Kita-Plätze reichen trotz Ausbau nicht aus
Die Nachfrage nach Kindergartenplätzen bleibt unverändert hoch. Besonders in Wegberg gibt es häufig Anfragen von Eltern, die keinen Platz für ihre Kinder bekommen haben. Jetzt wird neu- und angebaut.
WEGBERG Mit Blick auf die Versorgungslage bei den Kindergartenplätzen bleibt die Situation im gerade begonnenen Kindergartenjahr 2019/20 im Zuständigkeitsgebiet des Kreisjugendamtes Heinsberg angespannt. Insgesamt fehlen in Wegberg, Wassenberg, Waldfeucht, Übach-Palenberg, Gangelt und Selfkant 719 Plätze. Gerade in Wassenberg und in Wegberg ist die Nachfrage sehr hoch, berichtet die Kreisverwaltung. Dort gehen immer wieder Anfragen von Eltern ein, die keinen Kindergartenplatz für ihr Kind bekommen haben.
Die Städte und Gemeinden arbeiten deshalb an Lösungen. In Wegberg, wo die Situation besonders angespannt und das Kreisjugendamt Heinsberg zuständig ist, sind Neuund Anbauten geplant oder bereits in der Umsetzung. So plant die Johanniter-Unfall-Hilfe in Abstimmung mit dem Kreis Heinsberg den Neubau einer sechsgruppigen Kindertageseinrichtung in Arsbeck.
100 neue Kindergartenplätze sollen dort entstehen. Das Gebäude wird nach dem Investorenmodell errichtet und ist auf dem freien Platz vor dem früheren Arsbecker Sportplatz, wo die alte Bundesstraße 221 (Helpensteinstraße) von der B221n abzweigt, geplant. Investor wird nach Angaben der Johanniter Roman Gottlob von der Carolus Magnus GmbH in Geilenkirchen sein. „Für die Architektur zeichnet das Architekturbüro Hansen-Hano aus Übach-Palenberg verantwortlich“, erklärt Beate Wunsch von der Johanniter-Unfall-Hilfe. „Wir gehen nach derzeitigem Stand der Dinge davon aus, dass die neue Einrichtung in Arsbeck zum 1. August 2020 eröffnet
werden kann“, sagt Gerd Pint, der bei der Stadt Wegberg für das Thema Kindertageseinrichtungen zuständig ist. „Wir sind froh, dass wir zusammen mit dem Investor und dem Kreis das Projekt und 100 neue Kindergartenplätze für Wegberg realisieren können“, erklärt Wegbergs Bürgermeister Michael Stock.
Der Kaufvertrag zwischen der Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Wegberg (SEWG) und dem Investor wurde in der vergangenen Woche geschlossen. Die Baugenehmigung werde in den nächsten Tagen erteilt, kündigt Bürgermeister Stock an. 50 weitere Kindergartenplätze sollen in Dalheim entstehen. Eine private Initiative plant dort den Umbau eines bestehenden Privatgebäudes, um einen Waldkindergarten einzurichten. Gerd Pint geht davon aus, dass auch dies bis zum Beginn des Kindergartenjahres 2020/21 gelingen kann.
Nach jahrelanger Vorplanung haben nun auch die Bauarbeiten für den Anbau der katholischen Kindertagesstätte „Rabennest“in Harbeck begonnen. Zusätzliche Plätze entstehen dort nicht. Eine Gruppe, die in den vergangenen Jahren in einem Container untergebracht war, wird damit neue Räume erhalten. Außerdem entsteht ein zusätzlicher Motorikraum. Die Kosten beziffert die Stadt auf rund eine Million Euro.
Auch im städtischen Kindergarten Merbeck wird durch einen Anbau die Containerlösung in eine dauerhafte dritte Kindergartengruppe umgewandelt. Die Kosten: rund 900.000 Euro. Die Erweiterung entsteht zwischen dem bestehenden Gebäude und dem Tillmannsweg. Sie soll einerseits den Container ersetzen, in dem momentan die dritte Gruppe untergebracht ist, und andererseits Platz für eine Küche bieten, die mit den erweiterten Öffnungszeiten der Kita (45-Stunden-Betreuungsmodell) erforderlich ist. Im Anbau soll zudem ein Raum für das Personal eingerichtet werden.
Geplant war ursprünglich auch ein neuer Kindergarten in der Wegberger Innenstadt. „Diese Pläne lassen sich leider kurzfristig nicht umsetzen“, erklärt Gerd Pint. Dennoch sei die Stadt bestrebt, auch innerhalb des Grenzlandrings die Zahl der Kindergartenplätze zu erhöhen. Pint: „Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage nach Kindergartenplätzen weiter steigt.“
Geplant war auch ein neuer Kindergarten in der Wegberger Innenstadt – doch das lässt sich kurzfristig nicht umsetzen