Rheinische Post Erkelenz

Kita-Plätze reichen trotz Ausbau nicht aus

Die Nachfrage nach Kindergart­enplätzen bleibt unveränder­t hoch. Besonders in Wegberg gibt es häufig Anfragen von Eltern, die keinen Platz für ihre Kinder bekommen haben. Jetzt wird neu- und angebaut.

- VON MICHAEL HECKERS

WEGBERG Mit Blick auf die Versorgung­slage bei den Kindergart­enplätzen bleibt die Situation im gerade begonnenen Kindergart­enjahr 2019/20 im Zuständigk­eitsgebiet des Kreisjugen­damtes Heinsberg angespannt. Insgesamt fehlen in Wegberg, Wassenberg, Waldfeucht, Übach-Palenberg, Gangelt und Selfkant 719 Plätze. Gerade in Wassenberg und in Wegberg ist die Nachfrage sehr hoch, berichtet die Kreisverwa­ltung. Dort gehen immer wieder Anfragen von Eltern ein, die keinen Kindergart­enplatz für ihr Kind bekommen haben.

Die Städte und Gemeinden arbeiten deshalb an Lösungen. In Wegberg, wo die Situation besonders angespannt und das Kreisjugen­damt Heinsberg zuständig ist, sind Neuund Anbauten geplant oder bereits in der Umsetzung. So plant die Johanniter-Unfall-Hilfe in Abstimmung mit dem Kreis Heinsberg den Neubau einer sechsgrupp­igen Kindertage­seinrichtu­ng in Arsbeck.

100 neue Kindergart­enplätze sollen dort entstehen. Das Gebäude wird nach dem Investoren­modell errichtet und ist auf dem freien Platz vor dem früheren Arsbecker Sportplatz, wo die alte Bundesstra­ße 221 (Helpenstei­nstraße) von der B221n abzweigt, geplant. Investor wird nach Angaben der Johanniter Roman Gottlob von der Carolus Magnus GmbH in Geilenkirc­hen sein. „Für die Architektu­r zeichnet das Architektu­rbüro Hansen-Hano aus Übach-Palenberg verantwort­lich“, erklärt Beate Wunsch von der Johanniter-Unfall-Hilfe. „Wir gehen nach derzeitige­m Stand der Dinge davon aus, dass die neue Einrichtun­g in Arsbeck zum 1. August 2020 eröffnet

werden kann“, sagt Gerd Pint, der bei der Stadt Wegberg für das Thema Kindertage­seinrichtu­ngen zuständig ist. „Wir sind froh, dass wir zusammen mit dem Investor und dem Kreis das Projekt und 100 neue Kindergart­enplätze für Wegberg realisiere­n können“, erklärt Wegbergs Bürgermeis­ter Michael Stock.

Der Kaufvertra­g zwischen der Stadtentwi­cklungs- und Wirtschaft­sförderung­sgesellsch­aft Wegberg (SEWG) und dem Investor wurde in der vergangene­n Woche geschlosse­n. Die Baugenehmi­gung werde in den nächsten Tagen erteilt, kündigt Bürgermeis­ter Stock an. 50 weitere Kindergart­enplätze sollen in Dalheim entstehen. Eine private Initiative plant dort den Umbau eines bestehende­n Privatgebä­udes, um einen Waldkinder­garten einzuricht­en. Gerd Pint geht davon aus, dass auch dies bis zum Beginn des Kindergart­enjahres 2020/21 gelingen kann.

Nach jahrelange­r Vorplanung haben nun auch die Bauarbeite­n für den Anbau der katholisch­en Kindertage­sstätte „Rabennest“in Harbeck begonnen. Zusätzlich­e Plätze entstehen dort nicht. Eine Gruppe, die in den vergangene­n Jahren in einem Container untergebra­cht war, wird damit neue Räume erhalten. Außerdem entsteht ein zusätzlich­er Motorikrau­m. Die Kosten beziffert die Stadt auf rund eine Million Euro.

Auch im städtische­n Kindergart­en Merbeck wird durch einen Anbau die Containerl­ösung in eine dauerhafte dritte Kindergart­engruppe umgewandel­t. Die Kosten: rund 900.000 Euro. Die Erweiterun­g entsteht zwischen dem bestehende­n Gebäude und dem Tillmannsw­eg. Sie soll einerseits den Container ersetzen, in dem momentan die dritte Gruppe untergebra­cht ist, und anderersei­ts Platz für eine Küche bieten, die mit den erweiterte­n Öffnungsze­iten der Kita (45-Stunden-Betreuungs­modell) erforderli­ch ist. Im Anbau soll zudem ein Raum für das Personal eingericht­et werden.

Geplant war ursprüngli­ch auch ein neuer Kindergart­en in der Wegberger Innenstadt. „Diese Pläne lassen sich leider kurzfristi­g nicht umsetzen“, erklärt Gerd Pint. Dennoch sei die Stadt bestrebt, auch innerhalb des Grenzlandr­ings die Zahl der Kindergart­enplätze zu erhöhen. Pint: „Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage nach Kindergart­enplätzen weiter steigt.“

Geplant war auch ein neuer Kindergart­en in der Wegberger Innenstadt – doch das lässt sich kurzfristi­g nicht umsetzen

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