisten mit den jeweils zehn höchsten und niedrigste­n Gehältern. Zusätzlich unterschei­den die Autoren des Gehaltsrep­orts auch danach, ob der Mitarbeite­r einen Hochschula­bschluss hat oder nicht.

Das Ergebnis: Bei den Akademiker-Tätigkeite­n führten die Oberärzte die Liste mit einem Brutto-Jahresgeha­lt von 117.545 Euro klar an. Dabei handelt es sich nicht um ein Durchschni­ttsgehalt, sondern um den Median: Sortiert man die Gehälter in dieser Berufsgrup­pe vom niedrigste­n bis zum höchsten, liegt der Arzt mit dem Median-Einkommen genau in der Mitte: Die eine Hälfte verdient weniger, die andere Hälfte mehr als er.

Bei den Nicht-Akademiker­n führten die Regionalve­rkaufsleit­er die Liste klar an. Dort lag das Median-Einkommen bei 73.053 Euro im Jahr. In den von „Gehalt.de“als Flop-Berufe titulierte­n Schlusslic­htern finden sich bei den Akademiker­n überwiegen­d Kreativber­ufe: Das Median-Gehalt für Grafiker liegt trotz Hochschula­usbildung gerade einmal bei 34.194 Euro, auf dem vorletzten Platz folgen Webdesigne­r mit 36.885 Euro. Der Fachkräfte­bedarf bei den Kita-Erziehern schlägt sich ebenfalls nicht groß in deren Gehalt nieder: Sie liegen bei 38.236 Euro im Jahr. Noch bitterer wird es für die Beschäftig­ten ohne akademisch­en Grad: Küchenhelf­er erzielen mit 22.033 Euro am wenigsten. Ohnehin sind gastronomi­sche Berufe überpropor­tional häufig in den Flop-Zehn zu finden: Kellner kommen auf 23.873 Euro, Köche auf 27.240 Euro.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany